Der lang anhaltende Applaus zeigte dem Kammerchor „Ars Cantorum“ Main-Kinzig, dass er den Gästen in der Stadtpfarrkirche einen besonderen Abend geschenkt hat. "Einfach nur beeindruckend... das war ein musikalischer Leckerbissen vom Feinsten... wunderschön!" Aussagen, die ein Geistliches Konzert beschreiben, das von der Klangfülle, von der Perfektion der Sänger und von der Liedauswahl einfach etwas ganz Besonderes war.
Im Rahmen eines Vorbereitungswochenendes an der Berufsfachschule für Musik bereitete sich der Chor auf die Teilnahme am 56. Internationalen Chorwettbewerb in Spittal an der Drau (Österreich) vor, sagte Ernst Oestreicher, Leiter der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen in seiner Begrüßung. Er versprach den Gästen in der Stadtpfarrkirche ein besonderes Klangerlebnis - und hatte nicht zu viel versprochen.
Der Kammerchor besteht aus engagierten Amateursängern und stand unter der Leitung von Hubert-Thorwald Reuter. Auf dem Programm standen geistliche Chorwerke der Spitzenklasse. So zu Beginn von Anton Bruckner das "Locus iste". Es sind dies die Anfangsworte der lateinischen Motette für vierstimmigen, gemischten Chor. Weiter ging es mit Felix Mendelssohn Bartholdy und dem Psalm 43 op. 78 "Richte mich, Gott und führe meine Sache wider das unheilige Volk, und errette mich von den falschen und bösen Leuten"
An das zerstörte Dresden erinnerte der anschließende Titel "Wie liegt die Stadt so wüst." Der damalige Kreuzkantor Rudolf Mauersberger hat diese Trauermotette unter den Eindrücken der Zerstörung Dresdens für den Dresdner Kreuzchor komponiert. Dieser vom Chor einfühlsam vorgetragenen Motette folgte das Sanctus von Zdenek Lukas, danach von Leonhard Lechner "O Lieb, wie süß und bitter, ein brennend sehnlich Not, voll Trauren Furcht und Zittern, bist ärger dann der Tod.."
Hervorragender Konzertraum
"They are at rest" von Edward Elgar stand dann auf dem Programm, wobei der Text von John Henry Newman" stammt. Aus Norwegen stammt der Komponist des nächsten Liedtitels "Dominus Pascit Me", Frode Fjellheim, bevor ein Volkslied von Max Reger "Das Sternlein", die Gäste in der Stadtpfarrkirche beeindruckte. " Immer wieder an diesem Abend beeindruckend war die Klangfülle und eine dynamische Weite und Tiefe, die Ars Cantorum unter Leitung von Hubert Thorwald Reuter bot.
Das zeigte sich auch beim Schlußlied "Es führt über den Main eine Brücke von Stein" bei dem die Sänger zum Abschluss mit den Händen symbolisch eine Brücke bildeten. Entsprechend groß war der Applaus und so gab es natürlich eine Zugabe und zwar ein Kärntner Volkslied "Is schon still uman See".
Insgesamt also ein großartiger Konzertabend, wobei sich die Stadtpfarrkirche Bad Königshofen wieder einmal als ein hervorragend akustischer Konzertraum zeigte. Generalprobe gelungen, kann man da nur sagen, denn Schulleiter Ernst Oestreicher hatte eingangs darauf verwiesen, dass dieser Konzertabend durchaus als Generalprobe für den großen Auftritt in Österreich zu sehen ist.