Seit Wochen beherrscht die angekündigte Schließung der einzigen Einkaufsmöglichkeit in Willmars das Dorfgespräch. Bürgermeister Reimund Voß' Stimmung war denn auch stark getrübt, als er im Gemeinderat von seiner bisher vergeblichen Suche nach einer Nachfolge berichtete. Doch während der Sitzung zeichnete sich überraschend eine Lösung ab, so dass die Zukunft der Einrichtung wahrscheinlich gesichert ist.
Mit großem Bedauern habe er zur Kenntnis genommen, dass der Dorfladen von seiner jetzigen Betreiberin aufgegeben werden soll, berichtete Voß zunächst. Zwei Interessenten seien abgesprungen. Würde die Gemeinde selbst den Betrieb übernehmen, müsste Personal eingestellt werden, und dann rechnet Voß mit einem jährlichen Defizit von 20 000 Euro, was sich die Gemeinde nicht leisten kann. Die Alternative wäre die Gründung eines Vereins, der am günstigsten arbeiten könnte. Doch es kam ganz anders.
Werner Palancaris hatte die ganze Zeit schon unter den Zuhörern gesessen und das Gespräch verfolgt, bis er sich selbst zu Wort meldete. „Was soll das mit dem Pferde scheu machen, bei der Führung eines Betriebs gibt es immer ein unternehmerisches Risiko“. Er sei bereit, das Risiko zu tragen, wenn die notwendige Unterstützung von der Gemeinde und eventuell von einem Dorfladenverein kommt.
„Das ist ein Wort“, fiel dem Bürgermeister sichtlich ein Stein vom Herzen. Auch die Gemeinderäte am Tisch begrüßten dankbar das Angebot und beauftragten den Bürgermeister, in den nächsten Tagen die genaueren Modalitäten auszuhandeln.