Der „Dorfladen Besengau“ wird nun auch noch Gegenstand eines wissenschaftlichen Forschungsprojektes. Die in Urspringen lebende Dr. Anne-Kathrin Schwab arbeitet an der Universität Vechta aktuell im Rahmen des Forschungsprojektes „Gelegenheit macht nachhaltig“ gemeinsam mit der Professorin Jantje Halberstadt an der Thematik des sogenannten „Sustainability Entrepreneurship“. Sie möchte unterschiedliche Typen des „Nachhaltigen Unternehmertums“ analysieren und darstellen. In ihrer wissenschaftlichen Forschung für ihre Habilitationsschrift in der Abteilung „Ökonomie der Nachhaltigkeit“ setzt sie sich unter anderem mit Themen von sozialem, nachhaltigem und transformativem Unternehmertum sowie gemeinwohlorientiertem wirtschaftlichen Handeln, zum Beispiel der solidarischen Ökonomie oder auch Themen wie der Demokratisierung der Wirtschaft , auseinander.
Im Rahmen eines Interviews mit Karin Hahn, einer der drei Geschäftsführern des Dorfladens, sowie dem Geschäftsleiter und Kämmerer der Gemeinde Bastheim, Klaus-Dieter Hahn, der das Projekt „Dorfladen“ von Anfang an auf gemeindlicher Seite begleitet und betreut hat, wollte sie dabei wertvolle Informationen und Erkenntnisse für ihre Arbeit gewinnen.
Außergewöhnlicher Typus
Im Gespräch verrät die engagierte Forscherin auch die Beweggründe , warum sie gerade den „Dorfladen Besengau“ für ihre wissenschaftlichen Studien ausgewählt hat: „Durch meine Forschung über Dorfentwicklung, Ökodörfer und Gemeinschaften habe ich den Prozess des Crowdfunding beim Durchfahren immer interessiert beobachtet und finde es spannend, wie auch Dörfer in unserer Gegen sich aktiv für die Dorfgemeinschaft einsetzen. Dann habe ich ein paar Mal hier eingekauft und mich mit den Verkäuferinnen unterhalten und dabei gemerkt, dass dies ein tolles Beispiel für unser Forschungsprojekt wäre. Wir haben schon ganz unterschiedliche Typen interviewt. Der Dorfladen stellt für mich einen weiteren, spannenden und außergewöhnlichen Typus dar.“
Dass zur Gründung des „Dorfladen Besengau“ eine gehörige Portion Idealismus gehört hat und auch weiterhin gehört, viel Mut, aber vor allem auch ein außergewöhnlicher „team-spirit“ nötig sind, um das große Ziel gemeinsam zu erreichen, machten die beiden Interviewpartner im Gespräch mit Schwab deutlich. Dank der besonders engagierten Projektgruppe konnten unter fachkundiger Begleitung eines erfahrenen Experten zahlreiche Bürger als Anteilszeichner gewonnen, der Umbau des vormaligen Bankgebäudes in Angriff genommen und trotz vieler kritischer Stimmen in kürzester Zeit auch verwirklicht werden. Mit vielen regionalen Produkten und mit dem Verzicht auf Kunststoff-Verpackungen will man in Bastheim besonders für den Gedanken der Nachhaltigkeit werben.