Es war ein wahrhaft europäischer Abend im Bildhäuser Hof, mit dem in gemütlichem Rahmen die Städtepartnerschaften gefeiert wurden: Seit 45 Jahren ist Bad Neustadt mit dem französischen Falaise „verschwistert“ und seit 35 Jahren mit dem englischen Pershore.
Eine offizielle Delegation war aus Pershore nicht angereist, weil im Vordergrund die freundschaftliche Begegnung zwischen der Pershore Scottish Country Dance Society und der Rhöner Volkstanzgruppe stand. Mit Rhöner und schottischen Tänzen unterhielten beide Gruppen die Runde und ernteten natürlich auch begeisterten französischen Applaus.
Gabi Gröschel, Partnerschaftsreferentin für Pershore und aktive Rhöner Tänzerin, begrüßte die englischen Freunde und freute sich, dass mit Sue Asby und Trevor Davis das Duo Driftwood aus Pershore einen netten Programmbeitrag leistete und den Bildhäuser Hof mit irischer und keltischer Musik erfüllte.
Für die Pershore Scottish Country Dance Society erinnerte Mike Taylor an den ersten Besuch seiner Gruppe 1981 in Bad Neustadt. Drei Tänzer aus dieser Zeit sind heute noch dabei. Sie konnten viele Veränderungen in der Stadt wahrnehmen, aber „an Eurem freundlichen Empfang hat sich nichts geändert“.
Dreisprachig hieß zweite Bürgermeisterin Rita Rösch die Vertreter aus den Partnerstädten willkommen. Ihre französische Stimme gehörte Franziska Endrich (vorübergehend in Falaise wohnend), ihre englische Stimme Renate Poppe, deren Mann Wolfgang einige Jahre Partnerschaftsreferent für Pershore war.
Gemeinsam mit Partnerschaftsreferentin Petra Bieber freute sich Bürgermeisterin Rösch, dass aus Falaise nicht nur die amtierende Präsidentin des Partnerschaftskomitees Joelle Lesieur angereist war, sondern auch Annelise Waroquy, die im Auftrag des Falaiser Bürgermeisters Paul German 1968 den ersten Brief nach Bad Neustadt mit einer Partnerschaftsanfrage schrieb. Seit dieser Zeit verbindet Annelise Waroquy eine enge Freundschaft mit ihrer Gastgeberin Elfriede Dill.
Auch Bernard Leblanc, der über zwei Jahrzehnte Präsident des Partnerschaftskomitees war, genoss die Bad Neustädter Gastfreundschaft, die sich in einem zünftigen bayerischen Büfett und Musik vom Handwerker-Trio aus Unterelsbach ausdrückte. Dass die Partnerschaft mit Falaise mit Leben erfüllt wird, sei nicht zuletzt das Verdienst von Stadtrat Jean-Pierre Denoyer, meinte Petra Bieber. Denoyer ist fürs Automatenmuseum in Falaise zuständig und kümmert sich um Praktikanten, die aus Bad Neustadt kommen.
Joelle Lesieur, die Präsidentin des Partnerschaftskomitees, lud alle jungen Menschen aus Bad Neustadt nach Falaise ein. „Wir zeigen Euch unsere Region und unser Essen, das für eine Diät allerdings nicht geeignet ist.“ Schon die ersten Klassen des Gymnasiums sollen kommen, „für einen Austausch ist es nie zu früh“.