Wie in den letzten Jahren bekannt wurde, ist die Lupine in der Hochrhön aufgrund ihrer starken Verbreitung zu einem Problem geworden. So starten jährlich immer wieder Helfertrupps, um die Amerikanische Staudenlupine, von dort zu verbannen.
Nach der Erklärung von Michael Dohrmann, Mitarbeiter des Umweltbildungsteams vom Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön e.V., "hat die Lupine eigentlich sehr hervorragende Eigenschaften" - sie düngt den Boden mit Stickstoff aus der Luft. Die typische Artenvielfalt der Rhöner Wiesen entstand aber, da der Boden über sehr begrenzte Pflanzennährstoffe verfügt.
Dies verändert die Lupine und es beginnt ein neuer Kreislauf, bei dem die typischen Gewächse wie Arnika oder Trollblume verdrängt werden. Auf Dauer könnten auch Überlebenschancen für seltene, bodenbrütende Vogelarten verloren gehen. Wie gerufen kam daher für das Umweltbildungsteam das Angebot aus Hohenroth, wieder mit den Jugendlichen der Praxisklasse einen Tag eine Pflegemaßnahme in der Hochrhön zu unterstützen.
Gemeinsam mit ihrer Sozialpädagogin Sabine Diemer und dem Klassenlehrer Wolfgang Issing gingen die Schüler ans Werk. Mit einem Ampferstecher wurden die Pfahlwurzeln der Staudenlupinen aus der Erde gezogen. Diese mussten dabei komplett entfernt werden, da die Gefahr der Vermehrung besteht.
Lupinen zu beseitigen, ist eine mühselige und anstrengende Arbeit. Nach getaner Arbeit, für die Schüler immer wieder ein tolles Erlebnis, die selbst gegrillten Würstchen für die Pause. Zum Abschluss des gemeinsamen Tages konnten die Jugendlichen bei den Teamspielen ihre Teamfähigkeit und manche auch durchaus ihre Führungsqualitäten unter Beweis stellen.
Die Praxisklasse der Edmund-Grom-Mittelschule Hohenroth setzt, dank der Förderung des Europäischen Sozialfonds, immer wieder Naturschutzprojekte dieser Art gemeinsam mit dem Biosphärenreservat um. Die Schüler können so neben Verantwortung, Umweltbewusstsein und Teamarbeit auch zeigen, wie sie sich in schwierigen Situationen durchbeißen und gemeinsam zu Problemlösungen finden. Bei der Arbeit im Naturschutzgebiet können die Jugendlichen auch testen, ob sie Gefallen an körperlicher Arbeit in der freien Natur finden.
Von: Sabine Diemer, Sozialpädagogin