
45 Jahre ist es her, seit in der Sonnenstraße zum ersten mal ein Straßenfest gefeiert wurde. Seit dem hat sich in der Straße viel verändert. Früher, so berichten die, die damals dabei waren, hätten sich die Männer zum Autowaschen am Wochenende auf der Straße getroffen und sich dabei immer die neuesten Nachrichten erzählt. Heute gibt es das nicht mehr - der Umwelt wegen. Damals, so die Zeitzeugen, sei die angedachte Umbenennung der Sonnenstraße von ihren Bewohnern erfolgreich abgewendet worden. Der Name Sonnenstraße blieb, und das wurde gemeinsam gefeiert. Überwiegend von den Männern.
Uwe Steigemann hatte im vergangenen Sommer die Idee, wieder ein Sonnenstraßenfest zu veranstalten. Ein Straßenfest mitten in der Stadt ja eher selten. Alle sollten die Gelegenheit bekommen, sich bei einem Fest besser kennenzulernen. Jetzt war es so weit. Ein erstes Infoblatt steckte in jedem der 44 Sonnenstraßen-Briefkästen. Mit seinem Elan und seinen Ideen, die er voller Vorfreude plante, begeisterte Steigemann einen Kreis von Nachbarn, sich an den umfangreichen Vorbereitungen zu beteiligen.
Auf dem BRK-Parkplatz
So wurde geplant, organisiert, überlegt, wieder verworfen und neu gedacht. Mit dem Parkplatz vor dem Roten Kreuz, der Sonnenstraße 1, wurde ein geeigneter Platz für die Feier gefunden. Bis das Fest am Samstag, 25. Mai, beginnen konnte, wurden die Formalitäten erledigt, eingekauft, Tische und Bänke aufgestellt, der Grill angeworfen. Und zum Glück machte die Sonne dem Namen ihrer Straße alle Ehre: Nach einem heftigen Hagelschauer, der am Mittag mit heftigstem Regen herunterging, strahlte sie zu aller Freude vom blauen Himmel.
Nicht schlecht staunten die Sonnenstraßler, als sie von ungewöhnlich schönen Greifvögeln begrüßt wurden. Von der Erlebnisfalkerei Michael Schanze aus Hünfeld waren ein imposanter Uhu namens Pimpf, Wüstenbussard Rubina, Rotmilan Lucia und der Gerlanner Falke Argus, ein weißer Falke, ganz aus der Nähe zu bewundern. Mit viel Leidenschaft wurden die vielen Fragen zu den imposanten Vögeln beantwortet.

Mappe mit historischen Fotos
Außerdem hatten die Festbesucher Gelegenheit, sich über die Arbeit des Roten Kreuzes informieren. Zwei Rettungssanitäter erklärten, wie die Rettungseinsätze ablaufen, was alles im Rettungswagen mitgeführt wird, und wie Kranke und Verletzte versorgt werden. Dabei war es sehr aufregend und interessant vor allem für die Kinder, sich in einer praktischen Übung bergen und richtig lagern zu lassen. Sie stellten ein sehr gutes Wissen unter Beweis.
Der Festplatz war gut gefüllt, Alt und Jung saßen zusammen. Eine Mappe mit historischen Fotos wurde herumgereicht und regte zum Geschichtenerzählen an. Die jüngsten Besucher waren noch nicht einmal ein Jahr alt, die älteste zählt schon 91 Jahre.
Buntes Unterhaltungsprogramm
Für beste Unterhaltung war gesorgt. Eine Dudelsackspielerin, Firoseh, die Rhön-Piperin, ließ ihre Melodien erklingen, ein historisches Eisauto kam vorbei, und bei sommerlichen Temperaturen fand das leckere Eis zu historischen Preisen reißenden Absatz. Am Abend beeindruckten zwei Künstler mit einer rasanten Lichter- und Feuertanzshow die staunenden Besucher.
Dank des Engagements vieler wurde das Sonnenstraßenfest eine rundum gelungene Sache, freut sich Steigemann. Der Überschuss aus dem Verkauf von Gegrilltem und Getränken und aus Spenden kommt dem Roten Kreuz zugute. Gute Nachbarschaft wird sehr geschätzt. Uwe Steigemann freute sich: „Ich habe schon im Vorfeld bemerkt, dass sich immer mehr Bewohner der Sonnenstraße duzen. Wir sind uns ein Stück näher gekommen.“