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Bad Neustadt
Ehemalige Bad Neustädter Kreisklinik als "Corona-Klinik"?
Der Bad Neustädter Kreisrat Dr. Thomas Smolin will den Vorschlag kurzfristig in den Kreistag einbringen. Was der Arzt in seinem Antrag fordert und wie er das begründet.
Könnte die ehemalige Bad Neustädter Kreisklinik angesichts der aktuellen schwierigen Lage im Notfall zu einer improvisierten 'Corona-Klinik' werden?
Foto: Stefan Kritzer | Könnte die ehemalige Bad Neustädter Kreisklinik angesichts der aktuellen schwierigen Lage im Notfall zu einer improvisierten "Corona-Klinik" werden?
Christian Hüther
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:24 Uhr

Sollte das leerstehende, ehemalige Bad Neustädter Kreiskrankenhaus aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie zu einer improvisierten "Corona-Klinik" umfunktioniert werden? Dafür spricht sich der Bad Neustädter FDP-Kreisrat Dr. Thomas Smolin aus und hat deshalb einen Beschlussantrag gestellt, der in der nächsten Sitzung des Kreistags am 1. April behandelt werden soll.

Laut diesem Antrag, der der Redaktion vorliegt und der an Landrat Thomas Habermann adressiert ist, solle der Kreistag, geht es nach Smolin, folgenden Appell beschließen:

"In schwierigen Zeiten wie der jetzigen sog. Coronakrise müssen ungewöhnliche Wege gegangen werden; so sollen an vielen Orten in Deutschland (improvisierte) 'Corona-Klinken' eingerichtet werden.

Der Landkreis Rhön-Grabfeld wird aufgefordert, das kreiseigene leerstehende Krankenhausgebäude im Rahmen der Coronakrise für die Einrichtung einer Bedarfsklinik zur Verfügung zu stellen. Die Rhön Klinikum Aktiengesellschaft wird aufgefordert, alle zur Verfügung stehenden finanziellen, materiellen und personellen Mittel dafür zur Verfügung zu stellen.

Weiterhin appelliert der Kreistag an alle mehr oder weniger und besonders auch an die sehr vermögenden Bürger des Landkreises, dafür zusätzlich Geldmittel zur Verfügung zu stellen / zu spenden; die Kämmerei des Landkreises soll dafür ein Treuhandkonto 'Corona-Fond' einrichten.

Zusammenhalt und Solidarität aller Bürger, Gesellschaften, Vereine, Firmen und Verwaltungen sind gefragt."

"Corona-Klinik": Landkreis verfüge über beste Voraussetzungen

Als Begründung spricht Dr. Thomas Smolin die, so wörtlich, "außergewöhnlichen, möglicherweise einmalig guten Voraussetzungen" an, über die der Landkreis für die Einrichtung einer solchen "Corona-Klinik" verfüge. So könne unter anderem das leerstehende Krankenhausgebäude vor seinem lange geplanten Abriss noch eine sinvolle Funktion erfüllen.

Außerdem habe der ortsansässige Klinikkonzern die benötigten Mittel, sei es finanzieller, personeller oder materieller Natur. Auch "blühende Industrieunternehmen" könnten laut Smolin ihren Anteil an den Bemühungen leisten. Er sei deshalb fest überzeugt, "dass die Solidarität und das Mitwirken Aller uns gemeinsam die schwere Krise überstehen lassen wird". 

Schafft es Smolins Antrag noch auf die Tagesordnung? 

Ob es Smolins Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Kreistagssitzung schafft, ist aber noch nicht sicher. Denn normalerweise müssten Anträge für eine Beschlussfassung spätestens elf Tage vor der jeweiligen Sitzung erfolgen. Da aber laut Smolin ungewöhnliche Zeiten auch "flexibles Vorgehen" erfordern, bittet er darum in Anbetracht der Dringlichkeit der Lage. Im Gespräch mit dieser Redaktion signalisierte Thomas Habermann bereits allgemein, dass in der derzeitigen Situation bei den Sitzungen auch aktuelle Thematiken zur Sprache kommen können. 

 
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  • H. E.
    Wie war das noch?

    -Main-Post- berichtet 2004 unter dem Titel: "Hier irrt der Landrat";
    Textauszug: Erstaunlich ist es schon, dass nach Schließung des Krankenhauses in Bad KÖN ein neues Krankenhaus in MET errichtet werden soll. Plötzlich sind Gelder und Ideen vorhanden. Gleichzeitig bittet -ER- (LR. T. Habermann) inständig darum, Bad KÖN und das Grabfeld mögen ihre eigenen Interessen nicht vertreten, damit das Khs in MET nicht gefährdet werde.
    Fazit: Unter Regie von LR T. Habermann wurden 3 kommunale Krankenhäuser einem
    politischen Versagen zur -gesundheitlichen Grundversorgung- einem börsenorientierten
    Imperium "geopfert"
    Es steht zur Diskussion: Sind solche Landräte in ihrer Glaubwürdigkeit überhaupt noch bürgenah, wenn selbst -Main-Post - unter dem Titel "Hier irrt der Landrat" berichtet?
    Sollte diese "Landrat-Irre" Bestand haben, stellt sich die Frage: Wo bleiben Grundrechte,
    Fürsorge und Amtseid?
    Vom Ressourcenverlust ganz zu schweigen!
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  • H. E.
    Noch eine denkwürdige Ergänzung:

    -Main-Post- Artikel -2003-; "Stadträte in das Schicksal ergeben"Textauszug: Mit der Schließung des Krankenhauses rückt die Stadt (Bad KÖN) noch mehr ins Abseits.
    Die Infrastruktur einer Not leidenden Kommune wird kaputt gemacht. In den
    90-er Jahren schrieb das Krankenhaus Bad Königshofen "schwarze Zahlen"...

    Zudem ist die Aussage des Landrates T. Habermann falsch, dass die Schließung des Krankenhauses einstimmig beschlossen wurde. Dr. Jörg Fliegauf und K.H. Schönefeld der Wählerinitiative - Altlandkreisliste- (WI- KOEN) stimmten gegen die
    Khs.-Schließung in KÖN.

    Wem fühlt sich "unser" wieder gewählte LR T. Habermann in seiner nächsten Periode verpflichtet?

    Dem Egowohl ?

    Dem Lobbyismus in der fragwürdigen Energiewende, wie zum Beispiel gesundheitsschädliche, unwirtschaftliche planlose Windenergieanlagen im Streutal Grabfeld?

    Wie stellt sich LR T. Habermann aufgrund dieser -Kuriositäten- eine Zukunftschance für
    -Rhön-Grabfeld- vor?
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  • B. D.
    Auf die Frage, wer Herrn Habermann gewählt hat, werden sich nicht viel Überzeugte melden. Besonders die Rheumaabteilung hielt das Krankenhaus am laufen, leider hatte Frau Barbara Stamm familiäre Beziehungen zu Bad Brückenau. Für Aussenstehende ist Politik nicht immer durchschaubar.
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  • G. Z.
    die Alternative zu unserem Alten - Neuen Krankenhaus - ist ja so jung, dass es kein verständiger Mensch, kein Privatmann und keinesfalls ein Unternehmer einreißen würde - sind Turnhallen. Feldbetten ohne Strom-und Sauerstoffanschluss, ohne Wasch- und Privatsphäre. In unserer Kreisklinik Die Bilder davon waren erst vor kurzem hier in der Zeitung In unserem alten Krankenhaus ist prinzipiell alles da...in so eine Sporthalle gehen viellicht 100 Betten - die Kreisklinik hatte 225 Betten...und viele Räume , die leicht umnutzbar wären. Toller Vorschlag, weil vernünftiger und umsichtiger Vorschlag. Kommt halt von der FDP. Mir fällt da spontan der SPD-Vorschlag zur Ehrenamtskarte ein. Da kommt der richtige Vorschlag hat vom falschen. Das wird wohl nix. Jedenfalls erst dann vielleicht, wenn CORONA rum ist. Dannn gings aber nicht um ein Kärtchen....dann gehts vielleicht um Gesundheit und den Tod!
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  • K. M.
    Der Vorschlag von. H.Smolin ist sehr gut !
    Hoffentlich findet er im Kreistag unterstützung
    Es währe auch eine gute Werbung für Rhön Grabfeld !
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  • G. Z.
    es wäre ein gute Werbung für den Kreistag ! Da sind die Leitungen in jedem Zimmer insbesondere für Sauerstoff schon gelegt. Die hatte bis gestern ja keiner rausgerissen.
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  • C. N.
    Aktuell schaut es in unserer Region mehr als gut aus.
    Aber ich schätze der Schein trügt.
    Viele "Unwissende" bzw. "schweigende Infizierten "werden sich nicht melden
    und harren die Angelegenheit im stillen Kämmerlein aus.
    Bis es evtl. nicht mehr geht....
    Ich befürchte die Flutwelle wird uns in 3-4 Wochen treffen.
    Ich hoffe ich täusche mich.
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  • A. M.
    Aha problemlos, woher kommen die Betten, das Personal etc.? Die alte HGK ist auch leer und von der Logistik her ist es einfacher etwas über einen Gang, statt durch halb Nes zu fahren.
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  • I. S.
    Die alte HGK wird ja bereits hochgefahren, meinen Sie die schlafen da oben. Wissen Sie eigentlich, wieviele Fälle prognostiziert sind? Ich sag´s nochmal: jedes Bett wird zählen. Und wenn da erstmal Notbetten reinkommen, egal. Aber die Krankenhaus-Infrastruktur ist noch komplett da und muss nicht wie ein Notkrankenhaus in einer Turnhalle erst errichtet werden .....
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  • I. S.
    Super Idee! Es wäre fatal, diese einmalige Möglichkeit nicht zu ergreifen. Da steht ein komplettes Krankenhaus zur Verfügung, das m.E. problemlos wieder hochzufahren wäre. Da darf es keine zwei Meinungen geben. Vielleicht sind wir noch über jeden Raum und jedes Bett froh, das wir kriegen können ......
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  • G. Z.
    Jeder hat die Bilder von Turnhallen als Lazarette gesehen. Wer Feldbetten in ein Turnhalle stellt und meint ein Neues - Altes Krankenhaus wäre schlechter muss entweder dumm, böswillig oder verrückt sein; nicht vergessen, kein Privatmensch und kein Unternehmer würde so ein junges Gebäude einreißen! Das Gebäude steht leer, weil es Stadt, Landkreis und Rhön-Klinikum so wollen. Nachhaltig, sinnhaftig ist sowas nicht. Sind wir mal gespannt, was zutrifft: Normal denkend, dumm, böswillig oder verrückt?
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