
Im Jubiläumsjahr „90 Jahre Fliegerschule Wasserkuppe“ kommen am Samstag, 30. August, die Pilotinnen der Vereinigung Deutscher Pilotinnen (VDP) und des Deutschen Aero-Clubs (DAeC) zu einem Fly-In auf die Wasserkuppe. Hochkarätige Teilnehmerinnen haben sich angemeldet, wie beispielsweise Sue Kussbach, amtierende dreifache Segelflug-Weltmeisterin, Segelflug-Weltmeisterin Cornelia Schaich sowie die mehrfache Europameisterin Gisela Weinreich.
„Ein abwechslungsreiches, attraktives Programm, das seinesgleichen sucht“, verspricht die Präsidentin der Pilotinnenvereinigung, Heike Käferle, für Samstag. Denn die VDP versteht sich als ein fliegendes Netzwerk und beherbergt mit ihren rund 300 Mitgliedern alle Sparten der Luftfahrt: Motor-, Segel-, Hubschrauber- und Ultraleichtflug sowie Ballonfahren. So wird sozusagen ein Spiegel der fliegerischen Aktivitäten auf der Wasserkuppe geliefert.
20 Maschinen
Der Anflug der rund 20 angemeldeten Maschinen der VDP auf die rund 700 Meter lange und 950 Meter hoch gelegene Landebahn am Nordhang der Wasserkuppe erfolgt, wenn das Wetter passt, am Samstag bis 11.30 Uhr. Die Segelfliegerinnen, die die Thermik nutzen, werden erst etwas später landen können.
Begrüßt werden die Fliegerinnen um 12.30 Uhr von der Organisatorin des Fly-in, Gisela Weinreich, Referentin für Segelflug in der VDP, vom Gastgeber Harald Jörges, Leiter der Fliegerschule Wasserkuppe, und von der Präsidentin der Vereinigung Deutscher Pilotinnen, Heike Käferle.
Um 14 Uhr, nach einer Begrüßungsrede und einem Empfang durch Gerd Allerdissen, Vorsitzender des Fördervereins Segelflugmuseum Wasserkuppe und ehemaliger, langjähriger Präsident des Deutschen Aero-Clubs, tauchen die Fliegerinnen ein in die Historie des Berges der Flieger und des Segelflugs in Deutschland. Das Museum an der Geburtsstätte des Segelfliegens hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Entwicklung des Segelfluges und die Leistungen der Pioniere darzustellen.
Gummiseilstart
Der Höhepunkt des Treffens erfolgt um 15.30 Uhr. Gemeinsam mit erfahrenen Lehrern der Fliegerschule Wasserkuppe kann man einen sogenannten Gummiseilstart auf dem SG 38 erleben – wenn der Wind es zulässt und die Mitglieder der Startmannschaft, die „Gummihunde“, verfügbar sind. Falls nicht, dann gibt es eine Einweisung für das Fluggerät auf dem Pendelbock.
Aber auch zu Lande erkunden die Pilotinnen die Rhön – bei einer Wanderung zum höchsten Aussichtspunkt von Hessen, bei einer Wanderung zum Radom.
VDP
Die Vereinigung Deutscher Pilotinnen (VDP) wurde am 6. April 1968 von neun deutschen Pilotinnen gegründet, als weibliche Flieger in den männerdominierten Vereinen noch nicht sehr gerne gesehen waren. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an Pionierinnen wie Elly Beinhorn (1907 bis 2007), die schon in den 30er Jahren alle fünf Kontinente mit dem Flugzeug eroberte, oder wie Hanna Reitsch (1912 bis 1979), die erste Hubschrauber- und Jetpilotin der Welt.
Heute muss Frau im Besitz einer gültigen Fluglizenz oder in Ausbildung zur selbigen sein, um Mitglied im Verein der fliegenden Pilotinnen werden zu können. Und den derzeit rund 45 Männern ist eine Mitgliedschaft im fliegenden Netzwerk als Fördermitglied möglich.
Zielsetzung der VDP ist es: Frauen in der Luftfahrt zusammenzubringen, sie in ihrem Selbstverständnis als Pilotinnen zu unterstützen, als Plattform für ein fliegendes Netzwerk zu fungieren sowie sichere, adäquate Weiterbildungsmöglichkeiten zu schaffen.