120 Jahre war der Sängerverein Oberstreu 2018 alt geworden. Doch weil ihm der Nachwuchs ausging, musste der Verein aufgelöst werden. Das aber geschah nicht, ohne noch ein letztes gutes Werk zu tun nach den vielen Gesangsbeiträgen zur Freude der Oberstreuer und zur Ausgestaltung des Gottesdienstes in der Pfarrkirche St. Andreas.
Eine Kasse hatte der Verein natürlich auch, hatte auch über ein „gewisse Liquidität“ verfügt, so Kassier Albrecht Erhard. Was aber nach der Vereinsauflösung tun mit diesem Geld? Die Antwort fiel dem ehemaligen Vorstand offenbar nicht schwer: Jahrzehntelang hatte sich der Sängerverein auch als Kirchenchor empfunden und war damit „innig verbunden mit der Kirchengemeinde.“
Die Vereinssatzung ihrerseits schrieb für den Fall der Auflösung vor, dass das Vereinsvermögen einem musikalisch-kulturellen Zweck zuzuführen sei.
Was also lag näher, als der Kirchengemeinde für die jüngst erfolgte Generalsanierung der Orgel einen namhaften Betrag zukommen zu lassen? Die Sanierung hatte rund 300 000 Euro gekostet. Obwohl Förder- und Sponsorengelder geflossen waren, blieb doch noch ein ordentlicher Brocken der Kosten an der Gemeinde hängen.
Kirchenpfleger Michael Türk dankte den Vertretern des Sängervereins für „diese üppige Spende“. Ein Dank, dem sich Organist Wolfgang Heuring als langjähriger Leiter von Kirchenchor und Schola anschloss.
Zur symbolischen Übergabe dieses Geldes hatten sich nun der ehemalige Sängervereinsvorsitzende Ludger Stäblein, Albrecht Erhard und Wolfgang Heuring zusammen mit Michael Türk in St. Andreas getroffen, und zwar vor dem Instrument, dem die Spende galt.