Nun hat also auch die Grabfeld-Mittelschule ganz offiziell ein neues Führungsteam in der Schulleitung. Am Zeugnis-Freitag wurden der neue Schulleiter Jürgen Seidenzahl (41, aus Mellrichstadt) und sein Stellvertreter Benjamin Weber (36, aus Hohenroth) offiziell in ihr Amt eingeführt.
Optimismus für Zukunft des Schulstandorts
Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Schülern der Klasse 5c (Leitung Eva Böhm) und der Schulband „The Freaks“, deren Leiter Seidenzahl selber ist. Die Kollegien der Grund- und Hauptschule überraschten ihre Vorgesetzten mit symbolischen Geschenken und einem originellen Sketch über die Aufgaben der Schulleitung. „Die zeitgleiche Amtseinführung einer kompletten Schulleitung“, freute sich Schulamtsleiter Klaus Jörg, „noch dazu ohne zeitliche Zwischenphase, macht uns optimistisch für die erfolgreiche Weiterentwicklung dieses Schulorts.“
Dass man in so jungen Jahren eine solche Verantwortung übertragen bekomme, sei vor Jahren noch undenkbar gewesen, so Jörg weiter. Beide nähmen aber auch einen Spitzenplatz ein, was den zeitlichen Abstand von Verbeamtung und Beförderung betrifft. Der neue Schulleiter sei erst 2011 auf Lebenszeit verbeamtet worden, Weber 2013.
Schulamtsleiter wünscht Mut, Kraft und Ausdauer
Und zu Seidenzahl gerichtet, betonte Jörg: „Ich für meinen Teil sehe für Sie beste Entwicklungs-, Entfaltungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Für diese sicher nicht leichte Aufgabe bedürfe es aber Mut, Kraft, Ausdauer und ein gehöriges Stück Glück. Und zu Weber: Er entstamme ebenso wie Seidenzahl einem Lehrerhaushalt und kenne somit die besonderen Anforderungen dieser Berufsgruppe von Kindesbeinen an. Er sei Datenschutzbeauftragter für den Schulamtsbezirk Rhön-Grabfeld und habe sich umfangreichen Qualifizierungsmaßnahmen unterzogen.
Deutlich mehr Aufgaben für Schulleiter
Schließlich war es Jörg ein besonderes Anliegen, über diese Feier hinaus der Bevölkerung die Veränderungen im Anforderungsprofil an Schulleiter mitzuteilen, die vor allem im Bereich der Verwaltung liegen. An einigen Schularten gebe es bereits neue Stellen, die nur mit Verwaltungsmanagement und -leitung zu tun hätten. „Schulleiter leiten einen Dienstleistungsbetrieb, sind Visionär für Schulentwicklung, Chef der Organisation, Vorgesetzte der Beschäftigten, Manager von Qualitätsprozessen, Repräsentanten der Schule nach außen, Kommunikatoren und Moderatoren nach innen sowie Vorsitzende von Konferenzen und anderen Schulgremien.“
Freude über junge und kompetente Schulleitung
Stellvertretender Landrat Josef Demar hob „die Bedeutung der Grabfeldschule für unser Grabfeld“ heraus und freute sich, zwei so kompetente und junge Schulleiter zugleich an ihrer Spitze zu sehen. Bürgermeister Thomas Helbling, Vorsitzender des Schulverbands, ist froh, dass „mit Ihnen zwei engagierte Pädagogen die Leitung dieser Schule übernehmen“ und bot eine weiterhin gedeihliche Zusammenarbeit an. Die stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende Annika Dengl freute sich „über den frischen Wind, den Sie schon in den letzten Monaten durch Ihre Offenheit und Gesprächsbereitschaft hier rein gebracht haben.“
Viele Glückwünsche von Kollegen und Kolleginnen
Weil Seidenzahl selber gleichzeitig Vorsitzender des Personalrats im Schulamtsbezirk und Vorsitzender des BLLV-Kreisverbands ist, gratulierten seine jeweiligen Stellvertreterinnen der neuen Schulleitung: Ulrike Busch-Gerber und Stefanie Mott überbrachten die besten Wünsche an beide im Auftrag der Lehrerschaft bzw. der BLLV-Mitglieder. Egon Bauß tat dies als Sprecher der Schulleiter im Landkreis.
Dank für die Unterstützung auf dem beruflichen Weg
Benjamin Weber versprach in seiner Antrittsrede, alles zurückzunehmen, wozu er in meinem Leben jedes Mal „du bist verrückt“ gesagt habe. Nämlich wenn ihm jemand zu den weiteren Schritten geraten oder sie vorhergesagt habe. Stattdessen bedanke er sich bei allen, die ihn auf diesem Weg unterstützt und ihm Aufgaben anvertraut hätten. Weil schon zwei Stunden gesungen und geredet war, kürzte Seidenzahl seine vorbereitete Antrittsrede zu einem freien Vortrag, in dem er den Zuhörern verriet, wem alles er sich zu Dank verpflichtet sehe.
Der Leitsatz des Vaters
Dabei und an den Gesichtern seines Kollegiums war zu erkennen, dass beide Seiten sehr glücklich mit der Entscheidung, ihn nach nur einem Eingewöhnungsjahr als Konrektor gleich die Verantwortung der Schulleitung zu übertragen. „Was du immer tust, tu?s klug und betrachte das Ende.“ Diesen Leitsatz seines Vaters habe auch er sich deshalb selber zum Vorsatz gemacht: „Ziele habe ich jede Menge. Aber ich glaube, gemessen wird man erst, wenn man geht.“