Trauer um Rudolf Diemer. Der aus Bad Neustadt stammende Fotograf ist Mitte Juli im Alter von 79 Jahren gestorben und zuletzt auf dem Friedhof in der Gartenstadt beigesetzt worden.
Wie es in einem Nachruf des Imhof-Verlags aus Petersberg heißt, fotografierte und filmte Diemer außergewöhnliche, einzigartige und fantastische Tier- und Landschaftsaufnahmen in der Rhön sowie unter anderem in Südafrika, Alaska und Ostsibirien. Diemer galt als Perfektionist, der sich oft wochenlang um eine Tieraufnahme kümmerte und sich in Tarnnetzen auf die Lauer legte. Dadurch gelangen ihm Aufnahmen seltener und scheuer Tiere.
Ein Rückblick auf das Leben von Rudolf Diemer
Rudolf Diemer wurde am 3. November 1942 in Bad Neustadt geboren. Nach seiner Schulzeit machte er eine Ausbildung zum Installateur. Während eines Einsatzes bei einer Ölfirma als Monteur im südlichen Afrika (Südafrika, Namibia, Angola, Mozambique und Tansania) von 1965 bis 1970, begann Diemer mit dem Fotografieren und Filmen von Tieren.
Bei Exkursionen in die Nationalparks Etosha-Pfanne, Serengeti, Tsavo, Krüger-Park und Kilimandscharo entstanden, so die Mitteilung des Verlags weiter, die ersten Dokumentarfilme, wie "Die Buschmänner der Kalaharie". Außerdem fotografierte und filmte er auch in Deutschland, Südtirol, Norwegen, Alaska und vor allem in der Rhön. Dabei entstanden mehrere zehntausende von Fotos über die besuchten Landschaften und Tiere. Mit einigen Fotografien nahm er erfolgreich an internationalen Fotowettbewerben teil.
Wofür Rudolf Diemer einen renommierten Filmpreis erhielt
Für den Dokumentarfilm "Hahnendämmerung – Das Jahr des Auerhahns" erhielt er 1999 beim Internationalen Naturfilmfestival in Düsseldorf den Filmpreis "Goldener Nautilus". Es folgten weitere Filme, so entstand 2002 für das Bayerische Fernsehen der Rhönfilm "Rund ums Dammersfeld – Unvergessene Heimat"
Auch in der Slowakei und in Südtirol drehte er Fernsehfilme über den Steinadler. In den 90er-Jahren arbeitete er mehrfach in Ostsibirien und Kamtschatka. Als Kameramann für das japanische Fernsehen nahm er dort an russisch-japanischen Expeditionen teil. Es entstand der Film "Nomaden der Arktis", der über den Vogelzug, Walrosse, Seebären, Bären, Riesenseeadlern und Vulkane berichtete. Weitere Fotoreisen führten nach Finnland, Polen, Rumänien und in die Mongolei.
Im Imhof Verlag publizierte Diemer zusammen mit Joachim Jenrich das Buch "Die Rhön – Faszination Natur" und das Buch "Die Rhön – aus Feuer geboren!“ mit Jochen Tamm.
Mit Rudolf Diemer verliere die Rhön einen großen Naturfotografen und Kämpfer für die Natur- und Tierwelt in der Rhön, so schließt der Nachruf.