zurück
Hünfeld
Dringend benötigter Platz für den Winterschlaf
Neuer Lebensraum für Fledermäuse in Hünfeld: Hans Jordan bei der Schaffung eines Fledermauseinflugs.
Foto: Stefan Zaenker | Neuer Lebensraum für Fledermäuse in Hünfeld: Hans Jordan bei der Schaffung eines Fledermauseinflugs.
Bearbeitet von Michaela Stumpf
 |  aktualisiert: 29.10.2022 02:39 Uhr

Zusammen für den Schutz und Erhalt der Fledermäuse in der Rhön und im Landkreis Fulda: Die Stadtwerke Hünfeld haben zwei alte Wasserhochbehälter für Naturschutzmaßnahmen zu Verfügung gestellt, die jetzt in Gemeinschaftsarbeit zu Fledermausquartieren umgebaut wurden. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Biosphärenreservats Rhön entnommen.

Im Landkreis Fulda im Hessischen Teil des Unesco-Biosphärenreservats Rhön sind insgesamt 17 Fledermausarten heimisch. Eine Vielzahl davon ist auf frostfreie Höhlen, Bergwerksstollen oder Keller angewiesen, um dort den Winterschlaf zu verbringen oder geeignete Tagesverstecke zu finden. In Zusammenarbeit mit dem Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Hessen betreut die Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz Fulda im Landkreis Fulda etwa 40 solcher Quartiere, zu denen auch der Milseburgtunnel gehört.

Einflüge wurden geschaffen

Im Raum Hünfeld sind bisher nur wenige Winterquartiere vorhanden. So wurde auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz Fulda und der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in enger Zusammenarbeit mit der Stadt und den Stadtwerken Hünfeld, der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Fulda, der Oberen Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium Kassel und dem NABU neuer Lebensraum für die nachtaktiven Insektenjäger geschaffen. Nach einer ersten Ortsbesichtigung im Jahr 2019 wurden jetzt Einflüge für Fledermäuse geschaffen und spezielle von der Fuldaer Firma FCN gelieferte Fledermaus-Lochsteine an die Decke der ehemaligen Wasserkammern angebracht. Die Steine wurden von der Oberen Naturschutzbehörde finanziert.

Ranger Joachim Walter beim Anbringen der Fledermaus-Lochsteine.
Foto: Stefan Zaenker | Ranger Joachim Walter beim Anbringen der Fledermaus-Lochsteine.

„Dass die Wasserbehälter künftig ein wichtiger Lebensraum für Fledermäuse und andere Höhlentiere sein könnten, hat bereits eine erste zoologische Untersuchung gezeigt“, sagt Stefan Zaenker von der Oberen Naturschutzbehörde. „So konnten eine ganze Reihe von sogenannten cavernicolen Arten gefunden werden, die zwingend auf solche Quartiere angewiesen sind. Die Wasserbehälter werden bereits jetzt von einer Vielzahl an Spinnen, Tausendfüßern, Asseln, Käfern, Fliegen, Mücken, Schnecken und anderen Arten besiedelt, die auf ein spezielles Höhlenklima angewiesen sind.“

Bei den Umbauarbeiten wirkten Joachim Walter (UNESCO-Biosphärenreservat Rhön), Hans Jordan, Manfred Bender, Matthias Müller (alle NABU), Stephan Rasbach und Stefan Zaenker (Obere Naturschutzbehörde) mit.

Wasserkammer des Wasserbehälters in Hünfeld.
Foto: Stefan Zaenker | Wasserkammer des Wasserbehälters in Hünfeld.
Alter Wasserbehälter bei Hünfeld-Rückers.
Foto: Stefan Zaenker | Alter Wasserbehälter bei Hünfeld-Rückers.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Biosphärenreservat Rhön
Fledermäuse
Joachim Walter
Matthias Müller
Naturschutzbehörden
Stadtwerke
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top