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Bad Neustadt
Dorfrunden in Rhön-Grabfeld: Heilsam für Körper und Seele
Unser Herz schlägt für Oberweißenbrunn - Anita und Christian Annon erklärten  auf ihrer Dorfrunde ihre Liebe zum Heimatort.
Foto: Sybille Martin | Unser Herz schlägt für Oberweißenbrunn - Anita und Christian Annon erklärten  auf ihrer Dorfrunde ihre Liebe zum Heimatort.
Michaela Greier
 |  aktualisiert: 28.11.2020 02:17 Uhr

Besondere Umstände verlangen nach besonderen Maßnahmen und die fielen allesamt positiv aus -  so dürfte man den diesjährigen Dorfrundentag im Landkreis Rhön-Grabfeld aufgrund der Corona-Bestimmungen überschreiben. Das vor einigen Jahren von Eberhard Helm ins Leben gerufene Projekt "Dem Diabetes davonlaufen" musste heuer unter anderen Vorzeichen stattfinden.

"In Corona-Zeiten konnten die Rhöner und Grabfelder wie gewohnt auf ihre Strecken gehen", erklärt Sybille Martin, Vorstandsmitglied des LLZ Rhön-Grabfeld. "In der Woche rund um den Weltdiabetestag (14. November) sollte sich die Bevölkerung auf den insgesamt 90 Landkreis-Dorfrunden allerdings möglichst allein oder nur mit den Mitgliedern des eigenen Hausstandes sportlich betätigen." Eine unerwartet große Anzahl von Teilnehmern war der Aufforderung gefolgt. Besonders freute sich Eberhard Helm über die starke Resonanz der älteren Jahrgänge.

Restlos begeistert über die Zahl der Teilnehmer

Heidi Link auf ihrer Dorfrunde mit einem ausgebüchsten und wieder eingefangenen Esel in Roth.
Foto: Sybille Martin | Heidi Link auf ihrer Dorfrunde mit einem ausgebüchsten und wieder eingefangenen Esel in Roth.

Bei Sybille Martin liefen die Meldungen zusammen, schließlich winkte neben dem guten Gefühl, etwas für die eigene Gesundheit zu tun, ein Los über 100 Euro aus dem Sponsorentopf des LLZ. "Ich bin restlos begeistert über das Resümee des diesjährigen Dorfrundentags" so die LLZ-Koordinatorin, „denn neben den zahlreichen Teilnehmern aus den Vereinen haben sich etliche neue Bürger an der Aktion beteiligt". Vor allem sei aufgefallen, dass sich mancherorts drei Generationen aus einer Familie "auf die Beine gemacht hätten". 300 Lose beweisen die große Anteilnahme, denn nur die Erwachsenen wurden gezählt. "Die Dunkelziffer ist sicher weitaus höher, denn nicht alle Aktiven haben ihre gemeisterten Runden auch gemeldet", vermutet Martin.

Für die Auswertung hat Martin neben den gemeldeten Kilometern viele begeisterte Analysen und Berichte und die dazugehörenden Beweisfotos zugeschickt bekommen. "Da habe ich einige Stunden Zeit investiert“ berichtet sie schmunzelnd, aber gelohnt hat sich das allemal, denn man spürte aus den Aussagen förmlich die Lauffreude, die Heimatverbundenheit, aber auch das Erstaunen und die Neugier auf eine etwas andere Strecke rund um das eigene Dorf".

Ungewöhnliche Erlebnisse und Ausblicke

So berichtete beispielsweise eine Familie aus Filke von ihrer ereignisreichen Runde: "Zunächst durften wir einer über 80-jährige Frau nach einem Sturz wieder auf die Beine helfen und dann ist unser Jüngster ausgerutscht, ausgerechnet auf dem Acker, der unmittelbar zuvor mit Gülle bestreut wurde. Die Mauerschädel-Ruine und ein historischer Sportplatz sorgten für großes Erstaunen auf dieser wahrhaft schönen Strecke", hieß es weiter hinterher.

Familie Kathrin Streit auf der Entdeckungstour um Filke, hier an der Mauerschädel-Ruine.
Foto: Sybille Martin | Familie Kathrin Streit auf der Entdeckungstour um Filke, hier an der Mauerschädel-Ruine.

Neben den Eindrücken vom "Sonnenuntergang mit Schafsherde in Aub" oder "knackige Anstiege, aber dann lohnende Ausblicke" sowie "der Nebel lichtete sich und die Sonne begleitete mich auf meiner Runde" gab es unzählige weitere Erlebnisse der Läuferinnen und Läufer. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Teilnehmer neu zugezogen oder schon immer in der Rhön beheimatet sind.

Dank für tolle Aktion in außergewöhnlichen Zeiten

"Tolle Aktion", "Bleibt gesund", "Hat Spaß gemacht", "Die Idee mit der Dorfrunde und vor allem den Dorfrundentag war super", "Macht weiter so und animiert die Leute zum Bewegen" oder "Danke, dass Ihr die Aktion auch in diesen ungewöhnlichen Zeiten am Leben erhaltet", hieß es in zahlreichen weiteren an die Organisatoren gerichteten Schreiben. Die Losgewinner stehen fest und wurden benachrichtigt. Die Übergabe findet am Sonntag, den 29. November um 14 Uhr in der Unterelsbacher Schule statt.

 
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