Hat nicht jeder schon versucht, eine ganz besondere Naturstimmung einzufangen? Der Bischofsheimer Matthias Poppe begann schon als Jugendlicher mit dem – damals analogen – Fotografieren, heute ist es zu seiner Leidenschaft geworden. Einen Querschnitt seiner Aufnahmen zeigt die kleine Ausstellung im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg.

Zur Ausstellungseröffnung hatten sich viele Gäste eingefunden. Margarete Voll, langjährige Freundin der Familie von Matthias Poppe, hielt die Begrüßungsrede. Matthias Poppe "fängt Blätter, Blüten, Stämme, Bäume, Steine in der Landschaft ein, schärft sie und lässt sie vor dem verschwommenen Hintergrund wirken. Dafür geht er tatsächlich in die Knie, liegt auch mal auf dem Boden, geht in den Morast oder steigt ins Wasser, um seinem Objekt näherzukommen. Der Zauber der Fotografie ist darin verborgen, wenn man ganz nah rangeht, davon ist Matthias Poppe überzeugt", beschreibt Margarete Voll seine Arbeitsweise. Wichtig sei ihm, dass er die Rhön zeige, wie er sie sehe. Poppe setzt in manchen seiner Bilder Kleines in den Fokus, indem er es groß zeigt, aber immer im Kontext der Umgebung. Im Hintergrund ist die Flur erkennbar, in der er seine Motive wie zum Beispiel Blüten oder Insekten einfängt.

Kleine Schätze groß dargestellt

Der Rundgang durch die Ausstellung beginnt mit Wintermotiven, kleine, aus dem Schnee herausragende Grashalme am Arnsberghang wirken durch die Froschperspektive wie schneebedeckte Bäume. Landschaftsaufnahmen erinnern an Eindrücke eigener Wanderungen. Seine Schwarz-Weiß-Aufnahmen zeigen die zeitlose Schönheit der Rhön, denn die Bilder könnten, so markant die Landschaft ist, aus dem Fotoalbum der Großeltern stammen.

Der Betrachter darf an besonderen Momenten teilhaben, beispielsweise die Nahaufnahme eines Maiglöckchens, dessen zarte Blüten Schatten auf die mit Taukügelchen besetzten Blätter werfen. Das Betrachten der Sommerwiese mit rosa Wiesenknöterich und lilafarbenen Lupinen erinnert unwillkürlich an den feinen Duft, der hier emporsteigt. Die meisten seiner Fotos sind rund um den Kreuzberg entstanden und werden hier im Bruder-Franz-Haus noch bis zum 11. Juni zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen sein.