
An solch ein großes Interesse an einer Gemeinderatssitzung konnte sich Bürgermeister Wolfgang Seifert nicht erinnern. Jede Menge Stühle mussten herbeigeschafft werden, um allen Interessierten in der Gemeindekanzlei einen Sitzplatz anzubieten. Die Vorstellung des Sachstandes vor der Einreichung des Genehmigungsantrages beim Landratsamt Rhön-Grabfeld für den Windpark Bildhäuser Forst wurde mit Spannung verfolgt.
Norbert Schmäling und vor allem Gunter Häckner, die beiden Geschäftsführer der R3 Regional Energie-GmbH, erörterten den Stand im Allgemeinen und zu speziellen Fragen, die insbesondere Wülfershausen betreffen.
18 Windräder mit einer Narbenhöhe von 199 Meter
18 Windräder mit einer Narbenhöhe von jeweils 199 Meter sollen im Bildhäuser Forst gebaut werden. Dazu kommen dann noch die Rotorblätter mit einer Länge von rund 90 Metern. Sechs Gemeinden, Münnerstadt, Strahlungen, Bad Neustadt, Rödelmaier, Saal und Wülfershausen haben Flächen zur Verfügung gestellt, um eines der größten Projekte in der Geschichte des Landkreises möglich zu machen.
Die Finanzierung mit einem Volumen im unteren neunstelligen Bereich übernimmt eine Holding. Welche Gemeinden sich mit welchen Mitteln beteiligen, wird noch zu entscheiden sein. 2027 soll die Anlage den Betrieb aufnehmen. Die Kommunen haben dann Zugriff auf 90 Prozent der Anteile des Windparks – anteilig nach der Anzahl der Windenergieanlagen auf ihren Gemarkungen. Zehn Prozent bleiben bei der R3 GmbH. Bürgermeister Wolfgang Seifert würde die zwei Anlagen auf Wülfershäuser Gemarkung gerne für die Gemeinde erwerben und hofft dabei auf die finanzielle Hilfe des Freistaates.
Anlieferung der Rotorblätter erfolgt über Forstwege
Beim Transport der gut 90 Meter langen Rotorblätter werden die Forstwege Bildhäuser Weg und Weißer Weg In Wülfershausen in besonderem Maße in Anspruch genommen. Allein die Rotorblätter von 13 der 18 Windräder – insgesamt 39 Stück – sollen nach der Fahrt über die Autobahn und den Zubringer zu ihren Bestimmungsorten transportiert werden. "Wir werden alles tun, um Wülfershausen nicht allzu stark zu belasten", versprach Schmäling, wobei Seifert betonte, dass Wülfershausen auch entschädigt werden müsse.
Die Rotorblätter der fünf restlichen Anlagen sollen möglichst über eine Behelfsausfahrt "Eichholz" zwischen Rödelmeier und Rheinfeldshof von der A71 erfolgen. Die Unterteilung wird gewählt, weil gleichzeitig im Gebiet ein Stück der Südlink-Trasse gebaut wird und man unabhängig von deren Termine handeln will. "Es wäre eine Katastrophe, wenn der Bau der Windräder durch die Südlink gestoppt würde", sagt Häckner.
Für die im Forst lebenden Tiere wird es ungemütlich
Jörg Mäckler, der Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Fränkische Rhön, weiß um die Ausmaße des Vorhabens, und dass die Wege für den Schwerlasttransport noch verbreitert und begradigt werden müssen, wie er auf Nachfrage dieser Redaktion erklärte. Dazu kommen noch die schier unzähligen Fahrten von Betonmischfahrzeugen zur Fertigung der Fundamente für die Windanlagen und die Transporte anderer Teile, für die aber alle möglichen Wege genutzt werden sollen. Für die ehemals im Bildhäuser Forst lebenden Tiere wird es ungemütlich. Die werden in andere Waldgebiete abwandern, weiß Mäckler.
Beim Geländeverbrauch gehen Schmäling und Häckner von deutlich unter einem Hektar pro Windanlage aus. Unter anderem soll das erreicht werden, weil die für den Aufbau der Anlagen notwendigen Rodungen nach getaner Arbeit wieder zuwachsen können. Zweiter Bürgermeister Willi Irtel hat seine Probleme damit, von grüner Energie zu sprechen, wenn zuvor Bäume gefällt werden müssen.
Ruth Markert vom Gemeinderat beschäftigte der geplante Standort für ein Umspannwerk an der "Sandgrube" auf Wülfershäuser Gemarkung. Sie und andere halten einen Bau an anderer Stelle für sinnvoller, werden mit ihrem Wunsch aber wohl keinen Erfolg haben. Wie Gunter Häckner erklärte, fordere das Bayernwerk eine Anlage nahe an der bestehenden 110 Kv-Leitung.
Tatsache ist, Deutschland hat Japan und Frankreich in der Wirtschaftsleistung abgehängt, und das ohne Atomkraft.
Bei der PV noch mehr machbar ist, sieht man auch bei den öffentl. Gebäuden:
"Seit Ende 2022 seien lediglich 54 neue Anlagen auf öffentlichen Gebäuden installiert worden. Von den 11.000 Dächern staatlicher Gebäude seien nur fünf Prozent mit Photovoltaik belegt. Die Staatsregierung verfehle ihr selbst gestecktes Ziel, bis 2025 alle 1300 ... "
https://www.sueddeutsche.de/bayern/gruene-photovoltaik-auf-oeffentlichen-daechern-kommt-nicht-voran-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240526-99-166859
Bzgl. Solarpflicht ist das in Bayern längst geregelt:
Seit dem 01. März 2023 gilt eine Solarpflicht für neue Gewerbe- und Industriegebäude.
Seit dem 01. Juli 2023 muss auch bei allen neuen Nicht-Wohngebäuden eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert werden.
Ab 2025: Solarpflicht auch für alle Bestandsgebäude(Nicht-Wohngebäude) bei einer Dachsanierung
https://www.deutschlandfunkkultur.de/reifenabrieb-bei-autos-wo-bleibt-eigentlich-das-abgefahrene-100.html
Insbesondere durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung und wenn jeder 10% seines Autoverkehrs reduziert kommt man leicht auf die 10-fache Menge PFAS - gegenüber zusammen allen 31.000 WKA - die nicht in die Umwelt gelangen. Und das OHNE irgendwelche Nachteile!!
"Im Jahr 2021 wurden in Deutschland insgesamt rund 183.600 Tonnen Feinstaub in der Partikelgröße 10 Mikrometer (μm) und 84.000 Tonnen in der Partikelgröße 2,5 Mikrometer (μm) emittiert. Der Anteil des Rotorblattabriebs von WKA macht also nur etwa 0,15 % des Gesamtfeinstaubs in Deutschland aus."
https://hotzenwald.gruene-wt.de/blog/2024/09/12/faktencheck-windkraft/
Ich fange auch nicht das Sparen von Wasser beim Trinken an.
Die Einwohner von Hollstadt (ohne Ortsteile) hatten sich mit 63,12 Prozent eindeutig GEGEN die Windräder auf dem Storchsberg ausgesprochen. Dass diese im Bildhäuser Forst aufgestellt werden - also im Wald- ist bedauerlich. Um Großeibstadt sollen nun drei Vorranggebiete - alles Äcker- aus der Regionalplanung als Windvorbehaltsgebiet gestrichen werden, obwohl aus Umweltverträglichkeitsgründen doch Wald vor Acker gehen sollte. Aber fällt wohl unter FAKE - Wahllügen, oder wie man das sonst so nennen kann. Vielleicht ists aber nur, weil ein stellvertretender Landrat die Umzingelung seiner Heimatgemeinde befürchtet. In Wargolshausen und in Hollstadt ist das wurscht! Da darf man umzingeln - sogar mit Schattenwurf - den gibts in Großbardorf nicht zu befürchten!
Was den nun?
https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/waelder/waelder-deutschland/windenergie-waldschutz-zusammenpassen
https://windpark-altdorferwald.de/wissenswertes-windenergie/oekostrom-aus-dem-forst-wie-windenergie-und-wald-zusammenpassen/
Und es wird sehr wohl abgewogen, wie man an den Zahlen sieht. 11 Prozent der WKA stehen im Wald und die dafür genutzte Fläche beträgt etwa 1.130 Hektar, was weniger als 0,01 Prozent der gesamten Waldfläche Deutschlands darstellt. Etwa 13 Millionen Hektar Ackerfläche und etwa 11 Millionen Hektar Waldfläche in Deutschland
https://www.enbw.com/unternehmen/themen/windkraft/wind-im-wald.html
"Drei Windkraftflächen bei Großbardorf sollen gestrichen werden
Würden hier tatsächlich einmal Windanlagen entstehen, droht Großbardorf von allen Seiten von Rotoren umgeben zu werden. Nicht zuletzt aus diesem Grund sollen daher drei kleiner Flächen, die bislang für Windanlagen vorgesehen sind, nämlich WK 31 (56 Hektar), WK 32 (48 Hektar) und WK 33(42 Hektar) nordöstlich, östlich und westlich von Großbardorf aus den Planungen genommen werden."
https://www.mainpost.de/regional/rhoengrabfeld/435-hektar-zusaetzlich-fuer-neue-windanlagen-in-rhoen-grabfeld-nun-ist-die-oeffentlichkeit-gefragt-art-11723130
In einem Bürgerentscheid hat sich eine Mehrheit von 428 aller abgegebenen Stimmen FÜR den Bau und Betrieb im Vorranggebiet WK 4 Storchsberg entschieden.
https://heimatinfo.blob.core.windows.net/public/17c48c4c-ec30-410d-8e5d-fe79c0c5f666.pdf
Juhu! Es leben die Betonköpfe!
Wo Abriebsmengen von Mikroplastik herkommen:
1. Reifen: 102.090 t/a
2. Abfallentsorgung: 24.981 t/a
3. Asphalt: 18.810 t/a
4. Schuhsolen: 9.047 t/a
5. Wäsche: 6.336 t/a
6. Lacke: 3.968 t/a
7. Windräder: 1.395 t/a
https://www.agrarheute.com/energie/abrieb-windraedern-fuer-hohe-pfas-werte-wildschweinen-verantwortlich-633135
Gut ist, das sich die EU des Themas PFAS annimmt, aber man sollte die Kirche aber auch im Dorf lassen. WKAs sind zu weniger als 1% dafür verantwortlich.
Danke für die Einordnung! - PFAS
Nicht falsch verstehen: man muss Risiken sicher minimieren . Absolut richtig. Gleichzeitig gilt: das Leben ist immer lebensgefährlich.
Und insofern ist das Argument PFAS keins, weil die Alternativen zu keine Windkraft und keine PV momentan heißen: zurück in die Höhle und keinen Strom mehr zu bekommen.
Strom gibt es nicht zum Nulltarif. Das ist auch bei PV und Windkraft so. Die Frage ist: was ist sinnvoll, weil der geringste ökologische Fußabdruck.