Der Bürger- und Schützenverein Mellrichstadt hat in seiner letzten Generalversammlung am 16. Oktober einen neuen Vorstand gewählt, einschließlich André Schröder aus Eußenhausen als ersten Schützenmeister. Schröder war unter Vorbehalt gewählt worden, weil er zum Zeitpunkt der Wahl noch gar kein Mitglied im Verein war. Das ist nun erledigt.
Wer ist also dieser neue Chef des Traditionsvereins? André Schröder, ledig, gebürtiger Thüringer, wird demnächst 41 Jahre alt. Der selbstständige Produkt-Tester ist zurzeit regionaler Verkaufsleiter bei der Firma Outdoor Marketing International. Seine ersten Erfahrungen im Schießsport sammelte er 1986 in der damaligen DDR bei der Gesellschaft für Sport und Technik (GST). Nach der Wiedervereinigung war Schröder aktives Mitglied im Schützenbund von 1992 bis 1999. Danach wurde er Mitglied im Bund der Militär- und Polizeischützen (BDMP) sowie im Bund Deutscher Sportschützen (BDS). Seine Qualifikationen erweiterte er durch die Ausbildung zum Schießleiter (2002) und zum Wettkampfleiter (Range Officer, 2004) in „dynamischen Schießsportdisziplinen (PPC)“. 2005 erwarb er die Schießleiter-Lizenz und 2007 die Befähigung zur Standaufsicht im Sinne des Waffengesetzes.
Intensive Kontakte hat Schröder auch in die USA. Denn er ist dort Mitglied und offizieller Referee der National Rifle Association of America (NRA). Seit März 2013 hat Schröder noch die Jugend-Basis-Lizenz nach dem Waffengesetz erworben und damit seine umfassende Bildung auf dem Gebiet des Schießsports erweitert.
Dass er organisieren kann, bewies er als Organisator des Weltmeisterschafts-Bianchi-Cups in Phillipsburg. Befragt, was er in der nächsten Zukunft zu tun gedenkt, sagte er: „Ich will nichts versprechen, jetzt ist erst einmal eine Ist-Analyse angesagt.“ Welche sportlichen Aktivitäten in der Schießanlage in Mellrichstadt steigen können, hänge davon ab, was er an sportlicher und sonstiger Infrastruktur vorfindet.
Zur augenblicklichen Situation des Vereins stellte Schröder fest: „Sachzwänge kann man auflösen!“ Und er wies darauf hin, dass es immer noch eine Mannschaft im Pistolenschießen gibt: „Der Verein ist nicht tot!“ Der neue Schützenmeister strahlt Optimismus aus. Dies, seine Kompetenz im Schießsport und die Bereitschaft des ganzen Vorstands zur Zusammenarbeit sind gute Voraussetzungen dafür, dass der Bürger- und Schützenverein wieder zu alter Größe emporsteigt.