Kein Vortrag ist wie der andere. Die Feststellung konnte getrost nach der Multivisionsschau von Jutta Ulmer und Michael Wolfsteiner getroffen werden. Die beiden widmeten sich bei der Mellrichstädter Welt-Dia-Vision den Mayas Mittelamerikas, allerdings nicht so sehr in einer historischen Rückblende, sondern vielmehr in einer Schilderung der gegenwärtigen Lebensumstände der Bevölkerung.
Anders als die Inka in Peru, die durch die spanischen Eroberer ausgerottet wurden, leben die Nachfolger der einstigen Herrscher noch heute im mittelamerikanischen Raum, berichteten die Hessen. Jedoch ist ihr Schicksal von Unterdrückung geprägt, was zum Hauptthema des Vortrags wurde. Allerdings wandten sich die beiden nicht so sehr den herkömmlichen Unterdrückungsmechanismen zu, sondern vielmehr den positiven Ansätzen zur Besserung der Lebensumstände, die unter dem Schlagwort „Fairer Handel“ einzuordnen sind. Dazu tauchten die beiden tief in den Alltag der ländlichen Bevölkerung ein, besuchten Kooperationen von Kaffee- und Zuckerrohrfarmen, genossenschaftliche Honig- und Kautschukverarbeitung und Formen des sanften Tourismus.
Dem entgegen stehen die ausufernden Angebote des Luxustourismus, der vor allem durch Kapital aus Amerika und Europa vorangetrieben wird. Dann richtet sich der Blick wieder auf die ärmlichen bäuerlichen Betriebe, die gerade einmal die Existenz ihrer Eigentümer sichern. Der Vortrag war jedoch nicht darauf angelegt, das bedrückende Schicksal der Ärmsten zu dokumentieren, sondern in erster Linie die Zeichen der Hoffnung zu benennen und Beispiele aufzuführen, wie es gelingt, die eigene Situation zu verbessern, indem der Weg in die Gemeinschaft gesucht wird.