
„Bauer auf D4, Bauer schlägt Läufer“, dröhnte es aus einem Megafon, und zwei Jugendliche schlugen im Spiel mit zwei Holzstecken aufeinander ein. Das Menschenschach-Turnier am Martin-Pollich-Gymnasium in Mellrichstadt war nur eines von vielen Projekten, welche die Schüler in Eigenregie für das 50. Jubiläum des MPG auf die Beine gestellt hatten.
Am Freitag war am Schulberg im Sonnenland kein Durchkommen mehr. Von 12 bis 17 Uhr drängten sich Schüler, Eltern, Verwandte, Freunde und Interessierte im Schulhaus und auf dem Pausenhof. Das Angebot der Schüler, die ihr MPG im besten Licht erscheinen ließen, war riesig. Das Schulfest begeisterte alle, und der Förderverein „Freunde des Martin-Pollich-Gymnasiums“ wird nach diesem Tag sicher eine Menge neuer Mitglieder verbuchen.
So waren die letzten 50 Jahre
„Wir wollten die 50-jährige Geschichte unseres Gymnasiums Revue passieren lassen, was die Schüler sehr originell und mit viel Liebe umgesetzt haben“, erklärte Schulleiter Robert Jäger. Vor allem lobte er den Einsatz der einzelnen Klassen, die sich viel Mühe gegeben haben, um das passende Ambiente aufleben zu lassen von den späten Sechzigern bis in die heutige Zeit. Im ganzen Schulhaus verteilt wurde ein Abriss der letzten 50 Jahre dargestellt. Sei es modisch, mit geschichtlichen Ereignissen oder mit selbstgestalteten Buttons, wie in den 80er-Jahren.
Genutzt wurden alle Möglichleiten, die die Schule hergab. In Aula und Klassenzimmern war allerhand los, es gab einen Menschenkicker in der Sporthalle und jede Menge Aktionen auf dem großen Pausenhof mit Freilichtbühne und Flower-Power-Hippie-Bus. Kein Raum blieb ungenutzt, um dem Fest gerecht zu werden. Quer durch alle Altersstufen wurden tolle Möglichkeiten des Zeitvertreibs angeboten, alles in Eigenverantwortung gestaltet von den Kindern und Jugendlichen.
Fröhliche Stimmung
Großer Zulauf herrschte unter anderem beim Gravieren von Gläsern mit Mustern und Symbolen und dem Erstellen von eigenkreierten Buttons in bunten Farben und mit knalligen Motiven. Nur ein paar Meter weiter informierten junge Schüler die Zuhörer über ihre Aufenthalte in Schullandheimen und zeigten Bilder von verschiedenen Ausflügen. Bei einem „Wettkampf der Generationen“ war fröhliche Stimmung garantiert.
Begeistert waren die Besucher vor allem von den musikalischen Einlagen, die im Freien und auch im Schulhaus vorgetragen wurden. Der Kammerchor, Unter- und Mittelstufenchor gaben in der Aula kleine Konzerte, im Außenbereich sorgten die Junior Big Band, die Senior Big Band und die Jazz-Combo sowie die Schulband für Stimmung. Die Musiker, längst ein Aushängeschild des MPG, konnten mit fetzigen Stücken bei den Zuhörern punkten und wurden mit viel Applaus bedacht.
Modesünden aus den 80ern
Besonderes Augenmerk lenkten die Schüler auf sich, die mit einer Modenschau den Nachmittag bereicherten. Trends aus 50 Jahren, die mit viel Fantasie ausgeschmückt wurden und manches interessante Accessoire zum Vorschein brachten, wurden von den Schülerinnen modelmäßig auf den Laufsteg gezaubert. Da erinnerten sich manche ehemalige Gymnasiasten an die eine oder andere Modesünde aus ihrer Jugend.
Theater, Oldtimer-Ausstellung und vieles mehr sorgte für einen kurzweiligen Nachmittag. Viele ehemalige Lehrer, Schüler aus allen Jahrgängen und Unterstützer, die der Schule nahestehen, gaben sich ein Stelldichein und nahmen ihre Schule, die sich in 50 Jahren gewaltig gewandelt hat, in Augenschein. Alle waren begeistert vom topmodernen Erscheinungsbild des Gymnasiums und der guten Stimmung, die an der Schule herrscht. Viele schöne Begegnungen bereicherten den Tag, alte Bekanntschaften wurden aufgefrischt und viele Anekdoten erzählt. Generationenübergreifend wurde das Jubiläum bis spät in die Nacht in froher Runde gefeiert und wird als besonderer Tag in die Annalen der Schule eingehen.
Das Konzept von Schulleiter Robert Jäger und seinen Kollegen ist aufgegangen. Das Fest hat 50 Jahre MPG passend reflektiert und eindrucksvoll gezeigt, was Schüler auf die Beine stellen können, wenn man ihnen das Spielfeld überlässt.