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RHEINFELDSHOF
Ein Bauern-Referent mit Stallgeruch
Ein Rhön-Grabfelder hat es in seiner beruflichen Laufbahn bis ganz nach oben geschafft. Matthias Borst ist Direktor für Agrarpolitik am Generalsekretariat des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) in München. Er arbeitet direkt für den Präsidenten des Bayerischen und Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner.
Mehrmals im Jahr besucht Matthias Borst (rechts) seine Familie, Verwandte und Freunde in Rheinfeldshof und Strahlungen. Auch geheiratet hat er hier 1999. Den Kontakt in die alte Heimat pflegt Borst so gut wie möglich.
Foto: FOTO Wolfgang Ruck | Mehrmals im Jahr besucht Matthias Borst (rechts) seine Familie, Verwandte und Freunde in Rheinfeldshof und Strahlungen. Auch geheiratet hat er hier 1999. Den Kontakt in die alte Heimat pflegt Borst so gut wie möglich.
Von unserem Mitarbeiter Wolfgang Ruck
 |  aktualisiert: 17.11.2009 13:52 Uhr

Matthias Borst wurde 1968 in Rheinfeldshof geboren. Schon als Kind begeisterte er sich für die Landwirtschaft. Gerne erinnert er sich zurück ans Grünfutterholen mit seinem Großvater oder die Heuernte. Trotz seines Bezugs zur Landwirtschaft war Borst als Jugendlicher noch unentschlossen, welchen beruflichen Weg er einschlagen soll. Nach dem Abitur und der Bundeswehrzeit entschied er sich für ein landwirtschaftliches Studium.1989 verabschiedete sich Borst aus den heimatlichen Gefilden und begann in Weihenstephan sein Studium der Agrarwissenschaften.

Den Schwerpunkt legte Borst auf das Fach Betriebswirtschaft. Vor allem mit Themen aus der Agrarpolitik und der Volkswirtschaft setzte er sich auseinander. Übrigens schrieb Borst seine Diplomarbeit über ein heimatliches Thema: Vermarktungsmöglichkeiten landwirtschaftlicher Produkte aus der Rhön. Hintergrund war die Entwicklung von Strategien für die Bevölkerung im Biosphärenreservat Rhön.

Nach dem Abschluss gab ihm sein Professor den Tipp, sich beim BBV zu bewerben. Denn beim Generalsekretariat der bäuerlichen Berufsvertretung in München war die Stelle eines Referenten neu zu besetzen. Nach dem Ausleseverfahren entschied sich der BBV für den Rheinfeldshöfer. Mit gerade mal 25 Jahren konnte er als Referent für Umwelt- und Bewertungsfragen seine Tätigkeit für den BBV beginnen.

2001 vollzog Borst den beruflichen Aufstieg zum Direktor für Agrarpolitik am Generalsekretariat des BBV in München. Dabei beschäftigt sich Borst mit den Themen Direktzahlungen für Landwirte, Steuerpolitik und Investitionsförderung. Dazu zählt beispielsweise die Ausarbeitung von Vorschlägen mit dem bayerischen Landwirtschaftsministerium. Maßgeblich mitgearbeitet hat Borst beispielsweise am Kulturlandschaftsprogramm. Das Programm honoriert den Erhalt und die Pflege wertvoller Landschaftsräume. Auch Rhön-Grabfelder Landwirte kommen in den Genuss solcher Fördermöglichkeiten.

Von Matthias Borst erarbeitete Vorschläge zur Agrarpolitik wurden bei den Koalitionsverhandlungen der neuen Bundesregierung mit eingebracht. Damit nimmt Borst durch seine Kompetenz Einfluss auf agrarpolitische Entscheidungen auf höchster Ebene. Matthias Borst ist ein Team von zwei Mitarbeitern unterstellt. Gemeinsam erarbeiten sie Strategien und Verhandlungspositionen des BBV. Borst leistet dabei direkte Zuarbeit für den Präsidenten des Bayerischen und Deutschen Bauernverbands, Gerd Sonnleitner. Die Arbeit von Borst geschieht mehr im Stillen.

Der Rhön-Grabfelder BBV-Kreisobmann Mathias Klöffel bringt es auf den Punkt: „Die Arbeit von Matthias Borst vollzieht sich hinter den Kulissen; aber im Grund genommen nimmt Borst Einfluss auf die Agrarpolitik für uns Bauern.“ Klöffel pflegt den guten Draht nach München. So bleiben die hiesigen Landwirte immer gut informiert über das aktuelle Geschehen in der Agrarpolitik. Tatsächlich sind die Mitgestaltungsmöglichkeiten von Matthias Borst erheblich. Denn auch bei Aussprachen und Sitzungen in der Bayerischen Staatskanzlei sitzt Borst mit am Tisch. Selbst den bayerischen Ministerpräsidenten hat er auf diese Weise schon erlebt. Borsts Arbeit ist oft schon sehr weit in die Zukunft gerichtet. Beispielsweise beschäftigt er sich schon jetzt mit den Strategien der Agrarpolitik nach dem Jahr 2013. Dann nämlich muss die Finanzierung neu geordnet werden. Borst selbst über sein Wirken: „Wir müssen versuchen, eine möglichst gute Wettervorhersage für unsere Bauern hinzubekommen!“

 
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