Mit einem Empfang in der Dorfscheuer endete die Jubiläumswoche zum 25-jährigen Bestehen des Unslebener Dorfladens. Anders als so manche andere Einrichtung dieser Art konnte die Einkaufsstätte nicht nur wirtschaftlich überleben, sondern wurde Jahr für Jahr ausgebaut und modernisiert. Zu verdanken sei das einer "geballten Frauenpower", stellte Bürgermeister Michael Gottwald angesichts einer überwiegend weiblichen Gästeschar fest.
Als "Rückgrat der Versorgung und des Dorflebens" bezeichnete Gottwald die Einrichtung bei der Feierstunde in der Dorfscheuer. Viele ehrenamtliche und hauptamtliche Kräfte haben den Laden nicht nur am Leben gehalten, sondern ihn zu einem Mittelpunkt des Dorfes gemacht- auch in sozialer Hinsicht.
Den Anstoß hatte unter anderem seine Vorgängerin Elisabeth Machon gemeinsam mit den beiden Gründerinnen Gudrun Kergaßner und Christa Hüllmandel gegeben, die noch heute hinterm Verkaufstresen steht. Einst hatte es bis zu sechs Einzelhandelsgeschäfte in Unsleben gegeben. Als der letzte Lebensmittelladen schloss, hatten die Initiatoren bereits alles in die Wege geleitet, damit die Versorgung ohne Unterbrechung fortgesetzt werden konnte.
Verein investiert kontinuierlich in das Gebäude
2003 wurde die Verantwortung in die Hände eines Gemeindevereins gelegt, bei dem die Dorfbewohner Mitglieder werden konnten. Nachdem 2009 der Verein das Anwesen an der Hauptstraße erworben hatte, wurde kontinuierlich in das Gebäude investiert und es zuletzt mit einem Kühlraum und einer Photovoltaikanlage versehen. Seit 2016 fungiert Uschi Müller als Geschäftsführerin.
Finanziert wurden die Arbeiten unter anderem aus dem Erlös des Novembermarkts, den das Verkaufsteam mit Hilfe zahlreicher ehrenamtlicher Helfer organisiert. Bei aller Anerkennung der Unterstützung durch die vielen Mitstreiterinnen rage jedoch das Engagement von Christa Hüllmandel heraus, sagte Gottwald. Als Danke überreichte das Ortsoberhaupt eine Erinnerungstafel an das "Herz und die Seele" des Dorfladens.
Stellvertretende Landrätin Eva Böhm erinnerte nach einer Besichtigung der Einkaufsstätte an das Schicksal zahlreicher Dorfläden, die nicht dauerhaft wirtschaftlich betrieben werden konnten oder denen es an Personal fehlt. Unsleben verfüge aber offenbar über eine funktionierende Gemeinschaft, der der Dorfladen am Herzen liegt und die fleißig ihre Einkäufe dort tätigt. Die zahlreichen Blumensträuße, die anschließend an ehemalige und an aktive Helfer gingen, unterstrichen die Worte der stellvertretenden Landrätin.