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Hilders
Durch dunkle Wälder, über blühende Wiesen
Zeugnis tiefer Frömmigkeit und Rastplatz für Wanderer: Die Battensteinkapelle.
Foto: Stefan Kritzer | Zeugnis tiefer Frömmigkeit und Rastplatz für Wanderer: Die Battensteinkapelle.
Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 03.09.2020 02:10 Uhr

An Selbstbewusstsein mangelt es den Bürgerinnen und Bürgern der Marktgemeinde Hilders in der hessischen Rhön nicht. Die Gemeinde im Ulstertal hat ob der ohnehin schon vorhandenen weitläufigen Wanderwege auch eine besondere Extratour zu bieten. Und die wird schlicht und einfach "Der Hilderser" genannt. Tatsächlich kommt dieses Selbstbewusstsein im Titel des Wanderweges nicht von ungefähr: Die Extratour "Der Hilderser" ist zweifellos einer der schönsten Wanderwege der Rhön. Durch dunkle Wälder, über blühende Wiesen, bergauf, bergab und mit wunderbaren Aussichten in das Land der offenen Fernen ist dieser Wanderweg gesegnet. Und das auf gerade mal 11,3 Kilometern Länge. "Der Hilderser" gehört in die Riege der Extratouren des Premiumwanderweges "Der Hochrhöner" und wird als mittelschwer eingestuft.

Das rote "H" auf weißem Grund ist überall zu finden. Selbstverständlich ist die Extratour "Der Hilderser" bestens ausgeschildert.
Foto: Stefan Kritzer | Das rote "H" auf weißem Grund ist überall zu finden. Selbstverständlich ist die Extratour "Der Hilderser" bestens ausgeschildert.

Startpunkt ist ein Parkplatz in Hilders, von wo es zunächst mal stetig bergauf geht. Vorbei an einer Mariengrotte führt der Weg hinauf zum Battenstein, wo eine Kapelle nebst sehenswertem Kreuzweg zu finden ist. Die der Gottesmutter geweihte Wallfahrtskapelle wurde im Jahre 1706 erbaut. In den Jahren 1755 bis 1767 kamen die Kreuzwegstationen hinzu. Eigentlich, so erzählt es eine Legende, wollten die Bürger der Marktgemeinde ihre Kapelle auf einem anderen Berg errichten. Doch wundersamerweise fanden sie ihr Baumaterial am nächsten Morgen auf dem Battenstein. So beschlossen sie letztlich, dort das Kirchlein zu errichten. Seit 1907 unternimmt der Männergesangsverein Hilders seinen traditionellen "Battensteingang". Gepflegt und unterhalten wird die Wallfahrtskapelle heute von der Kolpingsfamilie Hilders. Das Armeseelenhäuschen hinter der Kapelle wurde von zwei Hilderser Maurergesellen im Jahre 1827 gestiftet.

Schönste Aussichten in alle Richtungen

Nach einer Rast und einem Blick in das schöne Ulstertal geht es weiter auf den 745 Meter hohen Buchschirm hinauf. Dort findet sich ein markanter Aussichtspunkt von welchem man einen wunderbaren Blick in die Rhön hat. Hinunter ins Tal der Ulster geht der Blick genauso wie zur Wasserkuppe oder auf den Heidelstein. Überhaupt geizt "Der Hilderser" nicht mit schönsten Aussichten in alle Richtungen. Ob auf die Wasserkuppe oder ins kleine Dorf Simmershausen, das Land der offenen Fernen kann unterwegs ausführlich bestaunt werden.

Ein wunderbarer Blick in die Ferne bietet der Aussichtspunkt auf dem Buchschirm.
Foto: Stefan Kritzer | Ein wunderbarer Blick in die Ferne bietet der Aussichtspunkt auf dem Buchschirm.

Ebenso anspruchsvoll wie es auf den Buchschirm hinauf ging, so geht es auch auf der anderen Seite des Höhenzuges wieder hinunter. Der Blick wandert gen Simmershausen und der Weg führt zum "Köpfchen". Der dortige Parkplatz würde einen Seiteneinstieg in den Wanderweg möglich machen. Vom "Köpfchen" geht es fast nur noch bergab auf einem naturkundlichen Lehrpfad zur Ruine Auersberg, den sehenswerten Resten einer Burganlage aus dem 12. Jahrhundert.

Burg wurde 1214 erstmals urkundlich erwähnt

Die Burg, die 1214 erstmals urkundlich erwähnt wurde, diente wohl als Herrschaftssitz und nicht als Burg im militärischen Sinne. Im Laufe der Jahrhunderte nannten sich mehrere Adelsfamilien Besitzer der Burg. Nach Zerstörungen und Bränden wurde sie bis ins 16. Jahrhundert hinein immer wieder aufgebaut. Erst Mitte des 17. Jahrhunderts gaben die Hilderser ihre Burg dem Verfall preis und nutzten sie als günstigen Steinbruch. Lediglich die Außenmauern sind bis heute erhalten geblieben und werden vom Rhönklub instand gehalten. Weiter bergab führt die "Der Hilderser" nach Hilders zurück entlang eines vogelkundlichen Lehrpfades. Einige sensationelle Fernblicke ins Ulstertal und in die Rhön natürlich inklusive.

Informationen gibt es im Internet unter www.rhoen.de oder unter www.hilders.de

Natur pur. Unterwegs auf dem "Hilderser" bieten sich immer wieder eindrucksvolle Fernsichten.
Foto: Stefan Kritzer | Natur pur. Unterwegs auf dem "Hilderser" bieten sich immer wieder eindrucksvolle Fernsichten.
 
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