
Dominik strahlt. Das tut er meistens. Der 22-Jährige hat immer versucht, positiv nach vorn zu sehen. Die Freude am Leben – sie hat den jungen Nordheimer getragen und begleitet. Seit sieben Jahren kämpft Dominik nun schon gegen den Blutkrebs, hat unzählige Chemos ertragen und zwei Stammzelltransplantationen hinter sich. Doch ans Aufgeben hat Dominik nie gedacht. Heute ist er dank einer neuen Behandlungsmethode auf dem besten Weg, den Blutkrebs zu besiegen. Für ihn und seine Familie das schönste Weihnachtsgeschenk.
15 Jahre war Dominik alt, als er 2006 mit akuter Leukämie in die Würzburger Uni-Kinderklinik eingeliefert wurde. Fast 40 Prozent seiner schier unendlichen Leidenszeit hat er in der Klinik verbracht – nach der schlimmen Diagnose mit einer ersten Stammzelltransplantation fast drei Jahre am Stück. Sein Immunsystem spielte nicht mit, zu groß war die Gefahr, sich zu Hause einen Infekt einzufangen – für Dominik lebensbedrohlich. Das Team von Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel hat ihn in all der Zeit fürsorglich begleitet, alle Möglichkeiten der Therapie ausgeschöpft und mit Dominik gekämpft.
Mit 18 dachte Dominik, jetzt kommt alles in Ordnung. Er ging wieder zur Schule, um seinen Abschluss nachzuholen, machte den Führerschein. Dann, ein Jahr später, der Schock: ein Rückfall. Die Leukämie war wieder da. Was folgte, kannte der junge Nordheimer schon aus leidvoller Erfahrung: Chemotherapie, unzählige Medikamente und möglicherweise eine weitere Transplantation. Die Würzburger Spezialisten probierten eine neue Therapie aus, filterten sogenannte T-Zellen aus dem Knochenmark des Spenders und injizierten diese Dominik. Acht Wochen verbrachte der Nordheimer am Stück in der Uni-Klinik, danach fuhr er ein- bis zweimal in der Woche zur Behandlung nach Würzburg.
Zwei Jahre lang ging das gut. Bis ihn der Blutkrebs in diesem Frühjahr wieder einholte. Schnell war klar: Eine erneute Transplantation ist nötig. Während der Chemotherapie suchte die Klinik einen neuen Stammzellspender und wendete schließlich ein ganz neues, wenn auch durchaus risikoreiches Verfahren bei der Transplantation an. Kurz vor Dominiks 22. Geburtstag im November ging es dann steil nach oben: Die Therapie schlug an, Dominik erholte sich relativ schnell und kann heute ein weitgehend normales Leben führen. Die vielen Medikamente, die der Nordheimer seit sieben Jahren genau nach Zeitplan einnehmen muss, werden langsam reduziert. „Bislang sieht alles ganz rosig aus“, freut er sich. Nur nicht zu laut – nicht, dass ihm die Krankheit wieder einen Strich durch die Rechnung macht.
Kraft und Halt gaben Dominik in all den schweren Jahren seine Familie, der jüngere Brüder, seine Kumpels, die ihn nie im Stich gelassen haben, und seit einem Jahr auch seine Freundin Jocelyn. Und in der Würzburger Uni-Klinik freut man sich mit dem bekannten und beliebten Patienten, dass es aufwärts geht.
Sein Leidensweg hat vielen imponiert und viele bewegt. „Dieser Mut und der Wille des jungen Mannes sind faszinierend und ein Vorbild für alle, die mit schweren Schicksalsschlägen umgehen müssen“, sagte zuletzt Helmuth Götz von XXXL Neubert bei einem Besuch im Würzburger Universitätsklinikum. Der weltweit zweitgrößte Möbelhändler engagiert sich seit zwei Jahren kontinuierlich für den Verein Herzenswünsche, der Kindern und Jugendlichen hilft, mit ihrem Schicksal umzugehen.
Gemeinsam mit dem Grafen, der Stimme der Band Unheilig, haben die XXXL Möbelhäuser bei einem Konzert in Aschheim vor den Toren der Landeshauptstadt München ein Konzert gegeben – der Reinerlös der exklusiven XXXL-Veranstaltung mit rund 1000 Gästen in Höhe von 25 000 Euro geht nun an den Verein Herzenswünsche.
Für Dominik soll 2013 sein Jahr werden. Seine Ausbildung zum Sozialpfleger am BBZ in Münnerstadt – kurz vor der Abschlussprüfung hatte ihn die Leukämie wieder eingeholt – kann er abschließen, wenn es ihm wieder ganz gut geht. Das hat er fest vor. Und dann will er durchstarten – in ein ganz normales Leben.