Nach der Schreinerlehrer gab es für Hubert Hoche kein Halten mehr. Künftig sollte sein berufliches Streben nur noch der Musik gehören.
Frage: Welche Instrumente haben sie erlernt?
Hubert Hoche: E-Gitarre, klassische Gitarre, Klavier und später noch etwas Tuba.
Wann und warum haben Sie sich entschieden, Musik zu ihrem Beruf zu machen?
Hoche: Ein Freund, der klassische Gitarre spielte, hatte von der Berufsfachschule für Musik (BfM) Bad Königshofen gehört und mich informiert. Mit zwölf Jahren hatte ich ein besonderes musikalisches Erlebnis und wusste sofort, dass Musik meine Welt sein würde, in der ich leben muss. Ich würde sagen, dass die Musik mich ausgesucht hat und nicht umgekehrt.
Wie sah ihr weiterer Lebensweg aus?
Hoche: Vor dem Besuch der BfM hatte ich eine Schreinerlehre gemacht und abgeschlossen. Nach dem Besuch der BfM kam der Zivildienst. Im Anschluss daran nahm ich ein Doppelstudium für Dirigieren (Schwerpunkt Chor) und Komposition an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar auf, dann, ebenfalls in Weimar, habe ich noch Aufbaustudium Komposition drangehängt. Zu dieser Zeit gründete ich auch den H. H.-Musikverlag (www.musicscores.de). Seit 1989 leite ich Chöre, sinfonische Blasorchester und komponiere Werke für Instrumentengattungen von Solo- über Orchesterwerke bis hin zum Ballett. Aufführungen gibt und gab es vor allem in Deutschland, Europa und den USA.
Was machen Sie aktuell?
Hoche: Im Moment entspanne ich mich gerade von einem großen und zeitintensiven Projekt, das sich über dreieinhalb Jahre aufgebaut hatte und im Frühjahr 2017 im Stadttheater Fürth zur Aufführung kam, www.MYSTIKA.de. Mein Hauptaugenmerk liegt beim Komponieren und Vorträgen über meine Arbeit, außerdem leite ich im Moment sechs Chöre (unter anderem ViaVicis) und leite den Verlag, arbeite ehrenamtlich in verschiedenen Verbänden und Vereinen wie WASBE.de, flammabis.de und Tonkünstlerverband-Würzburg. Ich lebe mit meiner Familie in Helmstadt bei Würzburg.
Haben Sie Kompositionen oder Fachliteratur veröffentlicht?
Hoche: Kompositionen gibt es im Moment über 100. Mehr Informationen und ganz detailliert gibt es unter www.Hubert-Hoche.com. Fachliteratur habe ich nicht veröffentlicht.
Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Schulzeit in Bad Königshofen?
Hoche: Meine Wohnung war in der Spitalhofgasse als Zweier-WG. Jeder bewohnte ein Stockwerk des sehr schmalen Hauses, aber mit gemeinsamer Küche und Esszimmer. Bad Königshofen war der ideale Ort, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, da es wenig Ablenkung gab Ende der 80er-Jahre. Es war für mich eine der schönsten Zeiten, an die ich gerne zurückdenke. Es gibt nicht wirklich ein einzelnes Erlebnis, sondern die ganze Zeit dort war ein besonderes Erlebnis. Kleine Klassen, viel Austausch mit Gleichgesinnten – es war einfach unheimlich intensiv. Nach Bad Königshofen komme ich leider nur noch selten, aber ich habe zum Beispiel mit den Lehrern Mathias von Brenndorff, Stephan Adam und mit Ernst Oestreicher viel Kontakt, da wir auch zusammen den in Würzburg ansässigen Verein flammabis-zeitgenössische Musik e.V. gegründet haben und leiten. Es gibt auch noch drei bis vier Schüler, mit denen ich regelmäßig noch in Kontakt stehe.