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BAD KÖNIGSHOFEN
Die Stadt der magischen Lichter
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 05.03.2017 03:31 Uhr

Der Vortrag „Im Land der Eiskönigin und der magischen Nordlichter“, zu dem Volkshochschule Rhön-Grabfeld und Verein für Heimatgeschichte eingeladen hatten, wurde zu einem Abend der Erinnerungen.

Viele Besucher des Vortrags waren selbst schon einmal in Norwegen oder am Nordkap, allerdings nicht im Winter. In rund 70 Minuten gab Kreiskulturreferent Hanns Friedrich in der Darre besondere Eindrücke seiner Reisen wider. Wie eine Art Meditation empfanden einige Besucher die Aufnahmen der Nordlichter.

An das Märchen mit der Schneekönigin, dem kleinen Kay und seiner Spielgefährtin Gerda, sei er immer wieder bei der traumhaften Schneelandschaft in Norwegen erinnert worden, sagte der Referent und dies vor allem im Norden in Kirkenes und natürlich am Nordkap, wo Schneestürme ihn und seine Frau Andrea empfingen.

Um 14 Uhr wird es wieder Nacht

Vor allem die Stadt Tromsö haben die beiden von Anfang an ins Herz geschlossen. Der Grund? Ein Bild gab die Antwort: In den Advent- und Weihnachtstagen schmückt die Stadt ihre Straßen mit Girlanden und, das ist die Besonderheit „roten Herzen“. Tromsö ist eine historische Fischerstadt, deren Häuserfronten sich im Wasser spiegeln und so Idylle pur vermitteln. Diese gewinnt vor allem auch dadurch, dass es in den Wintermonaten von Ende November bis Mitte Januar zwischen 10 Uhr und 14 Uhr etwas dämmrig ist, dann aber sehr schnell wieder die Nacht herein bricht.

Rund 74 000 Einwohner hat die Stadt und ist damit die achtgrößte Stadt Norwegens und Sitz der Provinzverwaltung sowie des Arktischen Rats. Dieser kümmert sich um Klimaschutz und koordiniert Forschungsprojekte. Beispielsweise veröffentlichte der Rat 2004 eine umfassende Studie über die Folgen der globalen Erwärmung in der Arktis. In Tromsö gibt es auch eine Brauerei mit dem deutschen Namen „Mack“. Die Besucher, dass Bäcker Ludwig Mack 1877 auf seiner Wanderschaft nach Tromsö kam und erfuhr, dass die Leute ihr Bier zu Hause herstellen. So gründete der Sohn eines deutschen Braumeisters eine Brauerei, die heute die nördlichste Brauerei der Welt ist.

Tromsö war einst Ausgangspunkt vieler Expetitionen. 1927 starteten Roald Amundsen und Fridjof Nansen ihre Expedition in die Polarregion und speziell zum Nordpol.

Auf Nordlicht-Tour

Dann staunten die Gäste im Kulturarsenal Darre über Bilder der Nordlichter und erfuhren, dass es beeindruckende Himmelserscheinungen sind, für die man oftmals bis in die frühen Morgenstunden aufbleibt. Angeboten werden auch „Nordlichttouren“, die bis weit nach Mitternacht gehen können.

Thema des Vortrages war auch der evangelische Dom. Dort werden die Kirchenbesucher nach dem Gottesdienst mit Kaffee und Kuchen bewirtet, weil sie oft mehr als 100 Kilometer weit zur Kirche fahren. Tromsö besitzt die größte Holzkirche Norwegens mit 800 Sitzplätzen. Klein dagegen die katholische Bischofskirche mit 200 Plätzen. Sie ist, wie auch das Bischofshaus, aus Holz gebaut, wie eben die meisten Häuser in Norwegen. Sie wird von den Missionaren der Heiligen Familie betreut und vom Deutschen Bonifatiuswerk unterstützt. In einer Einöde liegt das Kloster der Karmelitinnen von Tromsö, das nördlichste Kloster Europas.

Ein Abstecher galt Honningsvay, einer Stadt, die im Zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen besetzt war und bis auf die Kirche zerstört wurde – genauso wie Kirkenes. Das liegt acht Kilometer von der russischen Grenze entfernt, weshalb dort die Straßenschilder in norwegischer und russischer Sprache sind. Schließlich führte der Vortrag die Gäste nach Oslo, der Hauptstadt des Königreichs. Denkmäler, das Rathaus und natürlich das Königsschloss gab es zu sehen und Bilder von der Touristenattraktion, der Wachablösung.

Idylle pur am Hafen in Tromsö. Hier spiegeln sich die teils historischen Fischerhäuser im Wasser des Hafens.
Foto: Fotos (3): Hanns Friedrich | Idylle pur am Hafen in Tromsö. Hier spiegeln sich die teils historischen Fischerhäuser im Wasser des Hafens.
Zahlreiche Expetitionen in die Polarregion starteten von Tromsö aus. An Roald Amundsen wird mit einem Denkmal erinnert.
| Zahlreiche Expetitionen in die Polarregion starteten von Tromsö aus. An Roald Amundsen wird mit einem Denkmal erinnert.
 
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