Seit 2019 können sich Schulen im Unesco-Biosphärenreservat Rhön, die sich in besonderem Maße mit den Themen und Zielen des Biosphärenreservats auseinandersetzen, als Biosphären-Schule zertifizieren lassen. Mittlerweile gibt es insgesamt 25 Biosphären-Schulen in Bayern, Hessen und Thüringen. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Unesco-Biosphärenreservats Rhön entnommen: 15 der 18 zertifizierten Grundschulen haben sich kürzlich zu einer "Drehscheibe" in Oepfershausen getroffen. Bei dem länderübergreifenden Format, das fortan in den Grundschulen, den weiterführenden Schulen und auch in den Biosphären-Kitas regelmäßig stattfinden soll, stellen sich die Einrichtungen untereinander vor, tauschen sich über ihre Projekte aus und teilen Best-Practice-Beispiele.
Im Juli 2022 ausgezeichnet
Die Grundschule "Am Hahnberg" in Oepfershausen ist im Juli 2022 als Biosphären-Schule ausgezeichnet worden – im Bereich Naturschutz und Ökologie für die Anlage und Betreuung eines Schulgartens sowie im Bereich Energie und bauliche Maßnahmen für eine naturnahe Pausenhofgestaltung. Vogelbeobachtungswarte, Naturlehrpfad, Barfußweg: Das Schulgelände bietet einen vielfältigen Lernort für die derzeit 90 Kinder aus Oepfershausen, Hümpfershausen, Friedelshausen, Wahns, Oberkatz und Unterkatz. In den kommenden Jahren will die Schule zudem am Konzept "ökologischer Schulweg" arbeiten – zusammen mit dem Umweltbildungsteam der Thüringer Verwaltung des Biosphärenreservats. Bereits seit 2019 betreut das Team eine Junior-Ranger-AG an der Schule.
Das Außengelände der Schule stand auch im Mittelpunkt des Termins. Die Vertreterinnen und Vertreter der anderen Schulen waren begeistert und nahmen viel Inspiration mit – darunter Sabine Oschmann-Hockgeiger, Leiterin der Grundschule Oberleichtersbach. Auch die Grundschule Oberleichtersbach hatte bei der Zertifizierung unter anderem im Bereich Energie und bauliche Maßnahmen gepunktet: mit der naturnahen Gestaltung des Schulgeländes, einer Photovoltaikanlage auf dem Turnhallendach und einer modernen Hackschnitzelheizung.
So wurde bei dem Termin deutlich, dass jede Schule ihre ganz individuellen Ideen und Konzepte umsetzt. Überall beschäftigen sich die Kinder viel mit Flora und Fauna, den vielfältigen Lebensräumen im Biosphärenreservat und mit dem Thema Nachhaltigkeit. In Oepfershausen gibt es hierfür eine in der Rhön einzigartige und vor allem kreative Möglichkeit: dank der Kunststation und des Natur-Aktiv-Museums (NAM), die nur wenige Fußminuten entfernt liegen und mit denen die Schule an gemeinsamen Projekten arbeitet. Zum Beispiel kümmern sich die Kinder um die neuen Hochbeete im neugestalteten Außenbereich des NAM.
Austausch und Vernetzung
Museumspädagoge Jörg Wagner führte die Lehrerinnen und Lehrer der 15 Grundschulen, die an der "Drehscheibe" teilnahmen, durch das Museum. Mit dabei waren auch Schulleiterin Nicole Kirchner, Michael Dohrmann, Petra Brückner, Regina Derleth und Antje Schwanke vom Umweltbildungsteam des Vereins Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön, Sandra Heine vom Umweltbildungsteam der Thüringer Verwaltungsstelle und Sascha Heres, Ranger bei der Hessischen Verwaltung. Sie alle waren dankbar für den Austausch und für die Möglichkeit der länderübergreifenden Vernetzung.
Weitere Infos zu den Biosphären-Schulen und Biosphären-Kitas in Bayern, Hessen und Thüringen finden Interessierte unter www.biosphaerenreservat-rhoen.de/wissen.