Die vergangenen Jahrzehnte seien mit sehr viel Arbeit verbunden gewesen, meint Gisela Reichert im Rückblick. Der Umgang mit den vielen Gästen habe beiden aber immer große Freude bereitet, weshalb sie sich für die Mühen auch entschädigt fühlen. Oftmals sei sie frühmorgens bereits um drei Uhr auf den Beinen gewesen. Der Tag habe dann oft erst am späten Abend geendet.
Reinhold und Gisela, eine geborene Mölter, stammen aus Burgwallbach. Das Elternhaus von Gisela stand im Mühlweg, das von Reinhold nicht weit entfernt an der Hauptstraße. Nach der Schulzeit erlernte Reinhold das Tüncherhandwerk, um später mit seinem Vater ein kleines Familienunternehmen zu führen. Später arbeitete er in der Firma Griebel in Schönau und bei Forbach in Bad Neustadt. Gisela arbeitete bei Siemens.
Die gemeinsame Zeit begann, als Reinhold seine Gisela als Tanzpartnerin auf den Burgwallbacher Kermestanzboden führte. Die Hochzeit feierten sie in der Klosterkirche in Münnerstadt.
1968 begannen sie mit dem Hausbau in der Liesbachstraße, wobei sie bereits eine kleine Pension und ein Café betrieben. Sie waren die ersten, die mit Giselas Mutter dem Fremdenverkehr in Burgwallbach Impulse verliehen. Und sie hatten in den Folgejahren großen Anteil daran, dass sich Burgwallbach zu einer Fremdenverkehrsgemeinde entwickelte, der schließlich das Prädikat "staatlich anerkannter Erholungsort" verliehen wurde.
Anbau und Umbau des Hauses zum heute bestehenden stattlichen Hotelkomplex erfolgten bereits zehn Jahre später. Vor nunmehr fünf Jahren haben sie die Leitung des Hauses in die Hände ihres Sohnes Karlheinz gelegt. Doch beide helfen noch heute mit, wenn sie gebraucht werden.
Verbunden fühlen sich beide seit jeher den Burgwallbacher Ortsvereinen, besonders dem Schützenverein, dessen Gründungsmitglied Reinhold ist. Im Fremdenverkehrsverein haben sie gleichfalls über Jahre entscheidend mitgearbeitet.
Das Fest beginnt heute um 14 Uhr mit einem Dankgottesdienst in der Pfarrkirche. Anschließend wird in der Waldesruh mit der Familie, zu der neben den beiden Kindern inzwischen sieben Enkel und ein Urenkel gehören, mit Freunden, Verwandten und Bekannten gefeiert.
