Nicht nur Schönaus Bürgermeisterin Sonja Rahm war trotz regnerischem Wetter begeistert, als die Künstlerinnen und Künstler am Minigolfplatz in Burgwallbach ihre Werke vorstellten, sondern auch zahlreiche Gäste. Kleine und große holzgeschnitzte Figuren zierten insgesamt acht Bahnen – abstrakt, figürlich und naturell gestaltet. "Wir befinden uns in der Nähe des Waldes, mitten in der Natur, da war es doch angebracht, die Kunstwerke entsprechend anzupassen", sagte Margaret Ann Ciotti. Es ging darum, dem Minigolfplatz in Burgwallbach eine besondere Note zu geben, fügte Bürgermeisterin Sonja Rahm an. "Das ist auf jeden Fall gelungen", meinte ein Besucher.
Lob, das die Künstlerinnen und Künstler sicherlich gerne hörten, denn immerhin hatten sie eine Woche lang hart gearbeitet, und zwar von morgens 7 Uhr bis in die späten Abendstunden. Simon Boetzkes, Organisator des ungewöhnlichen Projektes und Schüler der Berufsfachschule für Holzbildhauer in Bischofsheim, zeigt sich ebenfalls rundum zufrieden.
Die Idee entstand vor gut einem Jahr
Vor gut einem Jahr war er am Minigolfplatz, der damals hergerichtet wurde, und in Kontakt mit Sonja Rahm gekommen. Seine Idee, dem Platz durch Kunstwerke ein Alleinstellungsmerkmal zu geben, kam nicht nur bei der Bürgermeisterin, sondern auch bei der Kreuzbergallianz, der Sparkasse, der Gemeinde Schönau, beim Freundeskreis der Staatlichen Berufsfachschule für Holzbildhauer und der Kulturagentur Rhön Grabfeld hervorragend an, sodass die finanzielle Seite schnell geklärt war.
Künstler kamen von Oberammergau bis Kassel
Woher aber die benötigten Eichenstämme nehmen? Schönaus Bürgermeisterin bekam von der Forstbetriebsgemeinschaft die notwendige Unterstützung. Damit konnte Simon Boetzkes Förderanträge schreiben und eine Ausschreibung an seine Künstlerkollegen im gesamten Bundesgebiet starten. Diese kamen von Oberammergau über Kassel bis München und dem nahegelegenen Empfertshausen in Thüringen sowie von der Berufsfachschule für Holzbildhauer in Bischofsheim. Auch aus Burgwallbach selbst war mit Norbert Müller ein Künstler dabei.
Ideen wurde gesammelt, Zeichnungen angefertigt und Modelle eingesandt. "Es war schon enorm viel Arbeit, die da auf mich zukam", sagte Simon Boetzkes im Nachhinein. Für ihn selbst war das Projekt in Burgwallbach durchaus eine Herausforderung, die er aber gut gemeistert hat. Dank galt vor allem dem Kochteam, das die Künstler verköstigte, aber auch den Mitarbeitern der Gemeinde und der Feuerwehr, die für die Zelte sorgten, damit ein von Regen geschütztes Arbeiten möglich war.
Was den Künstlern gut gefiel, war das Interesse der Bevölkerung: "Immer wieder kam jemand vorbei und schaute uns zu oder ließ sich über das Werk informieren." Nicht nur bei der Eröffnung, sondern auch am Tag danach kamen noch viele Interessenten und staunten über die verschiedenen Kunstwerke. "Wir fanden das einfach toll", befand Organisator Simon Boetzkes.
Margaret Ann Ciotti gestaltete eine Bahn mit überdimensionalen Pilzen, Norbert Müller eine Abstrakte Form mit Kugel, Isabel Grande und Hendyik Richter nannten ihr Kunstwerk "Abkürzung". Mit dabei auch Waleria Sadcow und Joel Hartmann, der aus Balken eine Skulptur fertigte. Was aussieht wie ein überdimensionaler Hase, nennt die Künstlerin Melanie Mogk ein "Monster mit Zunge". Aus Baumhälften hat Jakob Hinterstocker seine Skulptur "Ätzthetik" geschaffen und Marie Münzer eine liegende Figur, die den anrollenden Ball abzufangen scheint. Eine bunte Raupe ist von Inga Baedeker und mit dabei war auch Märie C. Fricke gemeinsam mit Simon Boetzkes und ihrem Werk.