Sei es die Frage nach dem ökologischen Fußabdruck oder die nach dem nachhaltigen Wirtschaften. Seit Jahren schon finden immer wieder Schulprojekte der Staatlichen Wirtschaftsschule Bad Neustadt in Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat Rhön statt. Diese Zusammenarbeit soll in Zukunft noch weiter ausgebaut werden und wurde nun mit einem Zertifikat für die Schule auf ein neues Level gehoben.
Die Wirtschaftsschule ist ab sofort eine Biosphärenschule. Etwas mehr als zwei Dutzend Schulen und Kindertagesstätten im gesamten Bereich des Biosphärenreservats Rhön dürfen sich mit diesem Titel schmücken. In Bad Neustadt ist neben der Wirtschaftsschule auch das Rhön-Gymnasium eine solche Schule.
Ständige Erinnerung an das Leben im Biosphärenreservat
Michael Geier und Michael Dohrmann von der Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Bayerische Rhön überreichten das Zertifikat und eine Plakette für den Schuleingang an Schulleiter Ralf Kaminski. "Wir alle müssen uns ständig daran erinnern, dass wir in einem Biosphärenreservat leben", betonte Kaminski. "Nur was man erkennt und versteht, kann man auch würdigen", sagte der stellvertretende Landrat Josef Demar. "Und nur, was man wertschätzt, will man auch bewahren!"
Vor diesem Hintergrund finden regelmäßig Projekte der Wirtschaftsschule in Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat Rhön statt. Ziel der Projekte sei es, so Demar, "die biologische Vielfalt des Biosphärenreservats vor der eigenen Schultür zu erkennen und zu bewahren." Ein großes Dankeschön ging an die Lehrkräfte Pamela Hahn und Michaela Schumann, die bereits mehrfach Schülerinnen und Schüler im Rahmen von Projekten auf Themen wie Biosphäre, Umweltschutz und Nachhaltigkeit begeistert haben. Unter anderem ist die Wirtschaftsschule auch Pate eines Bachlaufs an der Brend mit besonderem Fokus auf die dortige Artenvielfalt.
Aufnahme einer Wirtschaftsschule ein Novum
Ganz und gar nicht selbstverständlich ist für Verwaltungsstellenleiter Michael Geier, dass eine Wirtschaftsschule in den Reigen der Biosphärenschulen aufgenommen wurde. Das sei ein Novum, so Geier, der besonders den Aspekt des nachhaltigen Wirtschaftens betonte, der neben rein betriebswirtschaftlichen Grundbegriffen wie der Gewinnmaximierung einen immer höheren Stellenwert erhalten müsse.
Besonderes Engagement bescheinigt das Zertifikat der Wirtschaftsschule in den Handlungsfeldern "Konsum", "Ökologie" und "Soziales" sowie "Kooperation". In den beiden übrigen Handlungsfeldern "Bauliche Maßnahmen" sowie "Ernährung" kann die Wirtschaftsschule noch ein wenig nachbessern. Das könnte sie bei der erneuten Zertifizierung in drei Jahren noch ergänzen. Alle drei Jahre wird nämlich der Status der Schule und die Zertifizierung vom Biosphärenreservat Rhön überprüft.