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Mittelstreu
Die Ultrafiltrationsanlage in Mittelstreu: Auf dem neuesten Stand der Technik
Vier Pumpen, die das Wasser zu den Hochbehältern befördern, wurden im Zuge der Sanierungsarbeiten am Wasserwerk Mittelstreu ausgetauscht. Bei einem Ortstermin des Wasserzweckverbands „Mellrichstädter Gruppe“ erläuterte Betriebsleiter Julian Dytrt (Mitte, linker Bildrand) den Verbandsräten den aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten.
Foto: Sabine Pagel | Vier Pumpen, die das Wasser zu den Hochbehältern befördern, wurden im Zuge der Sanierungsarbeiten am Wasserwerk Mittelstreu ausgetauscht.
Sabine Pagel
 |  aktualisiert: 14.10.2020 02:11 Uhr

Wie ist der Stand der Sanierungsarbeiten im Wasserwerk Mittelstreu? Wie wird das Wasser in Zukunft aufbereitet? Diese und andere Fragen wurden den Verbandsräten des Wasserzweckverbands „Mellrichstädter Gruppe“ bei einem Ortstermin ausführlich erläutert. Vorsitzender Michael Kraus begrüßte die anwesenden Vertreter der Verbandsgemeinden Mellrichstadt, Hendungen, Oberstreu, Unsleben sowie die seit dem vergangenen Jahr neu hinzugekommene Gemeinde Heustreu. 

Rainer Dusold (links), Bauleiter des ausführenden Ingenieurbüros, informierte die Mitglieder des WZV's über die Funktion der neuen Ultrafiltrationsanlage. Diese Anlage stellt den derzeit neuesten Stand der Technik in Sachen Wasserfiltration dar, so der Fachmann.
Foto: Sabine Pagel | Rainer Dusold (links), Bauleiter des ausführenden Ingenieurbüros, informierte die Mitglieder des WZV's über die Funktion der neuen Ultrafiltrationsanlage.

Die technischen Fragen zur neuen Ultrafiltrationsanlage erläuterte Rainer Dusold, zuständiger Bauleiter des ausführenden Firma Baurconsult. Das „Herzstück“ des Mittelstreuer Wasserwerk ist die Schaltwarte. Über deren zwei PCs können die Wasserwarte unter anderem die Quellschüttungen, die einzelnen Pumpstationen und Hochbehälter genau abgerufen. Auch Rohrbrüche können hier an unterschiedlichen Skalen erfasst werden. Das Wasser im Wasserwerk ist vorwiegend Oberflächenwasser aus der Rhön, das im Bereich von Stockheim versickert und von dort seinen Weg bis zu den drei Quellen nach Mittelstreu geht. Das Wasser fließt von den Quellen in die beiden Rohwasserbecken. Weiter geht es über die Sandfilteranlage. Bislang erfolgte hier die Filterung mittels Aluminiumsulfat. In Zukunft wird dies eine Ultrafiltrationsanlage übernehmen, die selbst feinste Partikel im Wasser herausfiltern kann, wie Dusold erläutert. Dies ist aktuell der neueste Stand in Sachen Wasserfiltration, erklärte er.

Investition in elektronische Anlage

Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurden drei Anlagen auf einer zweiten Ebene im Pumpenraum installiert. Gegebenenfalls kann die Anlage um eine vierte erweitert werden. Der weitere Weg führt in das in den 2000er Jahren errichtete Aufbereitungsgebäude. Hier durchläuft das Wasser eine Aktivkohle- sowie Ozonanlage, bevor eine Desinfektion mit Chlorgas durchgeführt wird. Derzeit wird diese Anlage noch manuell bedient. Auch hier wird in eine neue elektronische Anlage investiert.

Betriebsleiter Julian Dytrt erklärte, dass eine Desinfektion des Wassers mit Chlorgas notwendig sei, um die Reinheit bis zum Endverbrauch zu gewährleisten. Er machte hierbei deutlich, dass die Chlorung sehr niedrig erfolge und weit unter den vorgeschriebenen Grenzwerten liege. In rund zwei Stunden wird aus dem Quellwasser bestes Reinwasser, das in zwei 200 cbm große Becken fließt. Dieses Wasser wird dann zu den einzelnen Hochwasserbehältern gepumpt. Neben der neuen Ultrafiltrationsanlage sowie der Chlorgasanlage wurden ebenfalls vier Pumpen umgerüstet.

Räumliche Veränderungen im Wasserwerk

Auch räumlich wurde einiges im Wasserwerk verändert. Der ehemalige Sitzungsraum wird zur Schaltzentrale bzw. zu einem Büro und einem Sozialraum umgebaut. Des Weiteren wurden neue Besuchertoiletten sowie Personalsanitärräume eingerichtet. Um die erforderlichen Wasserproben unter optimalen Bedingungen untersuchen zu können, wird ein eigenes Labor geschaffen. Das Kellergeschoss ist im wesentlichen der Lagerhaltung vorbehalten.

Geplant ist, dass ein Probelauf im Wasserwerk Ende 2020 bzw. Anfang 2021 gefahren werden kann. Im Frühjahr des kommenden Jahres soll dann die Anlage komplett auf die neue Technik umgestellt werden. Da der ehemalige Sitzungsraum den Umbaumaßnahmen zum Opfer fiel, wurde die Besprechung der weiteren Tagesordnungspunkte in der Mehrzweckhalle von Oberstreu fortgeführt.

Die Schaltwarte ist das „Herzstück“ des Wasserwerks. Bei einem Ortstermin des Wasserzweckverbands „Mellrichstädter Gruppe“ erläuterte Betriebsleiter Julian Dytrt den Verbandsräten den aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten.
Foto: Sabine Pagel | Die Schaltwarte ist das „Herzstück“ des Wasserwerks. Bei einem Ortstermin des Wasserzweckverbands „Mellrichstädter Gruppe“ erläuterte Betriebsleiter Julian Dytrt den Verbandsräten den aktuellen Stand der ...

Zusammensetzung des Rechnungsprüfungsausschusses

Hier ging es zunächst um die Bildung des Rechnungsprüfungsausschusses. Bisher bestand dieser aus fünf Mitgliedern, davon zwei aus Mellrichstadt sowie drei aus den übrigen Verbandsgemeinden. Mit Heustreu hatte sich im vergangenen Jahr eine vierte Gemeinde angeschlossen. Nun stand die Frage im Raum, den Rechnungsprüfungsausschuss um ein Mitglied zu erweitern. Der Erweiterung sowie der Wahl der Mitglieder wurde einstimmig zugestimmt. Den Vorsitz übernimmt Michael Gottwald. Die übrigen Mitglieder sind für Mellrichstadt Benjamin Schultheis (Vertreter Nicole Seemann) sowie Jürgen Amthor (Christian Herbig), für Hendungen Florian Liening-Ewert (Alfred Kaiser), Oberstreu Bernd Beck (Fabian Liebst) und Heustreu Heinz Balling (Ansgar Zimmer). Die Entschädigungspauschale wurde auf 30 sowie 20 Euro für Selbständige angehoben.

Desweiteren wurden zwei Nachträge für die Baumaßnahmen am Wasserwerk genehmigt. Im Rahmen der Sanierung wird zusätzlich die Chlorgasanlage für rund 31 000 Euro erneuert sowie ein Vorlagebehälter für die Vorfilterspülung für 3500 Euro eingebaut.

Verbandsrat Stefan Kießner schlug vor, auf dem Dach des Wasserwerks eine Photovoltaik-Anlage zu installieren. Das von ihm eingeholte Angebot in Höhe von 40 000 Euro würde sich in zehn Jahren amortisieren. VG-Geschäftsstellenleiter Peter Hehn versprach, das Angebot zu prüfen sowie ob gegebenenfalls eine Installation auf dem Dach bzw. auf den Freiflächen des Wasserwerks möglich wäre.

 
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