
Im Jahr 1985 war es, dass die Mülldeponie bei Herbstadt in Betrieb genommen wurde. Eine nicht ganz einfache Entscheidung des Kreistags mit kontroversen Diskussionen war das damals, erinnerte sich der stellvertretende Landrat Josef Demar.
Der zukunftsweisenden Entscheidung des damaligen Landrats Fritz Steigerwald habe man es zu verdanken, dass damals die kleinen Deponien in den einzelnen Gemeinden geschlossen und die Landkreisdeponie entstanden ist. Steigerwald sei es auch gewesen, der für den Landkreis Rhön-Grabfeld erreichte, dass die Anlieferung des brennbaren Mülls beim Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt (GKS) kostenfrei war.
Müllbunker musste saniert werden
Mit einer kleinen Feierstunde wurden nun eine neue Umschlag- und Lagerhalle und der sanierte Müllbunker in Betrieb genommen. Die Kosten bezifferte Gerald Roßhirt, Geschäftsführer des Kommunalunternehmens, auf rund 450.000 Euro, wovon 20.000 Euro auf die Sanierung des Müllbunkers entfielen.
Gäste aus der Kommunalpolitik, des Kreistags, aber auch Bautechniker und beteiligte Firmen konnte der Geschäftsführer begrüßen. Zur Sanierung des Müllbunkers erläuterte Gerald Roßhirt, dass dies nach 30 Jahren unumgänglich war, da auch die Abdichtung nicht mehr gegeben war. Nun sei eine dauerhafte Weiternutzung gewährleistet.
Direkt im Anschluss entstand die neue Umschlag- und Lagerhalle mit der notwendigen Überdachung, um ein Eindringen durch Oberflächenwasser zu verhindern. "Damit ist eine qualitativ hochwertige Entsorgung oder Verwertung möglich", sagte der Leiter des Kommunalunternehmens.
Die neue, 18 Meter hohe Halle musste statisch aufwendig geplant und gebaut werden. Die Höhe sei notwendig geworden, damit der Umschlagebagger zuverlässig arbeiten kann. Auf dem Dach ist eine PV-Anlage. Damit werde in Zusammenarbeit mit der benachbarten Abfallbiogasanlage der Bio Rest GmbH am Standort Herbstadt eine fortschrittliche und zukunftsweisende Abfallwirtschaft betrieben.
Letztlich sei damit für die Bevölkerung und Kommunen sowie den Landkreis Rhön-Grabfeld eine Anlieferung der Abfälle aus ökologischer Sicht ideal. Ortsnahe Firmen waren beim Bau eingebunden. Danke sagte Gerald Roßhirt an die beiden Bautechniker des Kommunalunternehmens, Götz und Kirchner.

Stellvertretender Landrat Josef Demar hatte denn auch lobende Worte für das Engagement im Kommunalunternehmen des Landkreises, insbesondere für Gerald Roßhirt und Klaus Bittorf, sowie dessen Nachfolger. Josef Demar berichtete, dass am 1. November 1985 die Deponie in Betrieb ging und bereits 1984 die ersten Diskussionen im Kreistag über den Standort aufkamen.
Die Deponie ist 15 Meter tief
Er selbst, damals als junger Bürgermeister im Amt, hätte sie gerne in Großbardorf gehabt. Entschieden hat man sich für Herbstadt, auch um die Gemeinde damit finanziell zu unterstützen. "Herbstadt lag damals nur wenige Kilometer von der Zonengrenze entfernt." Die Deponie ist 15 Meter tief und entsprechend abgedichtet. Dem Landkreis konstatierte Josef Demar deshalb umweltbewusstes Denken.
Zukunftsweisend sei 1984 die Idee des damaligen Landrats Fritz Steigerwald gewesen, die sich bis heute bewährt habe. Damit sei der Landkreis Rhön-Grabfeld heute noch, was die Müllentsorgung betrifft, auf einem hohen Stand. Hier gelte das bekannte Wort "Aus der Region, für die Region". Mit der neuen Halle und der Sanierung des Müllbunkers sei eine Standortsicherung auch für die Gemeinde Herbstadt erreicht.
Der stellvertretende Landrat dankte deshalb auch Bürgermeister Georg Rath und seinen Gemeinderat. Rückblickend wusste Josef Demar von "zähen Verhandlungen" vor 40 Jahren, weil viele Kommunen diese Deponie haben wollten. Heute sei die Mülldeponie Herbstadt eine Anlage, auf die der Landkreis Rhön-Grabfeld stolz sein kann.