
Im Rahmen ihres Sucht- und Drogenpräventionsprogramms arbeitete die Mittelschule Mellrichstadt mit der "Kulturschule" Leipzig zusammen. Bevor kürzlich zwei Theaterstücke aufgeführt wurden, begrüßte Rektor Libischer am Abend zuvor interessierte Eltern und Schüler zu einem informativen Elternabend.
Dabei verknüpfte die Referentin Frau Frese nicht nur wissenschaftliche Fakten über Drogen mit persönlichen Erfahrungen, sondern gab auch wertvolle Tipps, wie Eltern ihre Kinder in den schwierigen Jahren des Heranwachsens begleiten können. Dabei appellierte sie an die Eltern, stets aufgeschlossen und gesprächsbereit zu sein und den Kindern das Gefühl zu vermitteln, als Helfer immer an deren Seite zu stehen. Gleichzeitig müsse das Selbstwertgefühl der Heranwachsenden gestärkt werden, um auch in heiklen Situationen standhaft gegen die Versuchungen des Alltags zu sein.
Am Folgetag fanden die Aufführungen statt. In "Voll? Voll daneben!" steht die Abwärtsspirale eines Jugendlichen im Mittelpunkt, den der unkontrollierte Konsum in die Straffälligkeit führt. Dass dabei sämtliche Sozialkontakte inklusive der Beziehung zu der Dame seines Herzens in Konkurrenz zum "Stoff" den Kürzeren ziehen, zeigt eindringlich die Macht des Suchtmittels….
"Ich weiß, wie man bei all dem schulischen Scheiß trotzdem gute Laune bekommt!" Ben, der Protagonist des Stückes "Bye Bye Ben oder funktionieren Drogen wirklich?" glaubt in chemischen Substanzen eine Lösung für seine schulischen und privaten Probleme gefunden zu haben. Wie viele andere Jugendliche vor –und wahrscheinlich auch nach ihm –betont er, den Konsum im Griff zu haben und bemerkt gar nicht, wie die Drogen zunehmend Besitz von ihm ergreifen und ihn schließlich komplett beherrschen. Als er nach der Einnahme eines Drogencocktails glaubt, fliegen zu können, endet sein Rausch tödlich auf dem harten Asphalt.
Nach beiden Vorführungen stellten sich die Akteure den Fragen der Schüler und vertieften dadurch die Aufklärungsarbeit. Abschließend erhielten die Schüler noch die Gelegenheit der originalen Begegnung. Nein, nicht mit Drogen, sondern durch mitgebrachte Rauschbrillen, die beim Aufsetzen den Zustand eines Betrunkenen simulierten.
Von: Achim Libischer (Rektor/Schulleiter, Udo-Lindenberg-Mittelschule)
