Das Ehrenamt der Feldgeschworenen nannte Landrat Thomas Habermann bei der Jahrestagung in der ehemaligen Schule von Sternberg wichtig und unverzichtbar für jede Gemeinde. "Wer einmal das Amt des Feldgeschworenen innehat, ist dies für sein ganzes Leben." Verschwiegenheit und Vertrauen prägen dieses Amt. Dies zeige sich allein darin, dass das Wissen mündlich weitergegeben und geheim im Kreis der Siebener bleiben muss. Letztendlich hätten diese aber auch ein unglaubliches Wissen was die Fluren, die Ackerflächen und Grundstücksfragen betrifft. "Sie sind hier die kompetentesten Ansprechpartner", lobte der Landkreischef.

Begonnen hatte die diesjährige Tagung der Feldgeschworenen im Altlandkreis Königshofen mit einer Wortgottesfeier und dem ständigen Diakon Engelbert Ruck in der Sternberger Kirche. Von dort ging es im kleinen Festzug zum Tagungsort, begleitet von den Sternberger Musikanten. Kreisobmann Helmut Rittweger konnte in diesem Jahr 144 Feldgeschworene begrüßen und verwies auf die lange Tradition, die man 2026 mit der 100 Jahrfeier in der Frankentherme Bad Königshofen begehen wird. Die jährliche Tagung sei wichtig zum Gedankenaustausch, für Ehrungen und die Vereidigung neuer Siebener.

Premiere für Sternberg

Sulzdorfs Bürgermeistern Angelika Götz stellten ebenfalls das Wissen der Feldgeschworenen heraus, das wichtig für eine Kommune ist. Schön sei es, dass die Tagung erstmals in Sternberg stattfindet. Von einem Ehrentag sprach Dominic Bottner vom Vermessungsamt Bad Neustadt. Allein im vergangenen Jahr wurden 230 Grundstücks Einmessungen verzeichnet bis hin zu den Einsätzen zum Beispiel bei Ortsumgehungen oder kleineren Grundstücken. "Ihr seid Vorbilder und deshalb ist es gut, dass es Euch gibt."

Feldgeschworene würden generationsübergreifend arbeiten und ihr Wissen an die jüngeren Generationen weitergeben, sagte Landrat Thomas Habermann. "Sie alle haben einen unglaublichen Wissensschatz." Der Landrat nahm Ehrungen vor: Wolfgang Wirsing, Burkhard Bähr (beide Ottelmannshausen), Kurt Ganz (Leinach) wurden für 25 Jahre bei den Siebenern geehrt, Erich Züchner (Waltershausen) für 40 und Karl-Heinz Schmitt (Gabolshausen) für 50 Jahre.

Neue Feldgeschworene sind: Frank Geißler (Gabolshausen), Thorsten George, Philipp Hörhold (beide Schwanhausen), Pascal Müller, Simon Schäfer (Sternberg), Andreas Seufert (Gabolshausen) und Michael Zirkelbach (Obereßfeld). Deren Vereidigung nannte Thomas Habermann ein feierliches Versprechen. Siebener seien dem Abmarkungsgesetz verpflichtet. Sie schwören Treue dem Grundgesetz, der Verfassung des Freistaats Bayern und verpflichten sich zur Verschwiegenheit. Der Nachmittag sah schließlich eine Führung von Kreisheimatpfleger Reinhold Albert am Schloss Sternberg vor, die auf großes Interesse stieß. Die nächste Tagung ist 2025 in Trappstadt.