Geben die Sälzer Dorfmusikanten mit ihrem Dirigenten Kurt Mangold ein Konzert, dann ist ihnen ein volles Haus sicher. Haben sie dann noch Gäste eingeladen, wird es schon mal eng um die begehrten Plätze im großen Saal des Sälzer Gemeindezentrums. So auch diesmal, als der Musikerchef zur großen Freude des Publikums den Lehrerchor aus Bad Doberan zu einem Gemeinschaftskonzert gewann.
Der Chor, der 1984 von Horst Schirmer und weiteren neun Lehrern des Gymnasiums Bad Doberan in Mecklenburg-Vorpommern gegründet wurde, erweiterte sich in den folgenden Jahren um weitere Sängerinnen und Sänger aus verschiedenen Berufsgruppen.
Volkslieder aus dem Norden
Geboten wurden nordische Volkslieder wie „Lütt Anna Susanne“, „Dat du min leevsten büst“, „Singa ist unsere Freud“. Schon durch diese Titel merkte man schnell, dass die Heimat der Gäste an der Ostsee zu finden ist. Das Repertoire reicht von Volksliedern über geistliche, sakrale bis hin zu zeitgenössischen Stücken. „Fröhlich klingen unsere Lieder“, mit diesem Stück eröffnete der Chor den musikalischen Reigen. Lieder wie „Wer kann Segeln“ neben dem Norddeutschen, „Bunt sind die Wälder“ passend zum Herbst, oder „Afrika“ bei den immer niedriger werdenden Temperaturen passten bestens in das vielseitige Programm des Chors, der den ersten Teil des Konzertabends gestaltete.
Dass die Chormitglieder in den frühen Stunden des Konzerttages aufgestanden sind, rund 650 Kilometer Fahrt hinter sich gebracht hatte und nach kurzem einchecken im Hotel gleich auf die Bühne gingen, war keinem anzumerken. So gab es verdientermaßen stehende Ovationen für die rund 50 Sänger und Sängerinnen. Als kleines Dankeschön überreichte stellvertretender Bürgermeister Martin Schmidt jedem Chormitglied einen „Sälzer-Dorf-Krug“.
Den zweiten Teil des Abends gestalteten die Sälzer Dorfmusikanten, die wieder ihre ganze Bandbreite an Können eindrucksvoll unter Beweis stellten. So genoss man gerne das klassisch bearbeitete Potpourri aus der Operette um das Schwarzwaldmädel, die modernen Arrangements der Commedian Harmonists, Stücke von Gilbert O'Sullivan oder aus dem Klassikeralbum „Gold“ von Abba, aber auch die typischen Blasmusikstücke, die die Sälzer Dorfmusikanten für diesen Gemeinschaftsabend ausgewählt hatten.
Zu den Zugaben ging es dann gemeinsam auf die Bühne. „Ade!, Servus! Tschüss!“, mit diesem letzten Lied verabschiedeten sich die Musiker von der Bühne und ernteten einen mächtigen Applaus für den gelungenen und begeisternden Freundschaftsabend.
Da auch der Humor und etwas Lyrik an diesem Abend nicht zu kurz kamen, war es ein tolles Programm. Da wurde auch mal auf „Plattdeutsch“ gejodelt und Liebeserklärungen benötigten einen deutsch-deutschen Übersetzer.
Den Kontakt Salz-Doberan hatte der Sälzer Dorfmusikant Wolfgang Herbert hergestellt, der die Sangeskunst beim 70. Geburtstag seines Cousins bei Bad Doberan kennenlernte. Gernot Trögler, der Vorsitzende des Chors und Dirigent Horst Schirmer erteilten einstimmig der Gemeinde Salz das Prädikat als „besonders gastfreundliche Gemeinde“ und bedankten sich für die „Wohlfühlatmosphäre“.