
Neustädtles Bürgermeister Thomas Fischer strahlte mit der Sonne um die Wette. Er hatte dazu einen guten Grund, denn die Dorferneuerung Neustädtles 2 war eine rundum gelungene Sache. Sie wurde am vergangenen Samstag mit der Segnung des Amtsbrunnens durch Pfarrer Steffen Behr abgeschlossen. Rund 50 Gäste ließen sich das Ereignis nicht entgehen.

Der Brunnen, so Thomas Fischer, sei komplett in Eigenleistung von den Gemeindemitarbeitern und federführend durch Lothar Schauderna gebaut worden. Letzterer erhielt im Rahmen der Segnung des Brunnens die Silberne Verdienstmedaille der Gemeinde Nordheim. Er ist von Anfang an, seit 2008, Mitglied im Vorstand der Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerungsmaßnahme Neustädtles 2. Mit dem Bau des Amtsbrunnens habe er sein Meisterstück gemacht. Die Anlage habe er mit dem Gemeindemitarbeiter Rudolf Landgraf mehr oder weniger alleine gebaut. Dorothee Bär, stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, gratulierte Lothar Schauderna für die besondere Auszeichnung. Die Brunnensäule war viele Jahre eingelagert und in früheren Zeiten am Brunnen des Karlsplatzes in Funktion.
Die lebenswerte Heimat weiterentwickeln
Wie das Wasser zuletzt im Süden Bayerns großen Schaden anrichtete, könne dieses aber auch schön und nützlich sein, wie dieser neue Brunnen zeigte, sagte Bär. Hier entstand am Rande von Neustädtles ein Ort zum Verweilen und sich wohl zu fühlen. Die Bundestagsabgeordnete forderte auf, unsere lebenswerte Heimat weiterzuentwickeln, damit die Kinder eine Zukunft haben. Süffisant meinte sie zu Thomas Fischer: "Die Maßnahmen zur Dorferneuerung sind erst dann abgeschlossen, wenn der Bürgermeister in einem Brunnen gebadet hat."
Die stellvertretende Landrätin Eva Böhm bezeichnete die Dorferneuerung als wichtigen Prozess, um eine Gemeinde modern zu gestalten. Die Gemeinde Nordheim habe Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur ergriffen. Sie gratulierte Nordheim zum gelungenen Abschluss der Maßnahmen. Baudirektor Joachim Mair meinte, dass man stolz auf diesen Brunnen sein könne. Nordheim habe Glück gehabt, dass die Fördergelder so gut geflossen seien. Für die drei Maßnahmen habe die Gemeinde rund 750.000 Euro vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE) in Würzburg erhalten. Amtsrat Thomas Zürrlein unterstrich: "Ohne die Bürger und Bürgerinnen von Neustädtles hätte es den heutigen Festtag nicht gegeben." Auch er dankte Lothar Schauderna für den gelungenen Amtsbrunnen.
Die Segnung des Amtsbrunnens oblag Team-Pfarrer Steffen Behr, der die biblische Geschichte vom Jakobsbrunnen ausgesucht hatte. Der neue Brunnen sei zwar nicht der Jakobsbrunnen, doch es gebe zwischen beiden Parallelen. Steffen Behr wünschte, dass möglichst viele Menschen durch diesen Brunnen Momente der Erholung und des Kraftschöpfens geschenkt werden, dass dieser Brunnen zu einem Ort werde, wo Menschen sich begegnen und Konflikte gelöst werden können und schließlich, dass dieser Brunnen zu einem lebensspendenden Ort werde.
Bürgermeister Thomas Fischer blickt zurück
Thomas Fischer ging auch auf die beiden ersten Maßnahmen der Dorferneuerung ein. In diesem Zusammenhang bedankte er sich bei seinem Vorgänger Hermann Hippeli. Die erste Maßnahme bestand aus der Generalsanierung des alten Rathauses und des TSV-Sportheimes zum Dorfgemeinschaftshaus. Die Bauzeit belief sich auf die Jahre 2010 und 2011. Die Eigenleistungen der Gemeindemitarbeiter beliefen sich auf 630.000 Euro. Die Förderung des ALE betrug knapp 200.000 Euro. Die zweite Maßnahme war die Sanierung des Löschweihers (Kosten von 180.000 Euro, Förderung durch ALE 130.000 Euro). Die dritte Maßnahme betraf die Sanierung des Karlsplatzes anno 2018/19 (Kosten 400.000 Euro, ALE-Förderung 300.000 Euro). Im Zusammenhang mit der Dorferneuerung wurde die Graf-Alfred-von-Soden-Straße saniert, wobei es 2016 zu einer Vollsperrung von acht Monaten kam.