Irgendwie erinnert das Auswechseln des Vorstands beim FCN-Fanclub Milzgrund bei der Jahreshauptversammlung im Höchheimer Sportheim ja an Maßnahmen von erfolglosen Vereinen. Es war aber einfach ein lange vorbereiteter und angekündigter Generationswechsel an der Spitze des 1989 gegründeten und seit 1990 offiziellen Fanclubs der Clubberer.
Der alte Vorstand, mit Ausnahme des zweiten Vorsitzenden Tobias Jucht, zog es vor, sich zurückzuziehen und die Geschicke in jüngere Hände zu übergeben. Schließlich leitete der Gründungsvorsitzende Günther Haag den Fanclub 30 Jahre lang. „Wir waren damals sieben Mitglieder“, verriet Haag. „Heute sind wir 130.“ Sie kommen nicht nur aus dem Milzgrund, sondern aus dem ganzen Landkreis und weit darüber hinaus. Der Schriftführer Horst Friedl war 19 Jahre im Amt und der Kassier Heinz Funk zehn.
Aufstiegsbaum angewachsen
„Eine solche Erfolgsstory würden wir dem Club in Nürnberg ja auch wünschen“, fügte Haag hinzu. „Vor einem Jahr habe ich euch begrüßt mit `hurra, wir sind aufgestiegen.`Wir haben daraufhin einen Aufstiegsbaum gepflanzt, verbunden mit dem Wunsch, er möge wachsen und gedeihen wie unser ruhmreicher FCN.“ Nun gut, angewachsen ist er, aber reich ist der Club dennoch nicht und mit Ruhm hat er sich in dieser Saison auch nicht bekleckert. Immerhin ist er in zweifacher Hinsicht Rekordmeister, als Absteiger und als Aufsteiger. „Und deshalb“, so Günther Haag, werden wir wieder kommen.“
Er berichtete der Versammlung von neun Vorstandssitzungen, der Baumpflanzaktion und einem lukrativen Verkaufsabend. Sein Vize Tobias Jucht hatte zwei Busfahrten organisiert, zum Spiel gegen Stuttgart, „da war nur die Fahrt in Ordnung“, und gegen Schalke: „Da war außer dem Ergebnis alles super.“ In der Abteilung Pleiten, Pech und Pannen sei auch die Fahrt zur Bezirksversammlung der FCN-Fanclubs nach Weismain/Oberfranken der beiden Vorsitzenden abgeheftet worden. Auf Grund einer Autopanne sei man überhaupt nicht angekommen, habe aber dennoch einen sehr schönen Abend verbracht.
Als letzte Amtshandlung überreichte Haag einen Blumenstrauß an die Küchen-Fee Ute Höller und bedankte sich bei seinen Vorstandskollegen für den Zusammenhalt. Jucht dankte seinerseits Haag für „30 Jahre engagierte Vorstandsarbeit mit viel Herzblut.“ Nachdem die Kassenprüfer Rudi Siebenschuck und Alfred Balling nach dem Kassenbericht von Heinz Funk den Vorstand entlastet hatten, begannen die Neuwahlen.
Neuwahlen
Vorsitzenden wurde Michael Höller gewählt, in Abwesenheit, da er sich kurzfristig einer OP unterziehen musste. Stellvertreter bleibt Tobias Jucht, neue Schriftführerin Franziska Kürschner und neuer Kassier Achim Siebenschuck. Beisitzer sind Daniel Härter, Peter Kürschner und Hans Rother, ausgeschieden ist Maximilian Höller. Der neue Vorstand zeigte sich erfreut, dass an Ort und Stelle ein Opa und sein Enkel ihre Beitrittserklärung unterschrieben mit dem Zusatz „Jetzt erst recht“; sie bekamen die Mitgliedsnummern 131 und 132. Tobias Jucht stimmte die Club-Hymne „Die Legende lebt“ an, „auch wegen der drei Legenden, die jetzt aus dem Vorstand ausgeschieden sind.“ Im nächsten Jahr sind wieder zwei bis drei Fahrten zu Spielen des FCN geplant „und a schön´s Festla feiern mer zum 30-Jährigen aa.“