Wer in den vergangenen 30 Jahren den Namen Helga Roos hörte, der verband ihn mit den Senioren-Tanznachmittagen in Heustreu, die sie organisierte. Nun legt sie dieses Ehrenamt in jüngere Hände.
Künftig werden die BRK-Tanznachmittage von Elfriede Seifert, Gertrud Krause und Petra Fuchs gemeinschaftlich ausgerichtet. Das neue „Dreigestirn“ stellte BRK-Kreisgeschäftsführer Hubert Kießner jetzt vor und verabschiedete Helga Roos. Sie selbst sagte in ihren Abschiedsworten schmunzelnd: „Das war heute mein letzter Tanz“ – allerdings nur als Leiterin, nicht als Tänzerin.
Wie immer waren auch diesmal viele Tanzfreudige gekommen, um so vom Alltag zu entspannen und Geselligkeit zu genießen. Gesundheitliche und private Gründe nannte Helga Roos als Gründe für ihren Rücktritt. Sie lobte die gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des BRK. Mit dem einstigen Kreisgeschäftsführer Adolf Saam und mit Hubert Kießner. Roos dankte auch Bürgermeister und Gemeinderat und natürlich den treuen Tänzern.
Ein Anliegen hatte die scheidende Tanzleiterin an Gemeinderat und Bürgermeister: „Wenn es möglich wäre, den PVC-Boden durch Parkettboden zu ersetzen, würde uns ein großer Wunsch erfüllt.“ Das nahm der Bürgermeister gerne auf und will das Anliegen im Gemeinderat besprechen: „Wir wollen ohnehin die Halle sanieren.“ Er dankte Roos im Namen der Gemeinde. Zimmer selbst kennt den Seniorentanz, da er oftmals um diese Zeit Dienststunden hatte. Helga Roos habe Elan und viel Herz in diese Veranstaltung eingebracht. „Da wird künftig in Heustreu was fehlen“, so der Bürgermeister. Er lud Helga Roos ein, weiter zu den Tanznachmittagen zu kommen und ihn auch mal bei der Bürgermeistersprechstunde zu besuchen.
Den Dankesworten schloss sich BRK-Kreisgeschäftsführer Hubert Kießner an. Rückblickend erinnerte er an einen Erste Hilfe Kurs 1982, mit dem eigentlich alles begann. Hier fand Helga Roos den Kontakt zum Roten Kreuz, war ein Jahr später aktiv und gründete zwei Seniorengymnastikgruppen. 1984 besuchte sie den Grundkurs „Tanzen mit Senioren“.
„Sie haben sozusagen damit einen Erste-Hilfe-Kurs-Tanz ins Leben gerufen,“ sagte Kießner. Damals sei nicht nur getanzt worden, es habe auch Ausflüge und Wanderungen mit diesen Seniorengymnastikgruppen gegeben.
Helga Roos war es, die 1985 Adolf Saam, dem damaligen Kreisgeschäftsführer einen Tanzkreis vorschlug, der mithilfe von Christine Gütling ins Leben gerufen wurde. Im Gemeindehaus Mühlbach fanden erste Tanznachmittage statt, die sich immer mehr ausweiteten, sodass man nach Heustreu in die Festhalle ausweichen musste. Seit 1987 ist der Tanznachmittag in Heustreu, und mit der Grenzöffnung 1989 kamen immer mehr Tänzer dazu. Als Musiker war damals Alleinunterhalter Willy ein Begriff.
Bis 2001 leitete Helga Roos dazu noch Seniorengymnastikgruppen. „Mittlerweile ist ihr Baby, der Seniorentanz, erwachsen geworden und wird sehr gut angenommen“, lobte Kießner die Atmosphäre, die immer mehr Gäste nach Heustreu zieht. „Hier fühlt man sich angenommen, kann Kontakte knüpfen und Sorgen hinter sich lassen.“
Dem Dank schloss sich auch der ehemalige BRK-Kreisgeschäftsführer Adolf Saam an. Auch er stellte das Engagement und die gute Zusammenarbeit heraus. Letztlich habe Helga Roos damit auch das BRK in die Öffentlichkeit gebracht.
Schließlich stellte Hubert Kießner das neue Team mit Elfriede Seifert, Gertrud Krause und Petra Fuchs vor, die künftig die Organisation des BRK-Seniorentanznachmittags übernehmen. Ein Dankeschön gab es auch von der Musikgruppe „Flamingos“, die Helga Roos mit Blumen verabschiedete und dann zum „letzten Tanz“ aufforderte, den sie mit ihrem Mann Herbert Spitzweg tanzte.