Ein Schock war der Winter 2010/11 nicht nur für die Autofahrer, sondern auch für die, die eigentlich für die Sicherheit der Straßennutzer Sorge zu tragen haben: Wegen anhaltender Kälte und ungeheurer Schneemengen war das Streusalz knapp geworden, vor allem Kommunen mussten größte Sparsamkeit walten lassen.
In der Folge dieses Winters reagierte die Politik und setzte verstärkt auf Vorbeugung. Auch die Straßenmeisterei Rödelmaier profitierte und erhielt in der Außenstelle Bischofsheim ein neues Lager mit fast vervierfachter Kapazität. Bei einem Tag der offenen Tür im Rahmen der Architekturen konnte sich die Bevölkerung ein Bild von der Einrichtung machen.
Im Grunde ist die Halle in der Querenteichstraße schon seit zwei Jahren im Betrieb, doch erst jetzt wurden die letzten Arbeiten an dem Stützpunkt im Bischofsheimer Gewerbegebiet abgeschlossen. Damit wurden in den vergangenen fünf Jahren rund 1,2 Millionen Euro an der Außenstelle investiert, erzählt Peter Morbach, Abteilungsleiter vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt.
Kernstück ist dabei die neue Lagerhalle mit einer Kapazität von 3000 Tonnen. „Das ist in etwa die Menge, die bei einem durchschnittlichen Winter benötigt wird“, erklärt Morbach weiter. Die Vorgängerhalle hatte ein Volumen von 800 Tonnen und war außerdem in die Jahre gekommen, so dass es Probleme mit der Statik gegeben habe. Bei dieser Kapazität könne man sich gegenseitig aushelfen und im Bedarfsfall auch den Hauptsitz in Rödelmaier versorgen, weil die Autobahn Vorrang genieße.
Die letzte Streusaison scheint offensichtlich jedoch harmlos gewesen zu sein, denn den Besuchern präsentiert sich eine bald zur Hälfte gefüllte Halle. „Der Rest vom vorigen Winter“, stellt Morbach klar. Ohnehin werde schon im Sommer versucht, die Lager zu füllen, „jetzt können die günstigen Preise erzielt werden und nicht im Winter, wenn jeder seinen Bedarf decken muss und die Hersteller die Preise deutlich weiter oben ansetzen“. Die Investition von über 600 000 Euro allein für die Halle könnte sich durch die Einsparungen beim Einkauf schon etwa in zehn Jahren amortisiert haben.
Die milden Winter der Vorjahre machten sich zudem eher im niedrigeren Vorland bemerkbar, zum Einzugsgebiet von Bischofsheim gehören jedoch die Höhenlagen von Wildflecken bis Fladungen und Schmalwasser. Darüber hinaus beginne die Streusaison schon etwa zwei Wochen früher als in den tiefer gelegenen Teilen des Landkreises, sagt ein Mitarbeiter. Andererseits sei der Verbrauch gar nicht viel höher als im „Flachland“, weil in den Höhenlagen mehr geräumt als gestreut werde.
Aber wie von den beiden anderen Niederlassungen werden auch von Bischofsheim aus rund 120 Kilometer Staats- und Bundesstraßen betreut. Dafür hat der Stützpunkt sechs Mitarbeiter, die selbst zwei Winterdienstfahrzeuge bedienen. Darüber hinaus sind noch mehrere Privatunternehmer für die Straßenmeisterei im Einsatz.
Bei dieser Gelegenheit weist Morbach darauf hin, dass am nächsten Samstag anlässlich des zehnjährigen Bestehens die Straßenmeisterei Rödelmaier einen Tag der offenen Tür anbietet.