Einblicke in die aktuelle Situation bei der Ehrenamtskarte gab es bei der jüngsten Zusammenkunft des Kreistags in der Bad Neustädter Stadthalle. Lena Cabut von der Stabsstelle am Landratsamt legte dem Gremium entsprechendes Zahlenmaterial vor. Mit der Präsentation wurden gleichzeitig Fragen der SPD-Fraktion beantwortet. Lena Cabut ging dabei zunächst auf die Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales und wies auf die Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement durch diese Karte hin. Im Landkreis Rhön-Grabfeld gibt es über die Karte bislang Vergünstigungen, Verlosungsaktionen und vieles mehr.
Seit der Einführung am 18. Juli 2018 seien 829 blaue und 482 golden Ehrenamtskarten ausgegeben worden, hieß es dazu. Davon gingen laut Lena Cabut 23 Prozent an kirchliche Träger, Lebenshilfe und Rettungsorganisationen, an Feuerwehren 36 Prozent und an Sport- und Musikvereine 29 Prozent.
Mehr Akzeptanzstellen
Die Gesamtausgaben für die Ehrenamtskarte pendelten sich bei 52 162 Euro ein, wobei eine einmalige Förderung des Freistaats mit 5000 Euro diese Kosten senkt. Konkret kostet die Nutzung der Verwaltungsdatenbank 1338 Euro, Flyer und Fotomaterial 112 Euro, Verlosungsaktionen seit 2018 sind mit 255 Euro eingerechnet, der Ehrenamtsempfang schlägt mit 2486 Euro zu Buche. Den Löwenanteil bilden die Personalkosten. Seit der Einführung im Oktober 2018 bis Mai 2021 errechneten sich 47 960 Euro.
René van Eckert (SPD) erinnerte an die "Geschichte der Ehrenamtskarte im Landkreis Rhön-Grabfeld". Schon 2015 habe die SPD Fraktion die Einführung angeschoben, zweimal sei sie mit Mehrheit der CSU Fraktion abgelehnt worden. Gründe dafür seien damals unter anderem gewesen, dass sie zu teuer ist. Man habe sie als "Bürokratiemonster" bezeichnet. Umgesetzt worden sei die Ehrenamtskarte nach vielen Diskussionen 2018. Der Fraktionsvorsitzende der SPD bezeichnete sie als ein Erfolgsmodell, bat jedoch die Akzeptanzstellen auszubauen und dankte den Ehrenamtlichen, die sich in der Gesellschaft engagieren.
Van Eckert berichtete von Problemen mit der Ehrenamtskarte, am Parkplatz vom Kreuzberg die Ermäßigung von 50 Cent zu erhalten. Dem werde man nachgehen, versprach Landrat Thomas Habermann.
Corona-Sondertopf
In verschiedenen Bereichen wie der Sport- und Kleinprojekteförderung werden die Zuschüsse über die Mittel aus dem Corona-Sondertopf erhöht. Christina Leutbecher von Kreisentwicklung gab dazu einen Überblick und eine Einschätzung, welche Förderungen über den Corona-Sondertopf aufgestockt beziehungsweise verdoppelt werden könnten. Sie nannte das BRK Rhön-Grabfeld oder die Malteser, die in der Pandemie sehr stark beansprucht waren, aber keinen Antrag auf Erhöhung der bisherigen Zuschüsse gestellt hätten. Keine generellen Erhöhungen gibt es für Caritas und Diakonie und auch das Frauenhaus und "Frauen helfen Frauen" erhalten keine zusätzliche Förderung.
Keinen Antrag auf Erhöhung gibt es vom Fränkischen Theater Maßbach, das nach wie vor mit 19 500 Euro bedacht wird. Unklar sei noch die Zukunft des Tierheims Wannigsmühle. Über mögliche Zuwendungen für den Wiederaufbau nach dem Brandglück könnte man in einer der nächsten Sitzungen sprechen, so der Landrat. Bei den Schulbuskosten seien keine weiteren Mittel notwendig, da der Freistaat die zusätzlichen Kosten übernommen hat. Die Feuerwehren erhalten wie bisher Zuschüsse für Fahrzeuge und technische Ausstattung.
Mehr Geld für Kleinprojekte und Sportförderung
Ob Büchereien eine Erhöhung bekommen ist noch unklar. Hier sollen die Anträge abgewartet werden. Die Schwimmförderung wurde als ausreichend bezeichnet, es fehlen allerdings Schwimmlehrer. Was die Vereinspauschale betrifft, gebe es noch keine Information vom Freistaat. Man geht jedoch von einer Aufstockung durch den Freistaat aus. Die Sportförderung wurde um 86 000 Euro erhöht und damit verdoppelt.
Ebenfalls verdoppelt werden soll die Kleinprojektförderung von 16 300 auf 32 600 Euro. Grund dafür sind die zahlreichen Anträge, sagte Landrat Thomas Habermann. Es seien oft kleine Vereine und Gruppen, die damit unterstützt werden. "Das ist eine Wertschätzung für deren ehrenamtliche Arbeit." Im Bereich Musik- und Heimatpflege gebe es aktuell noch keine Anträge, eine Verdoppelung sei wenig sinnvoll. Für die kulturelle Förderung sind 8000 Euro eingeplant. "Das sollte ausreichen, da hier unsere Kulturagentur mit Rat und Tat hilfreich zur Seite steht und ein Ansprechpartner ist", sagte Christina Leutbecher.
im Krankheitsfall u.s.w. ein zwischenmenschliches Ehrenamt ohne Ehrenamtskarte
ausführen.
Somit stellt sich die Frage: Wo fängt das Ehrenamt an, bzw. wo hört es auf?
Schon vergessen ? Unser LK war der LETZTE in ganz Bayern, der sich dazu entschlossen konnte !
Und nach aller Erinnerung waren es (doch wieder einmal ??) die SPD und die Grünen, die sich vehement der Beschlussfassung entgegen gestemmt hatten.
Im Juli 2016 wurde von der SPD-Fraktion ein ganzer Maßnahmenkatalog zur Förderung des Ehrenamts in RG eingebracht. Da Bei u.a. auch die Ehrenamtskarte. CSU und Landrat lehnten es ab. Dann wurden die einzelne Punkte nochmals einzeln abgestimmt. CSU und Landrat wieder gegen die Ehrenamtskarte.
2018 war der Landrat plötzlich für die Einführung und über die Verwaltung wurde der Antrag eingereicht. Daher konnte bzw durfte die CSU diesmal zustimmen. Seitdem gibt es die Ehrenamtskarte in RG. Lieber spät als nie!
Der Einsatz und die Hartnäckigkeit der SPD hat sich gelohnt.
zu ihrem Beitrag -mit oder ohne Sinn- seitens "radfahrer" herzlichen Glückwunsch