Eigentlich sollte die Sitzung des Stadtrats Anfang April schon die letzte in dieser Amtsperiode gewesen sein, doch nun musste das Gremium in der letzten Woche des Monats doch noch einmal zusammen kommen. Die Stadträte trafen sich wieder in der Aula der Kreuzbergschule, um den vorgeschriebenen Abstandsregelungen in Corona-Zeiten Rechnung zu tragen.
Auch wenn Bürgermeister Georg Seiffert schon vor zwei Wochen die Stadträte namentlich benannte, die aus dem Gremium ausscheiden, gab es diesmal auch die Gelegenheit zum gemeinschaftlichen Foto. Verabschiedet wurden Günter Faulstich und Edgar Schöppner nach 30 Jahren, Thea Schmidt nach 24 Jahren, Rudi Büttner nach 18 Jahren und Alfred Thalheimer nach 12 Jahren. Jeweils sechs Jahre waren Andreas Griebel, Arvid Löflund und Joachim Schmidt mit dabei, drei Jahre gehörte Steffen Räder dem Gremium an.
Wohnhaus in Unterweißenbrunn darf erweitert werden
Aus nichtöffentlicher Sitzung wurde bekannt gegeben, dass der Nachtragsauftrag zum motormanuellen Bucheneinschlag einschließlich Rückung an den Forstbetrieb Wolffskeel für 3189 Euro vergeben wurde. Für die Braunsmühle wurde ein Nachtrag zu den Rohbauarbeiten an die Firma Stiel-Bau für 16 108 Euro vergeben. Der Nachtrag für das Mastenfundament an der Rollsportanlage wurde an die Firma August Fichter für 26 455 Euro vergeben. Die Firma Leinweber wurde mit einem Nachtrag zum Deckenabbruch an der Rhönhalle in Frankenheim für 20 241 Euro beauftragt.
Zugestimmt wurde einem Bauantrag auf Erweiterung des Wohnhauses durch einen Anbau an der Nordseite auf dem Anwesen Am Gassenrain in Unterweißenbrunn. Eine längere Diskussion entstand zum Bauantrag für einen Paddock auf einem Anwesen in der Bauersbergsstraße Bischofsheim. Ein Paddock ist ein grasloser, eingezäunter und befestigter Auslauf für Pferde. Zum einen widerspreche das Vorhaben den Festsetzungen des Flächennutzungsplanes, der die Fläche als Wald ausweist, zudem werden Belange des Naturschutzes beeinträchtigt, da es sich um ein Landschaftsschutzgebiet handele.
Für den Bürgermeister ist die rechtliche Situation eindeutig
Was die Stadträte aber wirklich verärgerte, war die Tatsache, dass der Paddock schon gebaut wurde und nun nachträglich ein Bauantrag gestellt werde. "Immer wieder lassen wir uns vorführen", ärgerte sich Christian Enders. Benjamin Lenhard sah das Thema gelassener, da kein Gebäude erstellt sondern "nur Erde von einer Seite zur anderen" bewegt wurde und Sand obendrauf kam. "Vielleicht ging der Bauherr auch davon aus, dass es dafür keine Genehmigung braucht", warf er ein und fragte seine Kollegen: "Und jetzt sind wir aus Prinzip dagegen?"
"Nicht aus Prinzip", meinte Seiffert. "Die rechtliche Situation ist klar. Es ist nicht zu genehmigen." Letztlich sei es aber dem Landratsamt überlassen, dennoch eine Befreiung auszusprechen. Alfred Thalheimer befürchtete, dass es nicht bei einem Paddock bleiben werde und weitere Anträge für einen Stall oder Unterstand folgen werden. Das Vorhaben wurde letztlich mehrheitlich abgelehnt.
VfR Stadt Bischofsheim investiert in seine Sportanlage
Die DJK Wegfurt beabsichtigt den Parkettboden der Geisfürsthalle nach 33 Jahren zu sanieren. Die Gesamtkosten belaufen sich 11 305 Euro. Der Stadtrat bewilligte einen Zuschuss in Höhe von 1130 Euro. Des Weiteren müssen die Funkmikrofone, die 20 Jahre alt sind, ersetzt werden. Sie werden bei Faschings- und Kirmesveranstaltungen der DJK und auch vom Musikverein bei Veranstaltungen in der Geisfürsthalle genutzt. Die Kosten liegen bei 4690 Euro. Ein Zuschuss wurde über das Regionalbudget der Kreuzbergallianz beantragt.
Der VfR Stadt Bischofsheim beabsichtigt, an der Sportanlage an der Neustädter Straße Investitionsmaßnahmen durchzuführen. Der Hartplatz soll in ein Rasenfeld mit Beregnungsanlage umgebaut werden. Die Beleuchtung werde auf LED umgestellt. Entlang der Brend soll ein Ballfangzaun errichtet werden, um das Sportgelände einerseits einzuzäunen und vor unbefugtem Betreten zu schützen, anderseits aber auch zum Schutz der Kinder.
Bälle landeten vermehrt in der Brend
In der Vergangenheit seien Bälle im Trainings- und Sportbetrieb immer wieder in der Brend gelandet. Vorgesehen sind die Grundsanierung der bestehenden Sanitäranlagen, die noch aus den 70er-Jahren stammen, die Umgestaltung des Eingangsbereichs auf Barrierefreiheit sowie der Neubau einer weiteren Umkleidekabine auf der bestehenden Terrasse neben dem Vereinsheim.
Die Gesamtkosten belaufen sich nach vorliegenden Kostenschätzungen auf 293 403 Euro. Für die Maßnahme wurden beim BLSV Fördermittel in Höhe von 140 672 Euro und beim Landkreis Rhön-Grabfeld in Höhe von 2557 Euro beantragt. Die Stadträte bewilligten einen Zuschuss in Höhe von zehn Prozent auf die tatsächlichen Nettoinvestitionskosten, maximal 25 576 Euro. Die Auszahlung erfolge aber nicht auf einmal, sondern je nach Baufortschritt. Zugestimmt wurde in diesem Zusammenhang dem Bauantrag für den Ballfangzaun.