Vor zehn Jahren hat das Ehepaar Heidemarie und Franz Pecht eine Stiftung gegründet und mit einem Grundkapital ausgestattet. Zweck der Einrichtung ist die Unterstützung von Kindern. Jährlich wird dazu ein Erlös aus der Stiftung für einen wohltätigen Zweck ausgeschüttet. In diesem Jahr kamen insgesamt 10.500 Euro zusammen, die an zwei Empfänger weitergegeben wurden.
Die beiden Stifter hatten schon immer den Betrag aufgeteilt und an einen Adressaten in der Region und eine Organisation weitergeleitet, die in notleidenden Ländern tätig ist. Vor Ort wurde jetzt das Nicolhaus in Willmars mit 4000 Euro bedacht. Derzeit werden 48 Kinder und Jugendliche aus kritischen Familienverhältnissen betreut, erklärt Leiter Gregor Koob. Die Spende soll für einen größeren Umbau verwendet werden, mit der die Gründung einer weiteren Gruppe ermöglicht wird. Bisher sei die Erweiterung an fehlendem Personal gescheitert, inzwischen habe sich die Situation etwas entspannt, sodass nun das Vorhaben umgesetzt werden kann.
Seine Schützlinge haben meist ein erschütterndes Schicksal erlitten, erzählt der Heimleiter. Oft fehlt es an jeglicher sozialer Bindung in der Familie und im Umfeld, oft sogar an Essen. In der Einrichtung soll den Bewohnern und durch aktive Unterstützung durch die Dorfbevölkerung ein intaktes Lebensfeld und eine funktionierende Gemeinschaft vermittelt werden. Von der Betreuung gehen die Bewohner oft direkt ins Berufsleben oder eine Ausbildung.
Von solchen Verhältnissen kann der zweite Empfänger – in diesem Fall von 6500 Euro – nur träumen. Der Betrag geht an die Comboni-Missionare im Südsudan, einem der ärmsten Länder der Erde, wo geradezu unglaubliche Zustände herrschen, berichtet Heidemarie Pecht. Durch persönlichen Kontakt mit einem der Missionare habe sie von den unmenschlichen Verhältnissen in dem Land erfahren, das sich seit 60 Jahren im Krieg befindet und wo Millionen von Menschen ermordet wurden.
Leidtragende sind nicht nur Erwachsene, sondern auch die Kinder. Es existiere weder eine funktionierende Nahrungsmittelversorgung, noch medizinische und schulische Versorgung. Die Missionare versuchen direkte Hilfen bei den größten Notlagen zu leisten, aber auch Projekte zur Selbsthilfe zu initiieren. Aber ohne die finanzielle Unterstützung von Spendern wären viele Menschen schon tot, versichert auch Stiftungsvorsitzende Angelika Zotter, die bei einem Aufenthalt in Zentralafrika das Elend der Bevölkerung mit eigenen Augen gesehen hat.