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Wechterswinkel
Ein Klangerlebnis der besonderen Art im Kloster Wechterswinkel
Fumito Nunoya entpuppte sich beim jüngsten Konzert im Kloster Wechterswinkel als wahrer Meister am Marimbaphon.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | Fumito Nunoya entpuppte sich beim jüngsten Konzert im Kloster Wechterswinkel als wahrer Meister am Marimbaphon.
Klaus-Dieter Hahn
 |  aktualisiert: 23.06.2022 02:54 Uhr

Es sind unruhige Zeiten - da kamen die "Marimba Prayers" im Koster Wechterswinkel genau richtig. Sie machten Hoffnung und weckten gute Gefühle. Ganz so, wie es Sophia Mohr von der Kreiskulturagentur bei ihrer Begrüßung angekündigt hatte. So ging auch der Wunsch des Protagonisten jenes Abends in Erfüllung: "Hoffentlich wird meine Musik die Herzen der Zuhörer erreichen." Und wie sie es tat. Das "Mutmachkonzert" des renommierten japanischen Marimbisten Fumito Nunoya geriet zu einem einzigen Triumphzug.

Waren die Klänge des Marimbaphons am Anfang durchaus noch etwas gewöhnungsbedürftig, so breitete sich doch rasch der Zauber dieser wunderschön dunklen, warmen und harmonischen Töne im Konzertsaal aus. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich der Faszination dieses Instrumentes, und des außergewöhnlichen Musikers mit seinem ebenso außergewöhnlichen Programm nicht entziehen.

In atemberaubender Geschwindigkeit die richtigen Töne getroffen

Das Repertoire reichte dabei von der melancholischen Stimmung eines Volksliedes vom Balkan ("Ilijas" von Nebojsa Jovan Zivkovic) über das 14-minütige Meisterwerk "Chaconne" aus Partita Nr. 2 für Solo-Violine d-moll BWV1004 von Johann Sebastian Bach bis hin zur ergreifend sentimentalen Filmmusik Ennio Morricones ("Deborah`s Theme") aus dem Kinoschlager "Es war einmal in Amerika".

Fumito Nunoya verstand es dabei meisterhaft, die Klangvielfalt des Marimbaphons darzustellen. Mit traumwandlerischer Sicherheit erzeugte er – je zwei Schlägel in jeder Hand – in oft atemberaubender Geschwindigkeit genau die richtigen Töne. Mal forte, mal piano – er wusste das Publikum zu begeistern. Eindrucksvoll zeichnete er so das musikalische Gemälde "Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" des spanischen Malers Francisco José de Goya (Mario Castenuovo-Tedesco). Beim sehr flotten, lebendigen und fröhlichen Stück "Feel the Sunlight" des belgischen Komponisten Ludwig Albert konnte man förmlich die Sonnenstrahlen tanzen sehen.

Die Liebe wird immer da sein

Sehr einfühlsam erlebten die Zuhrerinnen und Zuhörer das Stück "Over The Rainbow" von Harold Arlen aus dem bekannten Musicalfilm "Der Zauberer von Oz". Wunderschön melodiös und harmonisch auch "Ai Sansan" von Kei Ogura, das der Künstler aus seiner japanischen Heimat mitgebracht hatte und das nachdrücklich zum Ausdruck bringt, dass "die Liebe immer da sein wird".

Ganz anders das Schlussstück des Konzertes, das kontrastreich, mit harten und weichen Klängen, jazzig angehaucht und fast ein wenig crazy eine Sommerzeit in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires widerspiegelte. Das Werk stammte aus der Feder des revolutionären zeitgenössischen Tango-Komponisten Astor Piazzolla. Mit einer Zugabe nach stürmischem Applaus und lauten Bravo-Rufen endete ein Konzert, das die Besucher mit der Überzeugung verließen, dass es sicherlich nicht bei diesem Premierenabend eines Marimba-Konzertes bleiben wird.

 
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