In der jüngsten Gemeinderatssitzung im Feuerwehrgerätehaus in Aubstadt erläuterten Forstdirektor Wilhelm Schmalen und Bernhard Kühnel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Bad Neustadt, Einzelheiten zu dem zu beschließenden Jahresbetriebsplan 2021 für den Gemeindewald. Dabei bedauerte Bürgermeister Burkhard Wachenbrönner in seiner Begrüßung, dass Revierförster Bernhard Kühnel zum letzten Mal dienstlich in Aubstadt unterwegs ist. In wenigen Wochen wird er in den Ruhestand verabschiedet.
Forstdirektor Wilhelm Schmalen betonte zu Beginn seiner Ausführungen, dass es aufgrund der Trockenheit in den vergangenen Jahren beileibe nicht gut um den Wald bestellt sei. Bayern und ganz besonders Unterfranken seien von der Klimaerwärmung betroffen. Unterfranken ist und bleibt ein Hotspot. Vergleicht man den 30-jährigen Durchschnitt, so ist es in Deutschland 1 Grad, in Bayern 1,4 Grad und in Unterfranken gar 1,7 Grad wärmer geworden. Höhere Temperaturen und weniger Niederschläge sind eine Belastung für den Wald. Aber auch der Borkenkäfer hat seinen Teil dazu beigetragen, so dass es um die Holzpreise derzeit nicht zum Besten bestellt ist. Bei einem riesigen Überangebot fallen die Erlöse in den Keller.
Die Fichte ist ein Auslaufmodell
Für Revierförster Bernhard Kühnel gilt in Kürze, dass er nach vielen Jahren im Dienst des Waldes bald seinen Ruhestand genießen kann. Besondere Höhepunkte seien die Waldführungen von Schulklassen in seiner beruflichen Laufbahn gewesen. Dabei sei er vor allem auf viel Interesse seitens der Milzgrundschule gestoßen. Ihm sei es wichtig gewesen, den Kindern eine emotionale Bindung an ihre Heimat nahezubringen.
Der Umbau des Waldes in einen klimabeständigen Mischwald gehe voran, doch mit weiteren Schwierigkeiten ist zu rechnen. Durch Naturverjüngungen und Pflanzungen soll das Aufwachsen von geeigneten Laubbäumen wie Eiche, Buche, Linde und Ahorn gefördert werden. Die Frage eines Gemeinderates nach geeigneten robusten Bäumen sei gar nicht so leicht zu beantworten und müsste erst durch Versuche erprobt werden. Bei der Waldwirtschaft zeige sich der Erfolg erst nach Jahren. Sicher ist, dass die Fichte bei der ungünstigen Klimaprognose ein Auslaufmodell sein wird.
11 000 Festmeter Holzeinschlag angepeilt
Will man bei den Haushaltszahlen wieder in die Gewinnzone kommen, müssten im kommenden Jahr 11 000 Festmeter Holz eingeschlagen werden, merkte er an. Bei der Abgleichung kann man feststellen, dass man aufgrund des geringen Holzeinschlages immer noch ein Minus vor sich her trägt. Vom Holzeinschlag erwartet man nächstes Jahr Einnahmen von 81 900 Euro, Fördermittel von ca. 12 620 Euro und eine Jagdpacht von 292 Euro. Dem stehen beim Holzeinschlag Ausgaben von 37 400 Euro gegenüber. Für die Pflanzung sind über 5000 Euro veranschlagt. Für die sogenannte Jugendpflege sind 3150 Euro vorgesehen.
Die Beförsterungsgebühr und die Personalkosten (Gemeindearbeiter) beläuft sich auf insgesamt 11 300 Euro. Auch für den Wegeunterhalt werden ca. 1000 Euro bereit gestellt. Für die Rubrik Sonstiges sind 3650 Euro an Ausgaben eingeplant. Bei Einnahmen von 94 812 Euro würde eine Gewinnsumme von etwas über 30 000 Euro zustande kommen. Dies wäre allerdings nur zu erreichen, wenn auch der längst fällige Einschlag von 11 000 Festmeter Holz gemacht wird. Der Haushalt wurde einstimmig angenommen.