Mit der Sanierung des ehemaligen Kindergartens sowie der Umgestaltung der ehemaligen Feuerwehrunterkunft und des Löschweihers hat die Gemeinde Salz gleich zwei Millionen-Projekte vor der Brust. Die Kosten lassen jedoch den größeren Teil des Gemeinderats vor einer Umsetzung zurückschrecken. Bei der Sitzung versetzte jedenfalls die Mehrheit dem Bürgermeister erst einmal einen Dämpfer, denn der wollte beide Projekte möglichst bald angehen.
Mit dem idyllisch an den Saalewiesen gelegenen Areal um den Löschweiher und das ehemalige Feuerwehrhaus besitzt die Gemeinde Salz ein Kleinod – das allerdings erst noch poliert werden muss. Seit Jahren beschäftigt sich der Gemeinderat mit dem Bereich.
"Ein Seecafe´ wäre chic", sagt ein Teil des Gremiums. Der andere Teil ist skeptisch und meint, "wer soll es führen". Bei der Gemeinderatssitzung räumte Bürgermeister Martin Schmitt ein, dass die Suche nach einem Betreiber noch nicht erfolgreich war. "Wer erklärt auch schon seine Bereitschaft, wenn der Betrieb erst in zwei Jahren startet", begründete das Ortsoberhaupt die Zurückhaltung bei Interessenten. Dieser Umstand spielte aber bei einem Gespräch mit der Regierung eine tragende Rolle, als es um die Förderfähigkeit des zweieinhalb-Millionen-Projekts ging, berichtete Schmitt. Er fasste das Ergebnis des Treffens zusammen.
Mehr ehrenamtliches Engagement
Die Vertreter der Regierung hatten Bedenken, dass eine Förderung – die bei etwa 60 Prozent liegt - ins Leere laufen könnte, wenn das ganze Vorhaben auf einen Betrieb mit einem Pächter hinausläuft. Vielmehr erhielten Überlegungen für ein Konzept Vorzug, in dem stärker ehrenamtliches Engagement und Nutzung durch Vereine und zu Einzelevents berücksichtigt wird. Stark zeitlich eingegrenzt könnte aber auch eine Nutzung als öffentliches Cafe´ in Frage kommen, wenn die Bewirtung auf ehrenamtlicher Basis gewährleistet ist. Die baulichen Eingriffe am Gebäude könnten bei dieser Variante dann auch geringer ausfallen. Während eine Terrasse aber weiterhin befürwortet wurde, sollte auf eine aufwendige Küche verzichtet werden.
Im Gremium überwog schließlich die Skepsis gegenüber einem Konzept mit einem Pächter. Vielmehr soll nun in die weitere Planung stärker die Nutzung durch Vereine und nach dem Prinzip "durch die Bürger und für die Bürger" in den Fokus gestellt werden. Dazu will man stärker das Gespräch mit Vereinen suchen.
Auch beim zweiten Tagesordnungspunkt setzte sich eine Mehrheit durch, die in der Kostenfrage mehr auf Sicherheit setzte. Architekt Alexander Albert präsentierte ein Konzept für den ehemaligen Kindergarten in der Karolinger Straße. Berücksichtigt ist darin der Umbau zu vier Wohnungen nach dem Prinzip des sozialen Wohnungsbaus und die Nutzung durch den Musikverein. Je nach Bereich kann mit einer Förderquote von 60 und 80 Prozent gerechnet werden. Leistungen für die Vorplanung einzelner Gewerke waren bereits vergeben worden, so dass die Bausumme nun auf etwa 2,5 Millionen Euro beziffert werden kann.
Eindringliche Appelle
Trotz eindringlicher Appelle des Bürgermeisters konnte sich die Mehrheit aber nicht dazu durchringen, die Ausschreibung für die finalen Planungsvergaben einzuleiten. Vielmehr soll erst noch die genaue Fördervolumen bei den verantwortlichen Stellen abgefragt werden, was das Vorhaben um ein halbes Jahr verzögern könnte, befürchtet Schmitt.