Die Orgel der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen zählt heute zu den wertvollsten und bedeutendsten Orgeln im Bistum Würzburg. Das sagt Peter Rottmann, Orgelsachverständiger der Diözese. So hat er das Instrument auch deshalb für seine CD-Edition "Die schönsten Orgeln der Rhön" ausgewählt und ihr eigene Aufnahmen gewidmet, die die ganze Klangfülle der "Königin der Instrumente" in der Stadtpfarrkirche zeigen.
Vor 150 Jahren hat Balthasar Schlimbach die Orgel für seine Heimatstadt Königshofen im Grabfeld gebaut. Für ihn dürfte es eine besondere Ehre gewesen sein, schreibt Peter Rottmann in seinem Begleitheft. Beim Bau der Orgel für seine Heimatstadt habe sich Balthasar Schlimbach große Mühe gegeben. Das zeige auch der mit geschnitzten Ornamenten verzierte Spieltisch. "Es sind kleine, liebevoll geschnitzte Details, die man an dem Instrument findet."
Letzte Restaurierung war 1975
Der in Königshofen am 1. April 1807 geborene Balthasar Schlimbach ist einer von sieben Kindern von Johann Caspar Schlimbach, einem Orgelbauer aus dem Grabfeld. Später hatte er eine Werkstatt in Würzburg. Eine seiner ersten Orgeln baute Caspar Schlimbach für die Hauskapelle des Elisabethaspitals in Königshofen. Sie wurde 100 Jahre später durch ein zur Orgel umgebautes Harmonium ersetzt. Ein Instrument, das vor wenigen Jahren mit erheblichen Zuschüssen einer Bad Königshofener Familie wieder spielbar gemacht wurde.
Zur Orgel der Stadtpfarrkirche in Königshofen fand Peter Rottmann heraus, dass Balthasar Schlimbach gemeinsam mit seinem Sohn Martin 1872/1873 das Instrument baute. Die Orgel besitzt 28 Register, die sich auf zwei Manuale und Pedal verteilen. 1975, also vor knapp 50 Jahren, wurde die Orgel letztmals grundlegend von der Firma Hofmann (Ostheim) restauriert. Nun ist eine Instandsetzung dringend erforderlich. Bevor Peter Rottmann die CD Aufnahmen startete, musste denn auch erst ein Orgelbauer zur Durchsicht geholt werden, damit die gesamte Klangfülle der Orgel gespielt werden konnte.
Konzertabend geplant
Auf seiner CD "Die schönsten Orgeln der Rhön" zeigt der professionelle Organist, was trotz des renovierungsbedürftigen Zustandes noch in der Bad Königshofener Orgel steckt. Von der Moderne bis hin zu barocken Musiktiteln stellte er die Schlimbach-Orgel in der Stadtpfarrkirche in all ihren klanglichen Schattierungen vor. Auf der CD hat er Werke von Franz Schmidt, Sigfrid Karg-Elert oder auch Johannes Brahms und Josef Gabriel Rheinberger eingespielt. Zu hören ist auch der bekannte Orgelchoral "Nun danket alle Gott" von Franz Liszt. Immer wieder fasziniert auf der CD die Klangfülle der Schlimbach-Orgel, die von den zarten bis den kräftigen Tönen reicht.
In diesem Jahr ist aus Anlass des Jubiläums ein Konzertabend in der Stadtpfarrkirche geplant, bei der Peter Rottmann das Instrument vorstellen wird.
was der Kerl oder die Frau am Rednerpult in allen Einzelheiten erzählt;
wir haben mit unseren mainfränkischen und beigezählten Kirchen und Kapellen ein wahres Schatzkästchen im Besitz,
und wir müßen uns international nicht verstecken,
wenn es um Kulturschätze ersten Ranges geht.
Fränkische Orgelbau -Kunst ist nicht zu verachten und es wäre wünschenswert,
die Atmosphäre in den regionalen Kirchen auch wert zu schätzen.
Ich genieße es immer mal wieder,
wenn ein Meisterwerk der Handwerkskunst in lauten oder leisen Tönen die Fähigkeiten der Erbauer zum erklingen bringt.
Gotteshäuser wurden ja nicht nur von der Kirche erbaut,
sondern in erster Linie von den Einwohnern der jeweiligen Orte finanziert.
Daher ist es völlig ok,
auch ohne religiösen Background in einer Kirche zu sitzen und sich zu freuen,
wenn ein sachkundiger Mensch in die Tasten schlägt!
Ich liebe Orgeln und deren Klang.