
Immer wieder hörte man in den vergangenen Tagen lobende Worte für den Film des Bayerischen Fernsehens „Hoch und Heilig“ vom Montagabend. Er stand unter dem Thema „Entdeckungen in Rhön und Grabfeld“ und zeigte im wahrsten Sinn des Wortes oft geheimnisvolle und bislang unbekannte Orte, vor allem in der Rhön.
Die Autorin Andrea Kammhuber hat es verstanden, die Menschen zu animieren, ihr ihre besonderen Orte zu zeigen, und hat damit den Fernsehzuschauern in der Rhön und im Grabfeld sicher ungewöhnliche Einblicke auch in das oft private Leben der Rhöner und Grabfelder gegeben. Entstanden ist bei ihren Recherchen ein weiterer Film, der am Sonntag, 26. März, um 17.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt wird: „Die Ziegenlady aus der Rhön“.
Doch zurück zum Filmbeitrag „Hoch und Heilig“. Der Film hat ganz sicher neue Blickwinkel auf Orte und Menschen in der Rhön und im Grabfeld gelenkt. Über viele Monate hinweg war Andrea Kammhuber im Landkreis, vorwiegend in der Rhön unterwegs, um die Menschen, aber auch Land und Leute kennen zu lernen und Themen für ihren Film zu finden. Das ist ihr auch gelungen, wie der Film am Montagabend gezeigt hat.
Einheimische zeigten ihr fast geheimnisvolle Orte, verborgene Wege, die nicht in Prospekten und Wanderführern stehen. Sie sind ihnen aufgrund persönlicher Erlebnisse „heilig“. Wie ein roter Faden zog sich die „Ziegenlady“, Elisabeth Sandach aus Stetten durch den 45-Minuten Film, unterbrochen von weiteren „Heiligen Orten“ der Rhöner und Grabfelder. Der Zuschauer sah ihre enge Beziehung zu ihren Tieren, war begeistert von den Berichten. Immer wieder hatte Kameramann Volker Adam die Rhön aus besonderen Perspektiven gezeigt.
So auch, als Ludwig und Ulrich Klebl ins Bild kamen und das Kamerateam sie begleitete von einsamen Orten erfuhr und von einer Mariengrotte, die für Ludwig Klebl eine besondere Bedeutung hat. Dass Ulrich Klebl nicht nur Braumeister, sondern passionierte Gleitschirmflieger mit eigenem Startplatz ist, erfuhren die Fernsehzuschauer ebenso, wie der Bildhauer Herbert Holzheimer aus Langenleiten besondere Baumreihen zeigte, teils abgestorben, aber doch immer noch lebendig und für ihn besondere Skulpturen. Da erfuhr man auch von einer Baumkapelle, die der Rhöner Künstler in Angriff genommen hat. Lisa und Florian Fries haben in der Franziskuskapelle und auf dem Franziskusweg geheiratet und erinnern sich im Film an diese besonderen Stunden.
Jimmy Fell und sein Kunstprojekt waren ein Thema, bei dem auch Uwe Kirchner aus Meiningen mit eingebunden war, der mehr über seine Erlebnisse zu DDR Zeiten berichten konnte. Daraus wieder wurde eine Skulptur von Jimmy Fell.
Schließlich erfuhren die Fernsehschauer von den nicht gerade gewöhnlichen Hobbys und Ehrenämter von Andrea Friedrich-Rückert aus Bad Königshofen. Sie zeigte Bad Königshofen vom Turm der Stadtpfarrkirche, berichtete von ihrem Ehrenamt als Küsterin in der Hauskapelle des Elisabethaspitals und der Herausforderung beim Braveheart. Die Rückmeldungen bei den Protagonisten waren jeweils überwältigend, weil viele damit Menschen kennen lernten, die sie glaubten zu kennen, nun aber noch mehr von diesen erfuhren. Das alles hat die Filmautorin Andrea Kammhuber hervorragend in ihrem „Hoch und Heilig“-Film verpackt und dabei für die Rhön und das Grabfeld letztendlich auch wieder die Werbetrommel gerührt.
Nun kann man am Sonntag in der ARD um 17.15 Uhr einen weiteren Film von ihr sehen. Dann geht es speziell um die „Ziegenlady aus der Rhön“. Bei Elisabeth Sandach war bereits als Kind ihr Freiheits- und Erkundungsdrang offensichtlich. Nach dem Abitur arbeitete sie auf mehreren Bio-Bauernhöfen. Seit 17 Jahren ist sie Ziegenhirtin in der Rhön. Die Ziegen helfen, das „Land der offenen Fernen“ frei zu halten. Fasziniert von der Wildheit, dem Eigensinn und der Lebensfreude ihrer Ziegen hat Elisabeth Sandach irgendwann mit ihnen Freundschaft geschlossen. Mit einem Mal brachte sie es nicht mehr fertig, sie zum Schlachthof zu bringen. Für die Betriebsinhaberin ein radikaler Schritt. Heute wird nicht mehr geschlachtet, alle Tiere haben ein Recht auf ein würdiges Ende. Elisabeth Sandach will auch „Therapeutin“ sein. Kinder und Schulklassen, aber auch Erwachsene können die Ziegenhirtin begleiten. Und sie hat inzwischen mehrere therapeutische Zusatzausbildungen absolviert und ist Heilpraktikerin für Psychotherapie.