Fast 40 Interessierte aus Bayern, Hessen und Thüringen waren der Einladung des Bund Naturschutz gefolgt und trafen sich am Tag der deutschen Einheit zur Exkursion an der Pflanzenkläranlage in Neustädtles. Diese und folgende Informationen sind einer Pressemitteilung entnommen.
Unter Leitung der Kreisgruppe Rhön-Grabfeld führte die Route von Neustädtles nach Filke zum Erlebnisbauernhof Lörzer, weiter zur Ruine Mauerschädel auf der ehemaligen DDR-Grenze und zum Cafe „Heimathafen“ in Willmars. Der „Vater“ der Wurzelraumkläranlage,Hans-Peter Malawka erklärte deren reibungslose Funktion mit Hilfe eines Schilfsumpfes seit mehr als 25 Jahren. Dies sei sogar ohne Einsatz von Strom möglich allein durch das Gefälle. Man müsse halt nur die natürlichen Zusammenhänge beachten und nutzen.
Weiter ging es unter Führung von Joachim Urban. Der Förster erklärte auf dem Weg die Bedeutung der roten Waldameise und deren Lebensraum sowie später den Lebensraum Bachaue. Auf dem Erlebnisbauernhof konnten die Teilnehmer den Milchviehstall anschauen und die Funktion des modernen Melkroboters kennen lernen. Bäuerin Tatjana Lörzer kann so im Wesentlichen die Arbeit mit den Kühen erledigen und zusätzlich Bildungsangebote für Kinder machen. Für die mitgekommenen Kinder waren besonders die Alpakas interessant.
DDR überließ die Ruine der BRD
Dann ging es zur Ruine Mauerschädel. Gerhard Schätzlein, ein profunder Kenner der Heimatgeschichte im Grenzbereich, erläuterte die Hintergründe der ehemaligen Kirchenburg bis in die Gegenwart. Der Turm stand direkt auf der Grenze zu Thüringen, damit zur ehemaligen DDR. Wegen der anfallenden Erhaltungskosten überließ die DDR die Ruine der Bundesrepublik Deutschland. Mit Erstaunen konnte man erfahren, dass die Kirchenburg im Mittelalter vielleicht sogar zu einer Stadt in diesem Bereich gehörte. Den Abschluss der „Dreiländerwanderung“ bildete die Einkehr im Cafe „Heimathafen“ in Willmars.