Es war ein schöner Zug, der sich da über die Spörleinstraße zum Marktplatz hin schlängelte. Vorneweg marschierte die Musikkapelle Mühlbach mit schmissiger Musik. Dahinter liefen in schicker Zunftkleidung die Handwerker der verschiedenen Innungen.
So waren die Bauinnung, die Schreiner, die Maler, die Dachdecker, die Raumausstatter, die Friseure, die Metallinnung und die Kaminkehrer vertreten . Auch die Rhöner Volkstanzgruppe gesellte sich dazu. Dann folgte ein kleiner Bauhof-LKW mit grünen Birkenzweigen geschmückt. Auf seinem Anhänger lag hübsch drapiert der neue Zunftbaum, gespendet von der Zimmerei Hein, blau-weiß bemalt von der Malerinnung.
Als letzte Gruppe schlossen sich Bürgermeister Bruno Altrichter und seine Stadträte dem Neustädter Zunftbaumzug an.
Auf dem Marktplatz selbst wurde der bunte Baum, auf dem die Zünfte in Wappen dargestellt und die Partnerstädte von Bad Neustadt auf Schildern verewigt sind, mit einem geflochtenen Fichtenkranz versehen, an dem bunte Papierbänder hingen.
Mit viel Fingerspitzengefühl wurde der Baum von den Mitarbeitern des Städtischen Bauhofs in seine Halterung eingefädelt und mittels Kran hochgezogen.
Großer Beifall von den vielen Zuschauern brandete auf, als der Baum sicher auf dem Marktplatz stand. Bürgermeister Bruno Altrichter freute sich über das große Interesse der Bürger und eröffnete mit der Aufstellung die Festsaison auf Bad Neustadts guter Stube.
Er dankte den Zünften für die Begleitung des Baumes und der Feuerwehr für die Verköstigung der Besucher. Dietmar Roßhirt, stellvertretender Kreishandwerksmeister und Obermeister der Bauinnung, wies auf die lange Tradition des Zunftbaumes und die erste Aufstellung im Jahr 1977 in Bad Neustadt hin. In diesem Jahr nun gäbe es einen neuen Baum mit einer Länge von 18,50 Meter erklärte er. Im Mittelalter dankten die Zünfte dem Herrgott mit der Aufstellung eines Baumes dafür, dass das vergangene Jahr ohne größere Unfälle oder Krankheiten, sowie ohne Feuersbrunst verlaufen war.
Ebenfalls baten die Zünfte darum, dass auch das nächste Jahr unfallfrei, ohne Krankheiten sowie Feuer vorübergehen soll. Darum bat auch Dietmar Roßhirt und brachte den alten Handwerksspruch aus, „Gott segne und behüte das ehrbare Handwerk“.
Zum Abschluss tanzte die Rhöner Volkstanzgruppe um den neuen Zunftbaum.