
Volles Haus hieß es dieses Jahr bei der Bürgerversammlung im Schützenheim von Rödelmaier. Doch trotz des großen Interesses dauerte die Zusammenkunft nicht einmal eine Stunde. Den kürzeren Part nahmen die Wortmeldungen ein und dabei stand eine mit langem Applaus bedachte Lobrede im Mittelpunkt.
Zuerst erstattete Bürgermeister Michael Pöhnlein aber einen gerafften Bericht über die wichtigsten Ereignisse in der Gemeinde. Unter anderem wies das Oberhaupt auf eine konstante Einwohnerstatistik hin, die sich bei etwas über 1000 Personen eingependelt hat. Der Ausbau des Glasfasernetzes ist mit Kosten von knapp einer Million Euro nahezu abgeschlossen, fuhr Pöhnlein fort.
Im Planfeststellungsverfahren für die Suedlink-Trasse haben die Anliegen der Gemeinde Eingang gefunden, sodass die ersten Arbeiten in einer anderen Bereich bereits aufgenommen worden sind. In der Region rechnet Pöhnlein mit dem Startschuss im nächsten Jahr. Ein weiteres Großprojekt ist der Bürgerwindpark Bildhäuser Forst mit bis zu 22 Anlagen, im ersten Schritt sind 15 Anlagen mit Höhen von bis zu 270 Meter vorgesehen.
Schuldenstand steigt
Der Haushalt sieht in diesem Jahr ein Gesamtvolumen von 2,9 Millionen Euro vor, etwa 0,8 Millionen Euro sind dem Vermögenshaushalt zugeordnet und stellen die Investitionen der Gemeinde dar. Für das Feuerwehrhaus wird allein die Hälfte des Betrags veranschlagt.
Die Erneuerung der Linden- und der Burgstraße wird in den nächsten Jahren die Mittel der Gemeinde am stärksten binden. Rund 3,5 Millionen sind für das Vorhaben eingeplant, das nicht ohne Kreditaufnahme gestemmt werden kann. Der Schuldenstand wird daher in den nächsten Jahren auf 2000 Euro pro Einwohner ansteigen. Ein Teil davon kann aus der Stabilisierungshilfe getilgt werden, was jedoch unterstreicht, wie stark die Gemeinde am staatlichen Tropf hängt. Die größte Baustelle stellt derzeit das neue Feuerwehrgerätehaus dar. Die Arbeiten sind bereits gut fortgeschritten, so dass Pöhnlein die Fertigstellung für Ende 2025 erwartet.
Den Hinweis nahm Marius Wolfrom auf, um den ehrenamtlichen Einsatz zahlreicher Floriansjünger hervorzuheben. "Es ist unglaublich, was einige Helfer dort leisten", beteuerte der Gemeinderat, "einige haben sogar einen Teil ihres Jahresurlaubs geopfert". Wolfrom schätzte, dass die Gemeinde mindestens einen sechsstelligen Betrag spart. Das honorierten die Zuhörer mit lang anhaltendem Applaus.
Ortsschild versetzen
Hingegen nahm Burkard Volkheimer Anstoß daran, dass während der Sperrung des Autobahnzubringers der Verkehr durch Rödelmaier stark zugenommen, jedoch keine Überwachung stattgefunden hat. Außerdem schlug er vor, das Ortsschild Richtung Eichenhausen zu versetzen. Pöhnlein gab zu bedenken, dass eine Geschwindigkeitsanzeige rund 3000 Euro kostet, ein Versetzen des Ortsschildes könnte in Betracht gezogen werden.
Thomas Bauer erkundigte sich nach dem seit Jahren gesperrten Fußweg zwischen Schlosshof und Neustädter Straße sowie der Zukunft des Klosters. Zum Weg deutete Pöhnlein lediglich eine eventuelle Lösung des Konflikts zwischen Gemeinde und Anlieger an, auf deren Betreiben der Weg geschlossen worden ist. Einen Fortschritt erhofft sich Pöhnlein bei einer Eigentümerversammlung.
Was den Verkauf des Klosters angeht, steht die Gemeinde "außen vor". Das Ortsoberhaupt deutete jedoch Erfolg versprechende Verhandlungen an, die auch ganz im Sinne der Gemeinde verliefen. Den Namen des Interessenten könne er aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekanntgeben, da der Verkauf nicht abgeschlossen und eine reine Angelegenheit der Klosterschwestern ist.