Ein trauriges Ereignis stand im Vordergrund der Bürgerversammlung in Bahra, galt es doch, für den verstorbenen Ortssprecher Holger Simonoff einen Nachfolger zu finden. Die Wahl stellte Bürgermeister Michael Kraus auch gleich an den Beginn der Zusammenkunft und diese mündete in einer Stichwahl, die schließlich Gebhard Will vor dem Gegenkandidaten Bernhard Ledermann für sich entschied.
Kanal soll ausgetauscht, die Asphaltdecke erneuert werden
Das übliche Procedere einer Bürgerversammlung verkürzte der Bürgermeister auf die Aufzählung der wichtigsten Vorhaben der Stadt wie die Sanierung des Schwimmbades, der Realschule und von Kindergärten. In Bahra soll der Kanal ausgetauscht und danach die Asphaltdecke erneuert werden. Darüber hinaus sollen im Stadtteil das Breitbandnetz komplett ausgebaut und ein Baugebiet erschlossen werden.
Auf einen Termin für einen Startschuss wollte sich Kraus aber nicht festlegen. Die Bürger ermahnten das Stadtoberhaupt jedoch, die Vorhaben so zu koordinieren, dass die Verlegung des Breitbands gleichzeitig mit dem Straßenbau stattfindet. Kraus hatte jedoch Zweifel, dass solch eine Absprache möglich ist, da die Telekom für ihre Vorhaben gewöhnlich eigene Zeitpläne aufstelle.
Das Baugebiet soll aber so rasch wie möglich das Genehmigungsverfahren durchlaufen, da zwei Bauwerber schon in den Startlöchern stehen. Die endgültige Aufteilung stehe aber noch nicht fest, jedenfalls sollen die Grundstücke nicht zu groß werden, damit die Anzahl der Bauplätze größer werden kann.
Geplanter Solarpark erst einmal auf Eis gelegt
Der geplante Solarpark sei erst einmal auf Eis gelegt, teilte Kraus mit. Die Firma SuedLink habe ihr Veto eingelegt, solange die geplante Stromtrasse noch nicht exakt festgelegt sei. Der Bürgermeister warb jedoch dafür, selbst die Initiative zu ergreifen, statt einem Investor von außerhalb das Feld zu überlassen.
Für einen Radweg nach Oberstreu ist Bedarf angemeldet, aber es wurden noch keine konkreten Schritte angegangen. Mit Blick auf die erheblichen Investitionen der Stadt wollte Kraus auch keine Hoffnung auf eine baldige Erfüllung dieses Anliegens verbreiten. Das galt auch für den Ausbau von Flurwegen, für den die Stadt erst mal kein Geld aufbringen könne, so etwa für einen Weg Richtung Hendungen, den der ehemalige Ortssprecher Karl-Heinz Kirsch schon vor geraumer Zeit angeregt hatte.
Klaus Steiner erkundigte sich nach den Plänen zum Hochwasserschutz von Hendungen, weil er negative Folgen für Bahra erwartet, wenn Niederschlagsereignisse im Oberlauf der Bahra konzentriert werden. Kraus gab den besorgten Anwohner aber Entwarnung, da erst einmal nur ein Gutachten in Auftrag gegeben worden sei und darüber hinaus solche Projekte stets auf eine Entspannung der Situation und nicht auf eine Verschärfung zielen würden. Geschäftsführer Peter Hehn hatte zudem Zweifel an einer baldigen Umsetzung, da jetzt schon Kosten von etwa fünf Millionen Euro im Raum stünden.