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Neustädtles
"Dreiländerwanderung" des Bund Naturschutz
Am 'Mauerschädel' erläutert Gerhard Schätzlein dessen Geschichte.
Foto: Hubert Kornbrust | Am "Mauerschädel" erläutert Gerhard Schätzlein dessen Geschichte.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 14.10.2023 02:57 Uhr

Am Tag der Deutschen Einheit trafen sich Bayern, Hessen und Thüringer zu einer Exkursion an der Pflanzenkläranlage in Neustädtles. Der Einladung der Bund-Kreisgruppen Fulda, Meiningen-Schmalkalden und Rhön-Grabfeld waren fast vierzig Interessierte gefolgt. Unter Leitung der Kreisgruppe Rhön-Grabfeld führte die Route von Neustädtles nach Filke zum Erlebnisbauernhof Lörzer, weiter zur Ruine Mauerschädel auf der ehemaligen DDR-Grenze und zum Cafe "Heimathafen" in Willmars.

Der "Vater" der Wurzelraumkläranlage, Hans-Peter Malawka, berichtete über den Kampf für deren Genehmigung. Dann erklärte er voller Begeisterung deren reibungslose Funktion mithilfe eines Schilfsumpfes seit mehr als 25 Jahren. Dies sei sogar ohne Einsatz von Strom möglich allein durch das Gefälle. Man müsse halt nur die natürlichen Zusammenhänge beachten und nutzen. Helmut Bär, BN-Kreisgruppenvorsitzender in Rhön-Grabfeld, betonte, dass der erfolgreiche Kampf für die Pflanzenkläranlage nur möglich gewesen sei im demokratischen System.

Weiter ging es unter Führung von Joachim Urban. Der Förster erklärte auf dem Weg die Bedeutung der roten Waldameise und deren Lebensraum sowie später den Lebensraum Bachaue. Auf dem Erlebnisbauernhof bekamen die Teilnehmer/inne eine Kartoffelsuppe, bevor sie den Milchviehstall anschauten und mit dem modernen Melkroboter. Die Bäuerin, Tatjana Lörzer, kann mit ihm die Arbeit mit den Kühen erledigen und zusätzlich Bildungsangebote für Kinder machen.

Bis zur Ruine Mauerschädel war es anschließend nur ein kurzes Wegstück. Gerhard Schätzlein, ein profunder Kenner der Heimatgeschichte im Grenzbereich, erläuterte die Hintergründe der ehemaligen Kirchenburg bis in die Gegenwart. Der Turm stand direkt auf der Grenze zu Thüringen, damit zur ehemaligen DDR. Wegen der anfallenden Erhaltungskosten überließ die DDR die Ruine der Bundesrepublik Deutschland. Mit Erstaunen konnte man erfahren, dass die Kirchenburg im Mittelalter vielleicht sogar zu einer Stadt in diesem Bereich gehörte.

Den Abschluss der "Dreiländerwanderung" bildete die Einkehr im Cafe "Heimathafen" in Willmars. Alle waren froh, den aufziehenden Regen dort im Trockenen zu erleben.

Von: Helmut Bär (Vorsitzender, Bund Naturschutz Kreisgruppe Rhön-Grabfeld)

 
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